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Diese Insekten wollen unser Blut


Insektenstiche
Diese Insekten wollen unser Blut

akl

20.06.2012Lesedauer: 3 Min.
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Schweiß und warme Haut locken Stechmücken an.Vergrößern des Bildes
Schweiß und warme Haut locken Stechmücken an. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ob beim Grillen oder beim Joggen - im Sommer schwirren eine ganze Menge Insekten um uns herum. Viele wollen unser Blut und manche übertragen über ihren Speichel ernste Erkrankungen. Wir haben Professor Dr. Rainer Willmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie, gefragt, wie wir uns vor den Plagegeistern schützen können.

Insekten mögen Schweißgeruch

Dass blutsaugende Insekten besonders gerne süßes Blut mögen, ist ein Mythos, sagt Willmann. "Zwar werden manche Menschen häufiger gestochen als andere, aber das hat nichts mit dem Blutgeschmack zu tun. Die Tiere werden von der Körpertemperatur und dem Körpergeruch (Schweiß) angezogen." Die Insekten reagieren auf die säugetiertypische Temperatur. "Wer hohes Fieber hat, wird eher nicht gestochen werden, da die Temperatur von der abweicht, die die Tiere anzieht. Andererseits sind Männer mit ihrer leicht höheren Körpertemperatur für Mücken attraktiver als Frauen", erklärt der Entomologe und fügt hinzu: "Manche Gerüche stoßen einige der Plagegeister tatsächlich ab, aber der Tipp, viel Knoblauch zu essen gegen die Insekten, ist eher eine Legende. Denn die vielen Arten von Stechinsekten empfinden ganz unterschiedliche Düfte als unangenehm."

Wer sich vor Blüten anfliegenden Insekten wie Bienen und Rapsglanzkäfern schützen möchte, sollte auf süße Parfums, Deos und Getränke verzichten.

Lange Kleidung und ein schneller Schritt schützen

Jogger haben im Kampf gegen Stechmücken den Vorteil, dass sie ständig in Bewegung sind. "Dadurch bieten Läufer den Tieren keinen geeigneten Landeplatz. Das gilt aber nicht für Bremsen, da diese gute Augen haben und auch bewegende Objekte als Anflugpartner wahrnehmen", erklärt Willmann. Am besten sei es, lange Kleidung zu tragen und geeignete Mückenmittel aufzutragen, bevor man ins Freie geht. "Bremsen mögen es heiß und sonnig, sie sind tagsüber aktiv. Stechmücken fliegen vermehrt in den Morgen- und Abendstunden", weiß der Experte.

Eine Steckmückenplage droht uns diesen Sommer aber nicht: "Die Anzahl der Stechmücken wird ganz normal sein. Und wer weiß, wenn die Monate Juli und August sehr trocken werden, wird sich die Anzahl im Vergleich zu anderen Jahren verringern", sagt Willmann.

Blutsaugern ist die Farbe der Kleidung egal

Oft hört man, dass bunte Kleidung Insekten anlockt. "Das stimmt schon", sagt Willman. "Das gilt aber für Blüten besuchende Insekten". Die Insekten, die unser Blut möchten, sind auf unsere Temperatur und unseren Körpergeruch fixiert. Die Farbe unserer Kleidung ist ihnen egal. Dezente Farben bieten so also Schutz vor Bienen, nicht aber vor Stechmücken, Wadenstechern, Bremsen & Co. "Blut saugende Insekten reagieren auf Säugetiere und diese sind bei uns eher unauffällig gefärbt", erklärt der Experte.

Zuhause.de: Mücken bekämpfen – Tipps gegen Stechmücken in Haus und Garten

Stechmücken schlucken macht nicht krank

Beim Sport im Freien passiert es schnell, dass man die kleinen Tierchen in den Mund bekommt und verschluckt. Ein Infektionsrisiko besteht hierbei aber nicht. Der Übertragungsweg findet über das Blut statt: "Die Keime gelangen über den Speichel der Tiere in die Blutbahn", erklärt Willmann. "Es kommt recht häufig vor, dass Stechmücken aus dem Tropen bei uns eingeschleppt werden. In dem oft warmen Klima der Flughäfen fühlen sich die Tiere wohl - und können dann auch bei uns Malaria übertragen." Malaria sei in Europa auf dem Vormarsch, warnt der Experte und vermutet die Ursache unter anderem in der Klimaerwärmung.

Aber auch Borreliose kann über Stechmücken und Bremsen übertragen werden. "Das sind aber eher Ausnahmefälle. Die Zecke stellt ein wesentlich größeres Übertragungsrisiko dar", sagt Willmann.

Übertragene Infektionen schnell erkennen

Doch wie erkennt man, dass bei einem Stich gefährliche Keime übertragen wurden? "Die kleinen, juckenden Schwellungen, die typischerweise nach einem Stich auftreten, sind normale Reaktionen des Körpers auf den Speichel der Insekten", erklärt der Entomologe. Da brauche man sich keine Sorgen zu machen. Zwiebeln seien ein gutes Hausmittel gegen den Juckreiz, aber auch die Apotheke halte eine Reihe gut wirkender Produkte bereit, die kühlen, die Schwellung mindern und den Juckreiz mildern.

"Wer allerdings Fieberschübe Schwindel, Atemnot oder andere ernstzunehmende Symptome bekommt, sollte sofort reagieren und einen Arzt aufsuchen, damit dieser die Ursache findet. Der Betroffene muss auf den Stich hinweisen, damit der Arzt die Möglichkeiten besser eingrenzen kann." So kann eine Allergie oder eine Infektion die heftige Reaktion auslösen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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