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Wann werden Polypen in der Nase gefährlich? Alles zu den Wucherungen in der Nase


Wucherungen in der Nase
Wann werden Polypen gefährlich?

t-online, dpa, wve

Aktualisiert am 02.04.2022Lesedauer: 3 Min.
3-D-Illustration von Nasenpolypen.Vergrößern des BildesNasenpolypen: Sie werden meist erst entdeckt, wenn Symptome auftreten. Männer sind doppelt so häufig betroffen. (Quelle: wildpixel/getty-images-bilder)
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Polyp oder Plural Polypen – das klingt schon unschön. Wenn sie in der Nase wuchern, können sie Folgeerkrankungen auslösen. Wann müssen sie entfernt werden?

Polyp" ist altgriechisch und heißt "vielfüßig". In der Medizin steht der Polyp für eine Geschwulst. Meist sind stielförmige Wucherungen in der Nase gemeint. Nasenpolypen sind recht verbreitet aber bleiben häufig unerkannt. Kann man sich dagegen schützen und wie wird man sie wieder los?

Polypen wachsen vor allem in der Nase

Polypen sind Ausstülpungen in der Schleimhaut. Diese können sich an verschiedenen Stellen im Körper entwickeln, zum Beispiel im Darm, Magen oder in der Gebärmutter.

Am häufigsten entstehen sie in der Nase. Sie bestehen aus Schleimhautgewebe und sind gutartig. In der Regel wachsen sie auf beiden Seiten. Die Wucherungen sind meist wenige Millimeter groß, können aber auch bis zu einer Größe von mehreren Zentimetern anwachsen. Häufig wuchern sie von der Nasennebenhöhle in die Nasenhaupthöhle hinein. Betroffen sind vor allem Männer ab 30 Jahren.

Wie Polypen entstehen

Polypen entstehen oft, wenn sich die Schleimhaut entzündet hat. Eine Entzündung wird häufig durch Viren oder Bakterien ausgelöst. "Polypen können aber auch ohne erkennbaren Grund entstehen und haben dann Merkmale eines Tumors", sagt Prof. Karl-Friedrich Bürrig, Präsident des Bundesverbands Deutscher Pathologen. Es hat sich gezeigt, dass bei bestimmten Personen häufiger Polypen entstehen. Dazu gehören:

  • Menschen mit Schmerzmittelunverträglichkeit (Analgetika-Intoleranz)
  • Mukoviszidose-Patienten
  • Allergiker
  • Asthmatiker

Dauernder Schnupfen und Schnarchen – es könnten Nasen-Polypen sein

Oft bleiben Polypen unbemerkt, das muss aber nicht schlecht sein. In den Nasennebenhöhlen fallen sie häufig erst auf, wenn die Nase ständig läuft, man immer schlechter Luft bekommt oder kaum noch etwas riechen kann. Auch eine andauernd näselnde Stimme ist ein Hinweis auf Polypen. Bei solchen Symptomen kann ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt bei einer einfachen Untersuchung feststellen, ob es sich um Polypen handelt und ob sie entfernt werden müssen.

Wenn Nasenpolypen diagnostiziert wurden, heißt das nicht zwangsläufig, dass Sie sich unters Messer legen müssen. Wenn die Polypen keine Probleme verursachen und nur zufällig entdeckt wurden, können sie unbehandelt bleiben. Wenn die Wucherungen noch klein sind, verschwinden sie sogar manchmal mithilfe von kortisonhaltigen Nasensprays oder Tabletten nach einem halben Jahr bis Jahr.

Wann ist bei Polypen eine OP notwendig?

Wenn Betroffene stark unter den Polypen leiden, weil sie kaum noch Luft durch die Nase bekommen, wird meist ein Eingriff nötig. Denn die Nase erfüllt bei stärker ausgeprägten Polypen nicht mehr ihre Funktion, die Luft zu erwärmen, zu reinigen und zu befeuchten. Durch die ständige Mundatmung können dann beispielsweise die Bronchien überbeansprucht werden und Folgeerkrankungen ausgelöst werden.

Folgende Erkrankungen können durch unbehandelte Polypen entstehen:

  • Hals- und Rachenentzündungen
  • Kehlkopfentzündungen
  • chronische Bronchitis
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Mittelohrentzündungen
  • Asthma

Wer Probleme mit den Nasenschleimhäuten und Polypen hat, sollte auf eine regelmäßige Nasenpflege achten. Sinnvoll ist eine Nasenspülung.

Was wird bei einer Polypen-OP gemacht?

Sind die Polypen noch klein und leicht zu erreichen, kann ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt sie ambulant in der Praxis entfernen. Nötig ist dann nur eine lokale Betäubung. Dabei wird eine Nasenpolypenschlinge in die Nasenlöcher eingeführt und die Polypen werden herausgezogen. Man kann die Wucherungen auch mit einem Lasergerät abtragen. Der Patient muss wegen der Nachblutungen im Anschluss zwei Tage eine Tamponade in der Nase tragen.

Sind die Polypen hingegen schon größer oder liegen zusätzlich in den Nasennebenhöhlen, muss der Eingriff stationär in einer Klinik – meist mit Vollnarkose – durchgeführt werden. Zum Einsatz kommt ein sogenannter Shaver – das ist ein rotierendes Messer. Die OP wird ebenfalls durch die Nasenlöcher ausgeführt. Der Chirurg erweitert bei der OP zusätzlich die Ausgänge der Nasennebenhöhlen und entfernt wuchernde Schleimhäute. Durch diese Sanierung wird die Nase besser belüftet, Sekret kann leichter abfließen und die Wahrscheinlichkeit, dass sich erneut Polypen bilden, sinkt.

Nasenpolypen können Asthma auslösen

Inzwischen weiß man, dass einige Asthmafälle auf Polypen in den Nasennebenhöhlen zurückzuführen sind. Bei diesen Patienten sind die Polypen mit Bakterien (Staphylokokken) besiedelt. Dies wiederum führt zu einer Immunreaktion im Körper: Ausgeschüttet wird der Antikörper Immunglobulin E (IgE). Dieser verursacht wiederum Allergien, die Asthma hervorrufen können.

Polypen im Darm können gefährlich werden

Im Darm können ebenfalls Polypen auftreten. Auch diese Wucherungen sind grundsätzlich erst einmal gutartig. Wenn sie jedoch größer werden, können sie mutieren und dadurch zu Darmkrebs führen. Man erkennt sie nur bei der Darmkrebsvorsorge, denn vor allem kleine Polypen verursachen keinerlei Beschwerden. Erst wenn sie größer werden, machen sie sich etwa durch Verstopfung und Durchfall im Wechsel bemerkbar. Dann sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, denn nur dieser kann die Erkrankung zweifelsfrei feststellen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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