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Gefährliches Thromboserisiko


Gefährliches Thromboserisiko
Einen Monat später ist jeder Zehnte tot

hut

04.09.2013Lesedauer: 2 Min.
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Blutgerinnsel in der Vene lösen eine Thrombose aus.Vergrößern des Bildes
Blutgerinnsel in der Vene lösen eine Thrombose aus. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Verengte und verstopfte Blutgefäße in den Beinen sind in der heutigen Sitzgesellschaft weit verbreitet. Laut Deutscher Venen-Liga ist die Thrombose der Beinvenen längst zur Volkskrankheit geworden. Das Gefährliche daran: In vielen Fällen bleibt die Erkrankung lange unerkannt - bis sich die Blutgefäße vollständig verschließen, Schwellungen verursachen und eine Lungenembolie droht. Kommt es dazu, stehen die Überlebenschancen nicht gut. Eine kanadische Studie zeigt: Jeder Zehnte stirbt innerhalb eines Monats.

Hohe Todesraten nach Thromboembolie

Für ihre Untersuchung betrachteten die Forscher aus Montreal über 100.000 Akten von Patienten, die eine venöse Thromboembolie (VTE) erlitten hatten. Darunter fällt sowohl der plötzliche Verschluss der tiefen Venen, auch als tiefe Beinvenenthrombose bezeichnet, als auch die Lungenembolie, wobei diese häufig durch den Venen-Verschluss ausgelöst wird.

Bei Dreiviertel der Patienten galt die Diagnose VTE als sicher, bei dem Rest war sie äußerst wahrscheinlich, wie die Studienautoren im "American Journal of Medicine" berichten. Die Betrachtung der Behandlungsdauer zeigte: Über ein Zehntel der Patienten mit sicherer oder wahrscheinlicher venösen Thromboembolie starb innerhalb der nächsten 30 Tage. Knapp ein Viertel starb im Laufe des folgenden Jahres. Bei den Patienten, bei denen die Diagnose VTE als sicher galt, waren es sogar 14 Prozent, die einen Monat nach der Embolie starben, und 29 Prozent, die das erste Jahr nicht überlebten.

Thrombose ist kein Frauenleiden

Bei der Mehrzahl aller Fälle hatte ein Hauptrisikofaktor die Thromboembolie ausgelöst. Dazu gehören Krebs, längere Klinikaufenthalte und Operationen. Auch das Alter spielt der Studie zufolge eine Rolle: Bei den über 80-Jährigen war das Risiko achtmal so hoch wie bei den unter 50-Jährigen. Zwischen Männern und Frauen gab es hingegen keinen Unterschied in der Häufigkeit einer Thromboembolie - und das, obwohl vor allem jüngere Frauen durch Pilleneinnahme und Schwangerschaft als besonders thrombosegefährdet gelten. Tatsächlich war jedoch das Sterberisiko bei den männlichen Patienten deutlich höher.

Auf Warnzeichen wie Schwellungen achten

Ein Blutgerinnsel in den Venen löst nicht immer Beschwerden aus. So kann auch die Verstopfung der Blutgefäße völlig unbemerkt ablaufen, erklärt die Thrombose Initiative e.V. Sollten aber Beschwerden wie plötzliche einseitige Beinschwellungen, Druckempfindlichkeit in der Wader oder Fußsohle, ziehende Schmerzen oder eine bläuliche Verfärbung der Haut auftreten, sollten Sie diese als Alarmsignal verstehen und umgehend einen Arzt aufsuchen. Nicht nur eine Lungenembolie droht. Auch Langzeitschäden wie Durchblutungsstörungen im betroffenen Bein oder chronische Venenleiden können die Folge sein.

Bewegung beugt Thrombose vor

Um einer Thrombose vorzubeugen, ist vor allem Bewegung wichtig. Insbesondere nach einer Operation sollten Sie frühzeitig wieder mit einfachen Beinübungen beginnen. Vor allem die Wadenmuskulatur muss gestärkt werden, erklären die Experten der Thrombose Initiative. Sich täglich auf die Zehenspitzen zu stellen und mehrmals mit den Füßen auf und ab zu wippen, hilft bereits. Auch Treppenlaufen stärkt die untere Beinmuskulatur. Zudem ist ausreichend Trinken wichtig. Daneben helfen auch gerinnungshemmende Medikamente eine Verstopfung der Venen bei Risikopatienten zu vermeiden.

Die kanadischen Wissenschaftler um Dr. Vicky Tagalakis sind sich sicher: Mit diesen Vorbeugungsmaßnahmen ließen sich viele Fälle von venöser Thromboembolie vermeiden. Schätzungen der VTE Impact Assessment Group Europe zufolge sind jährlich über eine Millionen Menschen in Europa von der Erkrankung betroffen, langfristig stirbt über ein Drittel daran.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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