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Künstliche Hypothermie: Warum manche Patienten "notgekühlt" werden


Künstliche Hypothermie
Warum manche Patienten "notgekühlt" werden

akl

07.01.2014Lesedauer: 2 Min.
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Hypothermie: Um den Körper von außen zu kühlen, werden Kühlmatten auf den Körper gelegt.Vergrößern des Bildes
Um den Körper von außen zu kühlen, werden Kühlmatten auf den Körper gelegt. (Quelle: Bard Medical)

Die künstliche Hypothermie kann Leben retten. Bei diesem medizinischen Verfahren wird die Körpertemperatur des Patienten auf etwa 32 bis 34 Grad herunter gekühlt. Auch die Ärzte von Michael Schumacher haben sich für dieses Verfahren entschieden. Doch was genau bewirkt die Kälte im Körper? Wir erklären, warum ein unterkühlter Körper besser mit Verletzungen umgehen kann.

Schnelles Kühlen kann Leben retten

Damit der Patient konstant die gewünschte Temperatur hat, werden Kühlmatten von außen auf den Körper gelegt. Durch diese fließt Kühlwasser, das den Körper auf die gewünschte Kühle temperiert. Eine andere Möglichkeit ist es, mittels einer direkten Kühlung des Blutes durch eine Herz-Lungen-Maschine die erforderliche Temperatur zu erreichen. Je schneller die künstliche Unterkühlung erreicht wird, umso größer sind die Überlebenschancen.

Kühlung verhindert Schäden durch Sauerstoffmangel

Denn die reduzierte Körpertemperatur führt dazu, dass sich der Stoffwechsel verlangsamt. Schäden durch Sauerstoffmangel können so minimiert werden: Internationale Studien hätten bereits belegt, dass die Sterberate um bis zu 17 Prozent sinkt, wenn man die Körpertemperatur von reanimierten Notfall-Patienten reduziert, wird Professor Hans-Bernd Hopf, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und perioperative Medizin der Klinik Langen auf der Webseite der Asklepios-Kliniken zitiert. Auch Schädigungen des Gehirn treten wesentlich seltener auf.

Zudem schüttet der Körper in dieser Phase weniger Entzündungsbotenstoffe aus, die zu schädlichen Prozessen an Zellen und Geweben und letztlich zum Organversagen führen können. In der Regel bleiben die Patienten bis zu 24 Stunden in diesem Zustand, danach beginnen die Ärzte mit der langsamen Wiederaufwärmung. Dieser Prozess kann ebenfalls bis zu 24 Stunden dauern. Während des gesamten Zeitraumes werden die Vitalfunktionen des Körpers aufgezeichnet und ausgewertet.

Patient liegt im künstlichen Koma

Der Patient selbst bekommt nichts davon mit, er wird in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt, künstlich ernährt und mit allem versorgt, was der Körper in dieser Zeit benötigt. Dazu zählt beispielsweise Insulin, da der Blutzucker aus dem Gleichgewicht gerät. Da die Nieren ebenfalls langsamer arbeiten, werden dem Körper zusätzlich Elektrolyte wie Magnesium, Kalzium oder Kalium zugeführt. Mittels eines Katheters wird der Urin abgeführt. Das Verfahren wird sowohl nach Schlaganfällen als auch nach Herzinfarkten oder Unfällen eingesetzt - eben überall dort, wo Schäden durch Sauerstoffmangel drohen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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