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Tanorexie: Süchtig nach dem Solarium


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Tanorexie: Süchtig nach dem Solarium

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30.11.2011Lesedauer: 2 Min.
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Wenn braune Haut zur Sucht wird.Vergrößern des Bildes
Wenn braune Haut zur Sucht wird. (Quelle: imago-images-bilder)

Das Argument, im Winter nicht zu blass und kränklich wirken zu wollen, lockt viele ins Solarium. Eine gesund wirkende Bräune ist ihnen dabei wichtiger, als Folgen wie Hautalterung oder Hautkrebs. Für manche wird der Gang zur Sonnenbank jedoch zum Zwang, der Tanorexie genannt wird. Diese Anzeichen deuten auf Solariumsucht hin.

Wissenschaft erforscht Suchtverhalten

An der Universität von Texas untersuchten Forscher des Southwestern Medical Centers die Zusammenhänge zwischen regelmäßigen Solariumbesuchen und Suchtmechanismen. Dabei wurden im Gehirn ähnliche Prozesse nachgewiesen wie bei Süchtigen, die ihr Belohnungszentrum durch den Konsum einer Droge wie Alkohol oder Zigaretten aktivieren.

Sucht per Fragebogen nachweisen

Eine ähnliche Studie untersuchte das Suchtpotential der Solariumbräune per Fragebogen. Wissenschaftler des Memorial Sloan-Kettering Krebszentrums und der Universität von Albany befragten über 400 Studenten zu ihrem Verhalten im Hinblick auf Solarien. Dabei wurde ein Fragenkatalog benutzt, der normalerweise Hinweise auf Drogen- und Alkoholsucht gibt. 22 Prozent der häufigen Sonnenbankbesucher fielen dabei unter die Suchtkategorie, 26 Prozent zeigten Suchttendenzen.

Woran man Tanorexie erkennt

Die Sucht lässt sich weniger an körperlichen Merkmalen fest machen als an Verhaltensweisen. So genannte Tanorektiker können an bestimmten Anzeichen erkannt werden. Durch den starken Drang nach einer "Belohnung" ignorieren sie beispielsweise die gesundheitlichen Risiken ihrer zwanghaften Angewohnheit. Tanorektiker gehen häufig, oft sogar täglich, ins Solarium. Sie werden sogar wütend, wenn andere sie an Gefahren erinnern. Oft wird diese spezielle Sucht jedoch auch vom Umfeld nicht wahrgenommen oder als ungefährlich eingestuft.

Nicht mehr aufhören können

Manchmal werden auch andere Termine für das Sonnenbad abgesagt. Hängt das Wohlbefinden von der gebräunten Haut ab, wird eine Reduktion der Besuche oft unmöglich. Selbst wenn der Solariumsüchtige sich schuldig fühlt und sich gerne weniger oder gar nicht mehr unter die Bank legen möchte, wird ihm das schwer fallen. Obwohl er es versucht, findet er sich doch noch regelmäßig unter der künstlichen Sonne wieder. Ansonsten plagen ihn sogar Entzugserscheinungen wie Nervosität, Gereiztheit oder Depressionen.

Die perfekte Bräune gibt es nicht

Ähnlich wie bei Essstörungen verlieren Tanorektiker eine realistische Einschätzung. Um die perfekte Bräune zu erreichen, müssen sie wieder und wieder daran arbeiten, ohne jedoch jemals zu einem befriedigenden Ergebnis zu gelangen. Diese Menschen haben oft Probleme mit dem Selbstbewusstsein und eine gestörte Selbstwahrnehmung. Sie sind extrem kritisch, was ihr äußeres Erscheinungsbild und ihre Wirkung auf andere betrifft. Sonnenbanksüchtige fühlen sich schnell zu blass, obwohl sie bereits stark gebräunt sind. Über Jahre hinweg kann ihre Haut deutliche Spuren aufweisen beziehungsweise einen gegerbten, ledrigen Eindruckt machen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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