Monaco will ins Meer wachsen

Das kleine Fürstentum Monaco an der französischen Riviera will sich um sechs Hektar vergrößern. Das Land soll im Meer vor der Küste gewonnen werden. Es ist bereits der zweite Versuch, nachdem ein ähnliches, aber doppelt so großes Projekt 2008 wegen der Finanzkrise und Umweltschutzbedenken gestoppt worden war. Die Kosten sollen allein für das Fundament bei einer Milliarde Euro liegen.

Es wurde eine Ausschreibung für das gigantische Bauprojekt gestartet, mit dem die Fläche für den Bau neuer Gebäude geschaffen werden soll. In einem ersten Schritt muss im Meer ein Fundament für das neue Gelände gebaut werden. Bis 2024 könnte dann ein Viertel mit sechs- bis zehnstöckigen Gebäuden mit Luxuswohnungen, Büros, Geschäften und Tiefgaragen entstehen.

Monaco ist fast komplett zugebaut

Das nur 200 Hektar große und sehr dicht besiedelte Fürstentum platzt aus allen Nähten, auf dem Festland gibt es praktisch keinen Platz mehr für neue Bauten. 2008 waren die Stararchitekten Norman Foster und Daniel Libeskind in die Endrunde des Wettbewerbs für eine zwölf Hektar große Halbinsel gekommen.

Umweltschutzbedenken haben nun zu einer Umplanung geführt. Vor der Küste Monacos liegen sensible Meeresschutzgebiete. Das neue Gelände soll zwischen zwei Schutzgebieten liegen, allerdings mit einem Abstand von nur 20 beziehungsweise 40 Metern.

Älteres Landgewinnungsprojekt existiert bereits

Monaco hat mit Fontvieille bereits einen 22 Hektar großen Stadtteil, der auf aufgeschüttetem Land steht. Das Projekt war in den 60er Jahren gestartet worden. Die Regierung des Kleinstaates schließt eine Erweiterung von Fontvieille um sechs Hektar für die Zukunft nicht aus.

Aktuell ist Monaco etwa 200 Hektar groß - oder zwei Quadratkilometer. Nach dem Vatikanstaat ist es der zweitkleinste Stadtstaat.