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Haut: Sonnenbrand und Stress begünstigen Weißfleckenkrankheit


Hautkrankheiten
Hinter weißen Hautflecken kann Vitiligo stecken

dpa-tmn/ stw

Aktualisiert am 25.05.2016Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Vitiligo ist eine Hautkrankheit bei der sich weiße Flecken auf der Haut bilden.Vergrößern des Bildes
Vitiligo ist eine Hautkrankheit bei der sich weiße Flecken auf der Haut bilden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wenn die Haut stellenweise ihre Farbe verliert, kann die so genannte Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) die Ursache sein. Das Leiden ist eine der häufigsten Störungen des Pigmentsystems. Zwei Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Wir erklären, was hinter der Autoimmunerkrankung steckt.

Die Ursache der chronischen Krankheit ist noch nicht hinreichend geklärt, eine genetische Komponente gilt aber als erwiesen. Offenbar sind Personen mit dunkler Haut häufiger betroffen als hellhäutige Menschen. Aus medizinischer Sicht handelt es sich um eine weitgehend kosmetische Erkrankung. "Vitiligo ist nicht ansteckend, verursacht keine körperlichen Schmerzen, und Betroffene haben eine normale Lebenserwartung," sagt Professor Michael Sticherling vom Universitätsklinikum Erlangen.

Die Krankheit verläuft sehr unterschiedlich. Zunächst treten die Flecken häufig an Bereichen wie den Augenlidern, Mundwinkeln, Achseln und Leisten sowie am Handrücken auf. Häufig tritt Vitiligo zum ersten Mal im Alter zwischen 5 und 12 sowie zwischen 20 und 40 Jahren auf.

Frühzeitige Behandlung ist wichtig

Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) rät, frühzeitig vom Arzt abklären zu lassen, ob es sich tatsächlich um die sogenannte Weißfleckenkrankheit oder eine andere Pigmentstörung handelt. Das sei nicht nur wichtig, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Die frühe Diagnose ist auch sinnvoll, weil sich bei jedem dritten Vitiligo-Patient eine weitere Autoimmunerkrankung feststellen lässt.

Möglich sind zum Beispiel Schilddrüsenstörungen, Diabetes oder Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte), die ebenfalls gezielt behandelt werden müssen.

Hautzellen sterben ab

Bei Vitiligo sterben die für die Pigmentbildung zuständigen Hautzellen nach und nach ab. Besonders betroffen sind dem BVDD zufolge Gesicht, Hände, Füße, Achselhöhlen, die Haut um den Nabel oder im Genitalbereich. Nur selten verschwinden die weißen Flecken wieder, manchmal werden einzelne allerdings kleiner.

Betroffene sollten Sonnenbrand vermeiden

Menschen mit der Weißfleckenkrankheit sollten zu viel Sonnenlicht besser meiden. Bei der Vitiligo ist die Haut empfindlicher gegenüber UV-Licht, erläutert der Berufsverband der Deutschen Dermatologen. Betroffene sollten einem Sonnenbrand vorbeugen, da die weißen Stellen extrem empfindlich sind und die Krankheit sonst weiter fortschreitet. Auch andere lokale Hautschädigungen, wie beispielsweise eine Schuppenflechte können die Krankheit auslösen.

Stress verschlimmert den Verlauf

Ärzte vermuten, dass das Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren Ursache für die Störung des Pigmentsystems sind und sich so schädliche Sauerstoffradikale in Hautzellen anhäufen. Auch Begleiterkrankungen, hormonelle Veränderungen, Verletzungen, aber vor allem Stress und psychische Belastungen verschlimmern den Krankheitsverlauf.

Betroffene fühlen sich mitunter hilfslos, woraus sich eine Depression oder Angststörung entwickeln kann. Häufig entsteht ein Teufelskreis. "Viele haben Angst, sich zu zeigen, und vermeiden deshalb die Öffentlichkeit, was kurzfristig Erleichterung verschafft", erklärt Astrid Stumpf vom Universitätsklinikum Münster. Langfristig kann das die Situation aber verschlimmern. Helfen kann eine Psychotherapie.

Spezielle Salben können helfen

Die Behandlungen und Therapien sind sehr schwierig und basieren in der Regel darauf, dass sie die Entzündungsreaktionen unterdrücken. Flecken, die im Gesicht oder an den Händen auftreten, können mit speziellen Haut-Cremes und Salben behandelt werden. Diese enthalten die Wirkstoffe Tacrolimus und Pimecrolimus und wirken entzündungshemmend.

Gelegentlich wird auch die sogenannte PUVA-Therapie angewendet. Durch Bäder oder Cremes wird zunächst der Pflanzeninhaltsstoff Psoralen auf die jeweiligen Vitiligo-Stellen aufgetragen, der die Empfindlichkeit der Haut für UV-Strahlen steigert. Anschließend folgt eine Bestrahlung mit UV-A-Licht. "Die Steigerung der Lichtempfindlichkeit durch Psoralen ist jedoch nicht immer exakt steuerbar, so dass es gelegentlich zu Verbrennungen kommen kann", sagt Herbert Kirchesch vom BVDD.

UV-B-Licht kann Pigmentzellen aktivieren

Bei größeren Stellen ist eine Bestrahlung mit UV-B-Licht sinnvoller. Bei der Behandlung werden die Pigmentzellen der Haut wieder aktiviert und überschießende Autoimmunreaktionen unterdrückt. Das kann zu einer normalen Hautbräunung führen. Gerade sichtbare Stellen lassen sich mit dem UV-Licht gezielt und intensiv behandeln. Dadurch werden die nicht betroffenen Hautstellen geschont.

Der Nachteil: Die Therapie dauert meist mehrere Jahre und die Patienten müssen mehrmals in der Woche zur Bestrahlung. Ob die Therapie letztendlich anschlägt, können Ärzte nicht vorhersagen.

Camouflage-Produkte kaschieren Flecken

Die weißen Hautflecken lassen sich aber auch gut kaschieren, zum Beispiel mit Make-up. Besonders eignen sich hier Camouflage-Produkte. Diese haben gegenüber normalem Make-up den Vorteil, dass sie fester sind und einen stärkeren Deckeffekt besitzen. Von Selbstbräunern ist hingegen abzuraten, da bei Menschen mit der Weißfleckenkrankheit nicht gleichmäßig bräunt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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