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Sandmücken: Kleine Blutsauger übertragen tückische Krankheit


Sandmücken: Kleine Blutsauger übertragen tückische Krankheit

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 09.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Sandmücke: Durch einen Stich der Sandmücke können Krankheitserreger übertragen werden.Vergrößern des Bildes
Sandmücke: Durch einen Stich der Sandmücke können Krankheitserreger übertragen werden. (Quelle: Frank Collins/CDC/dpa-bilder)

Sandmücken können die gefährliche Krankheit Leishmaniose übertragen. Sie treten vor allem in südlichen Ländern auf – aber auch in Deutschland wurden sie schon entdeckt.

Sie sind beigefarben wie Sand, stark behaart und werden nur bis zu drei Millimeter groß: Sandmücken fallen ihren Opfern hauptsächlich durch die schwarzen Augen auf, da ihr Körper – anders als bei Stechmücken – auf menschlicher Haut kaum zu sehen ist. Die Blutsauger lieben es warm. Ihre Hauptverbreitungsgebiete sind der Mittelmeerraum, die Tropen und Subtropen.

Überträger der Infektionskrankheit Leishmaniose

Nur die Weibchen der Sandmücken saugen Blut, das sie zur Eiablage benötigen. Männchen und unbefruchtete Weibchen ernähren sich hingegen von Pflanzensäften.

Die winzigen Sandmücken können die Infektionskrankheit Leishmaniose übertragen. Die Erkrankung wird von Parasiten – sogenannten Leishmanien – verursacht. Über den Speichel blutsaugender Insekten wie der Sandmücke können Menschen und Tiere mit den Krankheitserregern infiziert werden. Vor allem Hunde sind häufig betroffen. Der Stich der Sandmücke verursacht für etwa drei Tage Juckreiz. Menschen werden besonders an folgenden Körperstellen gestochen:

  • Gesicht
  • Nacken
  • Knöchel
  • Arme
  • Beine

Krankheiten und Behandlung

Die Leishmanien breiten sich im Körper von Mensch und Tier aus und können mehrere Arten der Leishmaniose verursachen. Dazu gehören:

  • Haut-Leishmaniose
  • Schleimhaut-Leishmaniose
  • Eingeweide-Leishmaniose

Die leichteste Form ist die Haut-Leishmaniose. An der Einstichstelle bildet sich dabei ein rotes Knötchen, aus dem ein Geschwür entsteht. Nach der Heilung hinterlassen die Hautgeschwüre oft Narben.

Bei der Schleimhaut-Leishmaniose wird der Nasen- und Rachenbereich befallen. Sie beginnt meist wie die Haut-Leishmaniose mit einem Hautgeschwür. Bleibt die Infektionskrankheit unbehandelt, werden Haut, Knorpel und Bindegewebe zerstört und es entstehen beispielsweise Löcher in der Nasenscheidewand. Bei ausbleibender Therapie können Nase und Gesichtszüge entstellt werden.

Im schlimmsten Fall greifen die Parasiten die inneren Organe an. Die Eingeweide-Leishmaniose kann schwere Leber-, Milz- oder Knochenmarkschäden verursachen, die ohne Therapie für Mensch und Tier lebensbedrohlich sind. Folgende Symptome können auf eine Eingeweide-Leishmaniose hinweisen:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Lymphknotenschwellung
  • Müdigkeit, Schwächegefühl
  • Durchfall und Erbrechen
  • Gewichtsverlust
  • Blutarmut
  • vergrößerte Leber und Milz

Die Symptome treten meist erst nach mehreren Wochen oder Monaten auf. Die Leishmaniose ist beim Menschen heilbar und kann vom Arzt mit Medikamenten behandelt werden.

Sandmückenvorkommen in Deutschland

Wegen der Ausbreitung der Sandmücken nach Norden über Transportmittel und importierte Hunde gibt es die Mücken inzwischen auch vereinzelt in Deutschland. Hunde, die an der Leishmaniose erkrankt sind, können die Krankheit aber nicht auf den Menschen übertragen.

1999 wurde erstmals die Sandmückenart "Phlebotomus mascittii" innerhalb Südwestdeutschlands festgestellt, 2013 wurde sie in der Nähe von Hessen entdeckt. Experten sehen bislang aber keinen Grund zur Panik. Es sei jedoch zu vermuten, dass sich sowohl die Sandmücken als auch die von ihnen transportierten Krankheitserreger in Zukunft durch die Klimaerwärmung weiter nordwärts ausbreiten und sich in den nächsten Dekaden auch in Deutschland wohlfühlen könnten.

Schutz vor Sandmücken

Der beste Schutz vor Sandmücken in Risikogebieten sind Insektensprays oder -lotions, die auf die Haut aufgetragen werden. Zudem halten sehr dünnmaschige Fliegengitter an Fenstern und Türen sowie ein Moskitonetz über dem Bett die Blutsauger fern.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
  • Birgit und Heinz Mehlhorn (2018): Blutsauger und Hygieneschädlinge: Erkennen – Vorbeugen – Bekämpfen (Govi)
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