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Was taugen Knoblauchtabletten wirklich?


Ohne Geruch
Was taugen Knoblauchtabletten wirklich?

anni

25.08.2014Lesedauer: 2 Min.
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Knoblauchkapseln halten selten, was sie versprechen. Dafür verursachen Sie keine KnoblauchfahneVergrößern des Bildes
Knoblauchkapseln halten selten, was sie versprechen. Dafür verursachen Sie keine Knoblauchfahne (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Knoblauchtabletten und ähnliche Präparate können Sie rezeptfrei in der Apotheke oder im Einzelhandel kaufen. Worin liegt die Wirkung solcher Mittel und welche Vorteile haben sie gegenüber dem herkömmlichen Knoblauch-Verzehr? Antworten auf diese Fragen geben wir hier.

Die heilende Wirkung des Knoblauchs

Knoblauch ist nicht nur ein Gewürz zum Kochen, sondern auch eine Heilpflanze. Laut "Apotheken-Umschau" wirken seine Inhaltsstoffe gesundheitsfördernd, indem sie zum Beispiel das Wachstum von Bakterien und sogar Viren hemmen. Dies liegt an dem Inhaltsstoff Allizin, einer Art natürlichem Antibiotikum, dessen Wirkung bereits in der Antike geschätzt wurde.

Außerdem bewirkt der Verzehr der Knolle, dass sich die Blutgefäße erweitern und so der Kreislauf angekurbelt wird. Der Inhaltsstoff Adenosin ist nicht anderes als ein natürlicher Blutverdünner. Menschen, die häufig Knoblauch essen, sind Studien zufolge weniger anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Neben der antibakteriellen und kreislaufstimulierenden Funktion kann Knoblauch den Cholesterinspiegel senken. Für die cholesterinsenkende Wirkung ist das in der Knolle enthaltene Allizin verantwortlich, das Enzyme an der Oxidation von Cholesterin hindert.

Kapseln mit Knoblauch

Es gibt verschiedene Präparate, die Knoblauchextraktpulver enthalten und rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich sind. Der Vorteil solcher Pillen: Sie sind im Gegensatz zu herkömmlichem Knoblauch geruchsneutral. Die meisten Hersteller werben außerdem damit, dass ihre Produkte Herzinfarkten oder Schlaganfällen vorbeugen würden. Diese Versprechen sind natürlich übertrieben – eine Herz-Kreislauf-fördernde Wirkung kann grundsätzlich keine schweren Krankheiten verhindern. Die Ursachen für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt sind in der Regel vielschichtig und zum Großteil im Erbgut begründet. Im Falle einer ernsthaften Herz-Kreislauf-Störung sollten Sie ohnehin ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Die Stiftung "Öko-Test" hat 17 solcher Tabletten untersucht und ist zu einem bescheidenen Ergebnis gekommen. So heißt es im Testbericht: "Nicht einmal die Hälfte aller Produkte erreicht gerade noch ein ausreichendes Gesamturteil, der Rest ist mangelhaft." Der größte Kritikpunkt: Es konnte schlichtweg keine Wirkung nachgewiesen werden.

Kapsel nehmen oder Knoblauch essen?

Trotz der zweifelhaften Wirkung von Knoblauchkapseln sollte festgehalten werden, dass sie grundsätzlich nicht schädlich für den Körper sind. Es spricht also nichts dagegen, solche Präparate einzunehmen, vor allem, wenn Sie den Geruch von Knoblauch nicht mögen oder generell zu starkem Mundgeruch neigen.

Die Alternative zu den Kapseln: Essen Sie regelmäßig Knoblauch. Ob Sie die Knolle eingelegt, gekocht oder in gebratener Form zu sich nehmen, spielt dabei keine Rolle. In mediterranen Regionen wird nachweislich mehr Knoblauch verzehrt, und die Menschen erkranken dort seltener an Schlaganfällen oder Herzinfarkten als hierzulande.

Auch wenn diese Wirkung wie gesagt nicht belegt ist, spricht diese Beobachtung für sich. Ein guter Grund, trotz des Geruchs einfach mehr Knoblauch zu verzehren – oder wie der Dichter Rezzori einst riet: "Stinken und stinken lassen".

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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