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Sicherheitszigarette soll Raucher vor Flammentod retten


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Sicherheitszigarette soll Raucher vor Flammentod retten

dpa, dpa

14.11.2011Lesedauer: 3 Min.
Die Papierhülle der Sicherheitszigarette ist an zwei Stellen verstärkt. (Quelle: Bat/Vectur/dapd)Vergrößern des BildesDie Papierhülle der Sicherheitszigarette ist an zwei Stellen verstärkt. (Quelle: Bat/Vectur/dapd)
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Beim Einschlafen die Kippe vergessen oder die Zigarette achtlos fallengelassen - jeden Tag sterben bei dadurch ausgelösten Bränden statistisch gesehen drei Menschen in Europa. Die EU setzt nun auf eine Sicherheitszigarette, die Raucher vor dem Flammentod retten soll. Sie ist bereits jetzt im Handel.

Zahl der tödlichen Brandunfälle soll sinken

Immer wieder lösen Raucher Feuer aus, wenn sie mit der Kippe in der Hand einschlafen und die Glut Möbel oder Teppich in Brand setzt. In der EU soll eine neue selbstlöschende Zigarette solche Unglücksfälle künftig verhindern helfen. Ab dem 17. November dürfen in den 27 EU-Ländern nur noch solche "Zigaretten mit vermindertem Zündpotenzial" verkauft werden, die neue EU-Sicherheitsstandards einhalten.

Zwei Schwellen im Zigarettenpapier

Raucher werden den Unterschied zur herkömmlichen Zigarette kaum sehen, denn er betrifft nur das Zigarettenpapier. Es ist an zwei Stellen mit ringförmigen Schwellen - sogenannten "Bändern" - verstärkt. Diese bestehen aus dichterem Material als das Zigarettenpapier und lassen weniger Luft durch. Erreicht die Glut das Band, fehlt an dieser Stelle Sauerstoff und die Zigarette geht aus, wenn niemand an ihr zieht. Für Zigarren gelten die Regeln nicht.

Neuerung soll 500 Menschenleben pro Jahr retten

Hochgesteckte Erwartungen sind mit der Markteinführung verbunden. So hofft die EU-Kommission rechnet damit, dass durch die neuen Zigaretten jedes Jahr rund 500 Menschenleben gerettet werden können. Als Vorbild gilt Amerika, wo die Regeln bereits gelten, sowie Finnland. Dort ging mit Einführung der neuen Zigarette 2010 die Zahl der Brände durch Zigaretten um 43 Prozent nach unten.

Raucher müssen trotzdem weiter aufpassen

Doch absolute Sicherheit gibt es nie, warnt der Deutsche Zigarettenverband (DZV). "Eine Zigarette ist immer noch ein Zündherd. Die Vorschriften der EU besagen, dass 75 Prozent dieser Zigaretten an diesen beiden Stellen ausgehen müssen", sagt Verbandssprecher Peter Königsfeld. Sprich: Ein Viertel glimmt dennoch. Auch der für Verbraucherschutz zuständige EU-Gesundheitskommissar John Dalli rief Raucher daher weiter zu umsichtigem Verhalten auf: "Eine wirklich sichere Zigarette gibt es nicht."

"Man muss ziehen wie ein Ochse"

Für die Umstellung auf die selbstlöschende Zigarette, die schon 2008 beschlossen wurde, hatten Industrie und Handel drei Jahre Zeit. In Deutschland läuft die Markteinführung bereits seit Sommer. Manch einer der 19 Millionen erwachsenen Raucher dürfte hierzulande die "brandsicheren" Zigaretten schon geraucht haben, ohne es zu merken, denn der Geschmack ist nach Herstellerangaben unverändert. Auffällig ist dagegen, dass die Zigaretten schneller ausgehen. Das betrifft vor allem solche Raucher, die die Kippe gerne mal zur Seite legen. "Man muss ziehen wie ein Ochse", bekundet ein Raucher, dem die Veränderung aufgefallen ist.

Preise sollen konstant bleiben

Produzenten dürfen jetzt nur noch Zigaretten mit der neuen Technik ausliefern. Es gebe kaum noch Restposten, sagt der Geschäftsführer des Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), Willy Fischel: "Ich will nicht ausschließen, dass irgendwo in Deutschland noch Kartons stehen könnten." Die minimalen Zusatzkosten der Industrie gehen laut Zigarettenverband nicht zu Lasten der Verbraucher: "Wir gehen davon aus, dass die Preise konstant bleiben."

Künftig strengere Tabakrichtlinien

Tausend Tote nach Zigarettenbränden sind eine verschwindend kleine Zahl gegenüber der halben Million Europäer, die jedes Jahr an den Folgen des Rauchens sterben. EU-Kommissar Dalli kündigt daher für Anfang 2012 einen Vorschlag für eine strengere Tabakrichtlinie an. Dann sollen abschreckende Bilder - wie das Foto einer zerstörten Lunge - neben den schriftlichen Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen erscheinen. "Am sichersten ist es ohnehin, überhaupt nicht zu rauchen", sagt der EU-Kommissar.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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