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Antibiotika: Ärzte verschreiben das Medikament zu oft


Experten alarmiert
Sinnloser Antibiotika-Einsatz weit verbreitet

Von dpa
Aktualisiert am 06.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Der falsche Einastz von Antibiotika kann gefährlich sein.Vergrößern des BildesDer falsche Einastz von Antibiotika kann gefährlich sein (Quelle: 6okean/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Niedergelassene Ärzte verschreiben bei Erkältungen noch immer viel zu oft Antibiotika – obwohl diese in der Regel nicht wirken. Das geht aus Vorabdaten des aktuellen Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse hervor. Dabei ist der falsche Einsatz von Antibiotika gefährlich.

Im vergangenen Jahr haben Mediziner 27 Prozent der erkältungsbedingt krankgeschriebenen Beschäftigten Antibiotika verordnet. 2008 war zwar noch in 38 Prozent der Fälle das Medikament verschrieben worden, allerdings ist der Kampf gegen das unnötige Verschreiben und Einnehmen von Antibiotika damit noch lange nicht am Ziel – auch wenn er schon erste Erfolge zeigt.

Vorsicht vor falschem Einsatz von Antibiotika

"Diese Trendwende geht in die richtige Richtung", sagte Tim Steimle von der TK. Dennoch sollten Ärzte und Patienten bei dem Thema nicht lockerlassen. "Die überwiegende Zahl der Erkältungsinfekte ist durch Viren hervorgerufen – und gegen eine Virus-Infektion hilft das Medikament nicht." Beim falschen Einsatz von Antibiotika können sich multiresistente Erreger bilden, gegen die das Medikament dann nicht mehr wirkt.

Auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe warnt vor sorglosem Einsatz des Medikaments. "Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, bricht eine tragende Säule unserer Gesundheitsversorgung weg", sagt der CDU-Politiker. Gröhe spricht Ärzten im Kampf gegen den unbedachtem Einsatz eine Schlüsselrolle zu. Allerdings bräuchte es auch in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein dafür, "dass Antibiotika nicht bei jedem Husten oder einer tropfenden Nase helfen".

Besonders stark ist der Verordnungsrückgang laut TK-Daten bei jenen Patienten, die nur kurz krankgeschrieben waren. 2016 erhielten etwa 19 Prozent von ihnen Antibiotika, 2008 waren es noch gut 30 Prozent.

Missbrauch von Antibiotika verhindern

Gröhe fordert im Kampf gegen Resistenzen globales Handeln. Ein wichtiger Fortschritt sei, dass man sich beim G20-Treffen der Gesundheitsminister darauf verständigt habe, internationale Forschungspartnerschaften stärker zu fördern.

Der Rückgang der Antibiotika-Verschreibungen fällt laut TK mit der Entwicklung der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) 2008 zusammen. 2015 hat die Bundesregierung diese Strategie weiterentwickelt und DART 2020 verabschiedet, mit der unter anderem schärfer gegen den Missbrauch von Antibiotika vorgegangen werden soll. Das Forschungsministerium fördert die Antibiotikaforschung mit rund 30 Millionen Euro im Jahr.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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