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Rene Obermann verlässt Ziggo nach nur wenigen Wochen


Nach wenigen Wochen
Obermann will Kabelnetzbetreiber Ziggo verlassen

Von afp, dpa
Aktualisiert am 27.01.2014Lesedauer: 3 Min.
René Obermann und Ziggo gehen wohl bald getrennte WegeVergrößern des BildesRené Obermann und Ziggo gehen wohl bald getrennte Wege (Quelle: imago/dpa)
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Ex-Telekom-Chef René Obermann hat nur wenige Wochen das Sagen bei seiner neuen Firma gehabt: Der niederländische Kabelnetzbetreiber Ziggo wird vom US-Riesen Liberty Global geschluckt. Nach dem Zusammenschluss wolle Obermann die Firma verlassen, teilten die Unternehmen mit. Der 50-Jährige war erst Anfang des Jahres auf den Chefposten bei Ziggo gewechselt.

Zum Jahresanfang hatte René Obermann einen für einen Topmanager ungewöhnlichen Schritt gewagt: Er räumte den Chefsessel bei der Deutschen Telekom und wechselte an die Spitze des vergleichsweise unbedeutenden niederländischen Kabelnetzbetreibers Ziggo. Nun bleibt die Frage, wohin es den Manager in Zukunft ziehen wird.

Künftig als Regionalchef eines US-Konzerns zu arbeiten, dass passt wohl nicht in die Zukunftsplanung Obermanns. Denn der Manager hat bisher fast sein gesamtes Berufsleben auf der Überholspur verbracht. Schon im Alter von 43 Jahren übernahm er den Chefsessel bei Deutschlands größtem Telekommunikationskonzern. Eigentlich hatte er da fast alles erreicht, wovon ein Topmanager träumen kann. Er lenkte mit der Telekom einen der größten deutschen DAX-Konzerne. Er verdiente Millionen. Und die Ehe mit der ZDF-Moderatorin Maybrit Illner brachte zusätzlichen Glamour.

"Kein Karriereknick"

Wahrscheinlich wird man den Manager in nicht allzu langer Zeit in einer verantwortungsvollen Position bei einem anderen Konzern sehen. Der Abschied von Ziggo sei "kein Karrierebruch", meint Wolfram Tröger vom Bundesverband der Unternehmensberater (BDU). Im Hintergrund laufe die Suche nach einer neuen Aufgabe für Obermann sicher bereits auf Hochtouren. Allerdings könne dies ein bisschen dauern. "Solche Positionen wachsen schließlich nicht auf den Bäumen." Außerdem werde Obermann seinen nächsten Schritt nach der Erfahrung bei Ziggo sicher "sehr genau prüfen", glaubt der Headhunter.

Führungsriege einstimmig

Liberty Global lässt sich die Übernahme knapp sieben Milliarden Euro kosten. Pro Ziggo-Aktie bietet der Konzern einen Gegenwert von 34,53 Euro in bar und eigenen Aktien. Die Amerikaner zahlen in bar und mit eigenen Aktien und übernehmen die Schulden von Ziggo, hieß es. An der Börse fiel der Ziggo-Kurs am Montag dennoch.

Das Unternehmen kaufte bereits im vergangenen Jahr einen Anteil von 28,5 Prozent an Ziggo. Gemeinsam wollen sie mehr als 90 Prozent aller niederländischen Haushalte erreichen. Obermann und der Rest der Führungsriege stünden einstimmig hinter dem Deal, hieß es.

Eine "gute Sache" für die Branche

Analyst Jos Versteeg nannte den Kauf von Ziggo "eine gute Sache für die Telekommunikationsbranche in den Niederlanden, weil es endlich einen ernstzunehmenden Konkurrenten für KPN gibt", den 1989 privatisierten Platzhirschen. Die Wettbewerbsbehörden würden "begeistert" sein, sagte Versteeg.

Schon lange an Ziggo interessiert

Der Konzern umwirbt die Niederländer schon seit einiger Zeit: Ein voriges Angebot wies der Kabelnetzbetreiber Mitte Oktober als "unangemessen" zurück. Im vergangenen Jahr hatte Ziggo einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro erwirtschaftet und seinen Gewinn auf 347 Millionen Euro fast verdoppelt.

Liberty Global gehört zum Medienimperium des Texaners John Malone und ist bereits in dreizehn Ländern vertreten - darunter in elf europäischen. In Deutschland etwa gehören UnityMedia und Kabel BW zu dem Konzern. Erst im vergangenen Jahr kaufte Liberty Global in Großbritannien den Konkurrenten Virgin Media, in Polen verschmolz der Konzern die beiden Anbieter Canal+ und ITI zu einem neuen: nc+.

Liberty Global hat Großes vor

Ähnliches plant Liberty Global nun auch in den Niederlanden. Ziggo werde mit der Liberty-Global-Tochter UPC Netherlands verschmolzen, kündigten beide Unternehmen an. Zusammen hätten beide Anbieter vier Millionen Kunden und einen jährlichen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro. Damit werde das neue Unternehmen einer der größten Anbieter von Kommunikationsdienstleistungen in den Niederlanden. Hauptsitz werde der Firmensitz von Ziggo in Utrecht bleiben. Das Geschäft solle in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein.

Reges Treiben in der Branche

Die jetzt verkündete Übernahme folgt auf eine Reihe von Zusammenschlüssen im europäischen Telekom-Markt. So kaufte der britische Konzern Vodafone den deutschen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland. Die Ziggo-Übernahme soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.

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