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Blutzuckerspiegel: Fettiges Essen und Kaffee passen nicht zusammen


Gesundheit
Fettiges Essen und Kaffee passen nicht zusammen

04.04.2011Lesedauer: 3 Min.
Noch einen Kaffee nach dem Essen?Vergrößern des BildesNoch einen Kaffee nach dem Essen? (Quelle: imago)
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Fettiges Essen ist ungesund, das ist hinreichend bekannt. Noch schlechter ist aber die Kombination von fettiger Nahrung und Kaffee, so das Ergebnis einer Studie der University of Guelph in Kanada. Der Blutzuckerspiegel steigt auf ein Niveau, das normalerweise nur Diabetiker aufweisen.

Marie-Soleil Beaudoin, Wissenschaftlerin an der University of Guelph entdeckte, dass nicht nur fettige Mahlzeiten bei gesunden Menschen den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen, sondern dass fettige Mahlzeiten in Kombination mit Kaffee diesen Anstieg noch verstärken. Der Blutzuckerspiegel steigt auf ein Niveau an, das eigentlich als krankhaft gilt und normalerweise nur Menschen mit einem erhöhten Diabetesrisiko aufweisen.

„Die Ergebnisse zeigen uns, dass gesättigte Fette den Körper daran hindern, Zucker aus dem Blut zu filtern. In Kombination mit koffeinhaltigem Kaffee ist diese Wirkung noch schlimmer“, so Beaudoin. Ein Risikofaktor ist dabei die Zeit: „Wenn Zucker über einen langen Zeitraum im Blut bleibt, ist das ungesund und kann Körperorgane schädigen.“

Die Studie ist die erste, die den Effekt gesättigter Fette und koffeinhaltigem Kaffee auf den Blutzuckerspiegel untersucht, und zwar mittels eines Cocktails, der nur Fette, enthält. Dieser Fett-Cocktail erlaubt den Wissenschaftler genau nachzustellen, was passiert wenn Menschen Fett zu sich nehmen. Für die Studie, die im "Journal of Nutrition" erschien, tranken gesunde Männer pro Kilo Körpergewicht je ein Gramm des Fett-Getränks. Sechs Stunden später bekamen sie ein zweites Getränk, das nur aus Zucker bestand.

Wenn wir Zucker aufnehmen, produziert unser Körper normalerweise Insulin. Das Insulin nimmt den Zucker aus dem Blut und verteilt es an unsere Muskeln, sagt Marie-Soleil Beaudoin. Fettiges Essen blockiert diese Fähigkeit des Körpers. Der Blutzuckerspiegel der Probanden stieg um 32 Prozent gegenüber dem Blutzuckerspiegel eines Menschen, der den Fett-Cocktail nicht zu sich genommen hatte.

In einem weiteren Durchgang testen die Wissenschaftler die Wirkung von Kaffee und einer fettreichen Mahlzeit. Fünf Stunden nach den Fett-Getränk bekamen die Studienteilnehmer eine Koffeinmenge, die etwa zwei Tassen Kaffee entspricht. Eine Stunde später bekamen sie dann noch das Zuckergetränk. Das Ergebnis: Der Blutzuckerspiegel stieg um 65 Prozent gegenüber dem Normalwert.

„Das zeigt, dass die Effekte einer sehr fetthaltigen Mahlzeit über Stunden hinweg anhalten können“, so die Wissenschaftlerin. „Was Sie zu Mittag essen, kann die Reaktionen des Körpers auf Nahrung später am Tag beeinflussen.“



Focus: Weitere Tests zeigten, dass die Mischung aus Fett und Koffein auch die Verdauung störte. Dazu maßen die Wissenschaftler die Hormonausschüttung im Darm nach der Fettaufnahme. Diese Hormone signalisieren der Bauchspeicheldrüse, aktiv zu werden und den Zucker aus dem Blut zu filtern. Die Reaktionen waren nach dem Fett-Mix allerdings deutlich blockiert. „Wir haben herausgefunden, dass Fett und koffeinhaltiger Kaffee die Kommunikation zwischen Darm und Bauchspeicheldrüse stören. Das könnte ein Grund sein, warum die Teilnehmer den Zucker nicht mehr so leicht aus dem Blut filtern konnten“, sagt Marie-Soleil Boudoin. Die Ergebnisse der Studie sind besonders für Menschen mit einem Risiko für Stoffwechselerkrankungen oder Typ-2-Diabetes wichtig, fügt sie hinzu.

„Wir wissen seit vielen Jahren, dass Menschen mit einem hohen Risiko für Typ-2-Diabetes ihren Kaffeekonsum einschränken sollten. Koffeinfreier Kaffee ist ein Weg, um die Glukosetoleranz zu verbessern. Wenn man weniger gesättigte Fette aufnimmt, wie sie in rotem Fleisch, industriell verarbeiteten Lebensmitteln oder Fastfood stecken, ist das ebenfalls sinnvoll. Denn wie diese Studie zeigt: Die Effekte sind schwerwiegend und langdauernd.“

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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