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Verbraucherschützer warnen vor Krediten "ohne Schufa"


Abzock-Gefahr
Verbraucherschützer warnen vor Krediten "ohne Schufa"

Von dpa-tmn, dpa, t-online
Aktualisiert am 15.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Kreditangebote "ohne Schufa" führen fast nie zum gewünschten ErgebnisVergrößern des BildesKreditangebote "ohne Schufa" führen fast nie zum gewünschten Ergebnis (Quelle: dpa-bilder)
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Verbraucherschützer haben erneut vor sogenannten "Krediten ohne Schufa" gewarnt. Damit sollen Kunden angelockt werden, die knapp bei Kasse oder bereits verschuldet sind und deshalb auf anderem Weg keinen Kredit mehr bekommen. Solche Angebote ohne Bonitätsprüfung sind aber meistens unseriös. "Finger weg!", rät Hjördis Christiansen von der Verbraucherzentrale Hamburg daher Kunden, die sich etwa für den Kauf von Geschenken Geld leihen wollen.

Häufig würden von Vermittlern sogenannte "Hausfrauenkredite" angeboten, für die keine Überprüfung der Schufa-Einträge nötig sein soll. Für die Vermittlung werden bis zu 300 Euro Gebühren verlangt. Oft erfolge danach eine Absage - das Geld ist aber weg. Überschuldete Verbraucher greifen daher besser nicht zu solchen Strohhalmen, sondern sollten sich an eine Schuldnerberatung wenden.

Schufa ließ Angebote untersuchen

Auch die Schufa selbst hatte schon vor solchen Angeboten gewarnt. Die Organisation hatte 2012 eine Studie in Auftrag gegeben, bei der die Angebote getestet wurden. Die Studienautoren hatten insgesamt 177 Kreditanfragen an 69 Anbieter geschickt, jedoch wäre es nur in zwei Fällen tatsächlich zu einer Kreditvergabe gekommen - das entspricht einer Vermittlungsquote von knapp einem Prozent. Die Kredite wären mit hohen Effektivzinsen außerdem sehr teuer geworden.

Fast alle Anbieter der "schufa-freien" Kredite verlangten Vorabgebühren, hätten sinnlose Beraterverträge verkauft oder nutzlose Versicherungen angeboten, hieß es. Einer der Co-Autoren der Studie, der Schuldnerberater Christian Maltry, resümierte deshalb: "Wie bereits bei der ersten Studie im Jahr 2007 zeigt sich, dass die Angebote für 'schufa-freie' Kredite die Menschen meist noch tiefer in die Schuldenfalle führen."

Vorsicht bei Vorabgebühren

"Die Forderungen von Vorabgebühren oder das Angebot von unsinnigen Versicherungen sind bereits erste Hinweise für betrügerische Anbieter", sagte Hugo Grote, Professor für Wirtschaftsrecht am RheinAhrCampus in Remagen und ebenfalls Co-Autor der Studie. "Die Palette der Rechtsverstöße der Anbieter der sogenannten 'schufa-freien' Kredite reicht von Betrug durch Täuschung und Verletzung von Aufklärungspflichten über Wucher bis zu irreführender Werbung", stellte Grote fest. Dennoch komme es in der Praxis nur selten zu Strafverfahren.

Kreditanfragen landen doch bei der Schufa

Dass "schufa-freie" Kredite dennoch Schufa-Anfragen auslösten, zeigte die Studie ebenfalls. Drei der Testpersonen fanden anschließend entsprechende Informationen in ihrer Schufa-Selbstauskunft. Dabei habe es sich außerdem nicht um die "Konditionenabfrage", sondern um die "Kreditanfrage" gehandelt, was den Score der Testpersonen beeinflusste.

Die unseriösen Kreditvermittler bevorzugten oftmals Bargeld. So sollten die Testpersonen ihrer Kreditanfrage 10 bis 20 Euro in bar beilegen, um eine beschleunigte Bearbeitung zu erreichen oder eine Antwort innerhalb von 48 Stunden zu erhalten.

Gebühren und Versicherungen gehören zum Geschäftsmodell

Mehrere Anbieter erweckten auch den Eindruck, dass der Abschluss von Hausrat- oder Haftpflichtversicherungen oder der Kauf von Fonds- oder Genossenschaftsanteilen für die Kreditgewährung nötig oder hilfreich sei. Grundsätzlich rechnen die Anbieter offensichtlich mit der Unwissenheit der Verbraucher. Die Studie weist deshalb darauf hin, dass die Vermittler nur dann ein Honorar berechnen dürfen, wenn es zu einer unwiderruflichen Kreditzusage gekommen ist.

Tatsächlich sollten die Testpersonen aber zwischen rund 100 und bis zu 500 Euro dafür zahlen, dass ihre Kreditanfragen oft lediglich weitergereicht wurden. Zahlungsunwilligen Testern wurde mit Inkasso gedroht, jedoch wagte keines der Unternehmen, einen gerichtlichen Mahnbescheid zu beantragen, wenn sich der Testkunde im außergerichtlichen Inkasso-Verfahren hartnäckig gezeigt hatte.

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