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Deutsche-Bank-Chef John Cryan beklagt Gier in seiner Branche


John Cryan: "Leute in Banken bekommen zu viel Geld"

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 23.11.2015Lesedauer: 2 Min.
Der neue Chef der Deutschen Bank, John Cryan, beklagt die Gier in seiner Branche.Vergrößern des BildesDer neue Chef der Deutschen Bank, John Cryan, beklagt die Gier in seiner Branche. (Quelle: Reuters-bilder)
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Der neue Chef der Deutschen Bank, John Cryan, hat sich kritisch über die Bonus-Mentalität in seiner Branche geäußert. "Ich denke, dass die Leute in Banken zu viel Geld bekommen", sagte Cryan bei einer Konferenz an der Frankfurter Universität.

Zwar gelte nicht für alle, dass Geld der Hauptanreiz sei, täglich aufs Neue einen guten Job zu machen. Aber manche Vertreter der Branche glaubten noch immer, sie hätten das Recht, außergewöhnlich hohe Summen zu kassieren, weil "sie mit dem Geld anderer Leute spielen", kritisierte Cryan.

Immer noch zu gierig

Hier gebe es vielerorts auch noch Nachholbedarf im Management, klare Botschaften zu vermitteln, effektive Kontrollen zu installieren und Fehlverhalten zu bestrafen. "Wir können einen sehr viel besseren Job dabei machen, den Leuten zu sagen, was wir von ihnen wollen. Da sind oft die falschen Botschaften ausgesendet worden", sagte Cryan.

Seiner Einschätzung nach haben die Banken das Thema Gier auch sieben Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise noch nicht in den Griff gekriegt.

Wegen Verlust Bonus-Kürzungen verordnet

Cryan hat im Juli das Ruder von Anshu Jain an der Spitze von Deutschlands größtem Geldhaus übernommen und seither den Sanierungskurs verschärft: Ein neuer Vorstand soll die Deutsche Bank radikal verschlanken, riskante und kapitalzehrende Geschäfte zurückfahren und das Verhältnis zu den Aufsehern reparieren.

Der Abbau der unzähligen juristischen Altlasten, die noch immer mit Milliarden auf der Bilanz lasten, wird aber noch Jahre dauern. Cryan hat wegen des absehbaren Jahresverlusts Bonus-Kürzungen in Aussicht gestellt und die Dividende gestrichen.

Prämienzahlungen künftig deutlich später

Auf der Konferenz betonte er nun mit Blick auf die Prämienzahlungen, diese müssten grundsätzlich viel langfristiger angelegt sein. Die Deutsche Bank habe damit begonnen, Boni etwa für die Manager nur mit Zeitverzögerung auszuzahlen.

Cryan bemühte einen Vergleich: Um jegliches Theater zu vermeiden, dürfe man dem Kind nicht die Süßigkeiten zeigen, bevor klar sei, dass es diese auch wirklich verdient habe. Hinterher wegnehmen sei viel schwerer.

EZB untersucht Fehlverhalten

Auch die Bankenaufseher der Europäische Zentralbank (EZB) wollen sich künftig stärker die Bonussysteme der Kreditinstitute ansehen, um neue Skandale in den Häusern zu verhindern. "Finanzielle und nicht-finanzielle Anreize spielen bei Fehlverhalten eine entscheidende Rolle", erklärte die Chefin der EZB-Bankenaufsicht, Daniele Nouy.

Dabei sollten auch die möglichen Kosten von Fehlverhalten im Aufsichtsprozess eine stärkere Rolle spielen - etwa in den nächsten von den Banken gefürchteten Stresstests.

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