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Studie: Schmerzmittel können das Herzstillstand-Risiko erhöhen


Studie zeigt
Diese Schmerzmittel erhöhen das Risiko für einen Herzstillstand

Von dpa, t-online, cch

Aktualisiert am 06.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau hat einige Tabletten in ihrer Hand liegen.Vergrößern des BildesViele Menschen greifen bei Schmerzen zu Schmerzmitteln (Quelle: Liderina/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Arzneistoffe wie Ibuprofen und Diclofenac sind als Schmerzmittel beliebt. Doch die Einnahme kann das Risiko erhöhen, einen Herzstillstand zu erleiden.

Dänische Forscher warnen, dass die Einnahme bestimmter Schmerzmittel das Risiko für einen Herzstillstand erhöht. Sie zeigten in einer nationalen Studie, dass häufig verwendete schmerzlindernde Arzneistoffe wie Ibuprofen und Diclofenac in Einzelfällen schwere Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben können.

Ibuprofen lässt Risiko für Herzstillstand ansteigen

Nach Diclofenac-Anwendung stieg das Risiko laut Studie um 50 Prozent an, innerhalb von 30 Tagen einen Herzstillstand zu erleiden. Ibuprofen ließ das Risiko um 31 Prozent steigen. Das berichten die Wissenschaftler vom Gentofte Universitätskrankenhaus in Kopenhagen im "European Heart Journal – Cardiovascular Pharmacotherapy".

Die Risiken der untersuchten Entzündungshemmer seien prinzipiell schon lange bekannt, betont ein Sprecher des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Über die möglichen kardiovaskulären Nebenwirkungen werden Ärzte zu den Präparaten umfassend informiert.

Forscher analysieren Daten von fast 29.000 Patienten

Die dänischen Forscher hatten die Auswirkungen sogenannter nicht-steroidaler Entzündungshemmer (NSAID) untersucht, zu denen neben Ibuprofen und Diclofenac zum Beispiel auch Naproxen, Rofecoxib und Celecoxib zählen. Schon mehrere Analysen zuvor hätten gezeigt, dass diese Arzneistoffe mit kardiovaskulären Risiken verbunden sind.

In ihre aktuelle Analyse bezogen die Forscher die Daten aller fast 29.000 Herzstillstand-Patienten in Dänemark zwischen 2001 und 2010 ein. Knapp 3400 der Patienten hatten bis zu einen Monat vor ihrem Herzstillstand Schmerzmittel genommen – davon 1100 Ibuprofen und 545 Diclofenac.

"Indem man zulässt, dass diese Mittel ohne Rezept gekauft werden können, und ohne Rat oder Einschränkungen, vermittelt man der Öffentlichkeit den Eindruck, dass sie sicher sein müssen", sagt Gunnar Gislason, Kardiologe am Universitätskrankenhaus in Gentofte. "Die Ergebnisse sind eine Erinnerung daran, dass NSAIDs nicht harmlos sind."

Diclofenac: Diesen Wirkstoff sollten auch Gesunde meiden

Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten Gislasons Einschätzung nach eine Einnahme solcher Schmerzmittel ganz vermeiden. Die Arzneistoffe hätten viele Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, die die Verbindung zum Herzstillstand erklären könnten. So beeinflussten sie etwa die Ansammlung von Blutplättchen und könnten Blutgerinnsel verursachen.

Er empfiehlt, nicht mehr als 1200 Milligramm Ibuprofen am Tag einzunehmen. Diclofenac, den riskantesten Wirkstoff, sollten auch herzgesunde Menschen demnach meiden. Es gebe andere, ebenso hilfreiche Mittel ohne derartige Nebenwirkungen.

In Deutschland seien die Mittel in höheren Dosierungen in jedem Fall rezeptpflichtig, sagte das BfArM. Auf die notwendige Beschränkung von Dosis und Anwendungsdauer werde auch bei geringer dosierten, in Apotheken erhältlichen Präparaten stets deutlich hingewiesen. "Insofern existieren in Deutschland bereits weitreichende Regelungen, um Patienten vor diesen Risiken zu schützen."

Das sind nicht-steroidale Entzündungshemmer

Nicht-steroidale Entzündungshemmer sind Schmerzmittel mit schmerzstillenden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie werden zur Behandlung von Schmerzen verschiedener Ursache, bei Fieber, entzündlichen Erkrankungen und zur Blutverdünnung eingesetzt. Die Aussagen der Studie sind auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass Schmerzmittel in anderen europäischen Ländern nicht nur in Apotheken, sondern sogar im Supermarkt verkauft werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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