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Immobilien: Edle Flick-Villa muss für Luxuswohnungen weichen


Bauboom in München
Edle Flick-Villa wird für Luxuswohnungen abgerissen

Von dpa
Aktualisiert am 13.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Luxus und Sicherheit pur: Die Flick-Villa in München wird abgerissenVergrößern des BildesLuxus und Sicherheit pur: Die Flick-Villa in München wird abgerissen (Quelle: dpa-bilder)
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Nicht nur baufällige Gebäude müssen manchmal modernen Immobilien weichen. In München wird bald die Luxus-Villa des verstorbenen Multimilliardärs Friedrich Karl Flick im noblen Herzogpark abgerissen - um Platz für zwölf Luxuswohnungen zu schaffen. Der geplante Quadratmeter-Preis riecht nach deutschem Städte-Rekord für private Wohn-Immobilien.

Ein Stück Geschichte, aber auch Sahnestück auf dem Immobilienmarkt: Die Flick-Villa in München ist verkauft. Doch anstatt dort neues Leben einzieht, rücken Bagger mit Abrissbirne an. Vor dem Abriss im kommenden Jahr wird es nach Angaben des Immobilienbüros Duken & v. Wangenheim in der nächsten Woche noch eine zünftige Cocktailparty mit rund 250 Prominenten und früheren Weggefährten Flicks geben. Sie können dann ein letztes Mal durch die 153 Zimmer mit insgesamt gut 2000 Quadratmetern Wohnfläche wandeln.

Milliardär hatte Angst vor Entführungen und Attentaten

Die Villa im Reichenviertel Bogenhausen verfügt über Bar, Weinkeller, offenen Kamin und Schwimmhalle, aber auch über höchste Sicherheitsstandards. Zeit seines Lebens begleitete den Milliardär die Angst vor Attentaten oder Entführungen. Die Sorge war nicht unberechtigt. Grabräuber "entführten" im Jahr 2008 Flicks Sarg aus dem Familienmausoleum in Österreich und forderten Lösegeld in Millionenhöhe.

Balkon mit Panzerglas

Seine Münchner Villa hatte Flick für jeden Notfall ausgerüstet. Es gab einen Direktnotruf zur Polizei, eine Notstromversorgung, fünffach verglaste Fenster und einen Balkon mit Panzerglas, das zum Test sogar mit Maschinenpistolen beschossen worden sein soll, und einen 28 Quadratmeter großen Atomschutzbunker. Entsprechend teuer dürfte der Abriss werden. Nach ersten Schätzungen wird er eine halbe Million verschlingen.

Erlesene Nachbarschaft

Dann soll ein Dutzend Eigentumswohnungen entstehen. "Die Wohnungen liegen in einer grünen Oase mit unverbaubarem Blick und direktem Zugang zum Isarufer", heißt es bei der Firma M-Concept. Die Nachbarschaft ist erlesen. Unternehmer und Top-Manager wohnen dort, teils in nach außen unscheinbaren Reihenhäuschen und Bungalows - Understatement der Reichen und Großen.

Für den Neubau gebe es schon Anfragen, sagt Detlef Freiherr von Wangenheim, Chef des Immobilienbüros Duken & v. Wangenheim. "Es ist eines der besten Grundstücke im Herzogpark." Der genaue Preis für den Quadratmeter ist offen. "Über 10.000 Euro wird er sicher kosten."

Münchener Immobilien-Preise schießen in die Höhe

Auch anderswo müssen Käufer in München schon 7000 Euro hinblättern. Laut Halbjahresbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte stiegen die Neubaupreise für durchschnittliche und gute Lagen von etwa 3500 Euro 2005 auf 5800 Euro in diesem Jahr. Goldgräberstimmung in München - und in der Toplage Herzogpark. Wie in anderen Gartenstadt-Gegenden mit Einfamilienhäusern und Villen setzten sich zunehmend luxuriöse Wohnblocks durch.

Unvergessene Parteispenden-Affäre

Deutlich über zehn Millionen Euro dürfte die Flick-Villa jetzt gekostet haben. Über Kaufpreis wie über die Gründe für den Verkauf wurde Stillschweigen vereinbart. Zu Flicks Vermögen zählten eine Reihe weiterer Villen in Deutschland und Österreich. Der Name Flick steht für das einst größte deutsche Firmenimperium im Familienbesitz - und für die Parteispenden-Affäre in den 1980er Jahren.

Nach dem Verkauf seines Konzerns 1985 hatte sich Flick ins Privatleben zurückgezogen. Er siedelte ins steuerlich günstigere Österreich über und heiratete in dritter Ehe die 30 Jahre jüngere Ingrid Ragger. Er starb 2006 im Alter vom 79 Jahren in seinem Haus am Wörthersee.

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