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Pinkeln unterdrücken – ist das schädlich oder ein gutes Training?


Viele schieben es heraus
Harndrang unterdrücken – schädlich oder Training?

Von t-online, lk

Aktualisiert am 03.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Frau sitz auf dem Sofa mit Bauchschmerzen wegen unterdrückten Harndrang: Ein unterdrückter Harndrang kann zwar Bauchschmerzen verursachen, hat jedoch keine gesundheitliche Auswirkungen. Das Einhalten kann sogar die Blase trainieren und so die Abstände zwischen den Toilettengängen verlängern.Vergrößern des BildesEin unterdrückter Harndrang kann zwar Bauchschmerzen verursachen, hat jedoch keine gesundheitliche Auswirkungen. Das Einhalten kann sogar die Blase trainieren und so die Abstände zwischen den Toilettengängen verlängern. (Quelle: Pikusisi-Studio/getty-images-bilder)
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Muss ich oder muss ich nicht? Die einen gehen ständig vorsorglich zum Pinkeln aufs Klo, die anderen schieben das Entleeren der Blase ewig raus. Was ist schädlich?

Die Harnblase ist ein elastisches Hohlorgan mit immensem Fassungsvermögen. Zwischen 900 und 1.500 Milliliter Urin kann sie aufnehmen. In der Regel sendet sie aber bereits bei einem deutlich geringeren Füllstand das Signal ans Gehirn: Leeren, bitte! Bei Frauen ist das der Fall, wenn sie etwa 400 Milliliter in der Blase haben, bei Männern sind es rund 500 Milliliter. Ab einer Urinmenge von 300 Milliliter setzt der Harndrang ein. Wann genau, ist individuell.

Viele machen sich regelrecht einen Sport daraus, nicht zur Toilette zu gehen

Manchmal geht es einfach nicht anders. Es ist kein Klo in Sicht, als Frau hilft einem auch der nahe gelegene Baum nicht, also wird eingehalten, bis der Unterleib schmerzt. Die Blase macht das alles mit, denn sie ist sehr dehnbar. Nur so erklärt sich, dass es immer wieder möglich ist, dass man ja eigentlich schon vor drei Stunden pinkeln musste, aber immer noch nicht auf der Toilette war. Die Blase platzt dennoch nicht. Und es sind auch keine Fälle bekannt, bei denen das passiert ist – von Gewalteinwirkung durch Unfälle abgesehen.

Die Blase funktioniert über einen Reflex

Säuglinge müssen es erst lernen, den natürlichen Reflex der Blase, sich zu entleeren, zu unterdrücken und den Schließmuskel zu trainieren. Aber auch wenn wir diesen Reflex seit dem Kleinkindalter kontrollieren können, geht das – wie wohl jeder schon mal gemerkt hat – nur bis zu einem gewissen Grad: Dann folgt die Blase wieder dem Reflex und wir sind machtlos. Das Missgeschick passiert unweigerlich. Damit ist auch der Beweis angetreten, dass die Blase nicht platzten kann, auch wenn sie noch so voll wird. Überfüllen geht beim gesunden Menschen eben nicht. Und trainieren tut man die Blase auf diese Weise auch nicht. Das ist ein Mythos.

Bei Menschen mit sogenanntem Harnverhalt passiert es, dass sie die Blase trotz Harndrang nicht entleeren können. Irgendwann gibt dann der Schließmuskel nach und die Betroffenen verlieren tropfenweise Urin. Man spricht dann von einer sogenannten Überlaufinkontinenz. Diese Erkrankung kann sehr schmerzhaft sein und die Nieren belasten. Sie muss behandelt werden.

Was passiert, wenn man ständig vorsorglich auf die Toilette geht?

"Wer muss noch mal aufs Klo?", ist eine gängige Frage in Familien vor Ausflügen. Jeder sollte dann noch einmal Wasser lassen, so die Aufforderung. Und viele – vor allem Frauen – haben sich angewöhnt, bevor sie das Haus verlassen noch einmal zur Toilette zu gehen. Handelt man sich so eine schwache Blase ein? Nicht direkt. Wer jedoch nicht an einer Inkontinenz leidet und dennoch ständig zur Toilette wandert, tut dies mehr aus einer Angewohnheit heraus. So entsteht subjektiv das Gefühl, häufig pinkeln zu müssen.

Dabei ist das bei einem intakten Blasenschließmuskel nicht nötig. Mindestens 300 Milliliter sollte ein gesunder Erwachsener schon in der Blase halten können. Um herauszufinden, ob man das problemlos schafft, kann man sobald der Drang zum Pieseln wieder da ist, den Urin in einem Messbecher auffangen. Wer unter den 300 Millilitern liegt, leidet möglicherweise unter einer Erkrankung der Blase oder Harnwege und sollte das von einem Arzt checken lassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.
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