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ADS: Jungs überspielen Ängste mit aggressivem Verhalten


Aggressionen
Jungs überspielen Ängste mit aggressivem Verhalten

rev

17.12.2008Lesedauer: 2 Min.
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Junge zerrt wild an seinem Hemd herum.Vergrößern des Bildes
Jungs sind anfälliger für aggressives Verhalten. (Bild: Imago)

Kinder und Jugendliche mit Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität sind zu 80 Prozent männlich. Jungs sind aggressiver als Mädchen, gleichzeitig aber auch ängstlicher. Was sind die Auslöser des destruktiven Verhaltens der Jungs? Welche Rolle spielen dabei die Eltern?

Viele Jungs übertönen ihre Ängste

Wie Ärzte und Psychologen ausführen, sind Jungs in der frühkindlichen Phase mehr auf emotionale Zuwendung angewiesen als Mädchen. Auf einer Tagung in München befassten sich nun Experten mit dem Zusammenhang von Ängsten, Aggressionen und frühkindlichen Bindungen. Der Professor für psychosoziale Störungen von Kindern und Jugendlichen in Frankfurt, Frank Dammasch, berichtete vom Fall eines Elfjährigen: Der Junge ärgert pausenlos seine Lehrerin und schmeißt Gegenstände nach ihr. Sobald er etwas gemalt hat, wirft er es wieder in den Mülleimer. Zur gleichen Zeit plagen den Jungen aber auch große Ängste. Er empfindet es als seine Aufgabe, auf seine alleinerziehende Mutter aufzupassen, da sie sonst sterben könnte. Dammasch erklärt an diesem Fall, dass viele Kinder dazu neigen, ihre frühen Ängste durch Aggressionen zu überspielen.

Heftiges Austoben reicht nicht

Wenn man von unruhigen Jungs zu früh Selbstständigkeit fordert, hat das oft negative Auswirkungen. Die Jungs "versuchen sich dann zu Herren einer Situation zu machen, der sie früher schutzlos ausgeliefert waren", so Dammasch. Die Folgen sind nicht selten aggressives Verhalten. Um dem entgegenzuwirken, reiche es nicht aus, dass das Kind sich regelmäßig austobt. Damit sich eine männliche Identität ausprägt, braucht es der liebevollen Anerkennung der Mutter. Und auch der Vater spielt eine wichtige Rolle als Vorbild gegen die Ängste der Söhne. Schließlich beweist der Vater täglich, dass es problemlos möglich ist, sich von der Mutter zu trennen, ohne sie dabei gleich zu verlieren. Außerdem seien Väter notwendig, um aggressives Verhalten einzudämmen. "Aber viele Kinder sind bis zum zehnten Lebensjahr nur von Frauen umgeben - von Müttern, Erzieherinnen, Lehrerinnen", sagt der Frankfurter Professor.

Wenn Kinder ihre Eltern hassen

Eltern verstehen zumeist nicht, warum sich der Zorn ihrer Kinder gegen sie richtet. Bereits im Alter von einem Jahr können Kinder ihre eigenen Eltern hassen. Laut des amerikanischen Psychiaters Henri Parens ist der frühe Hass die Basis für destruktives Handeln sowie Vorurteile. "Das Kind, das wütend auf die Mutter ist, wirft nicht auf sie, sondern auf den, der neben ihr sitzt", sagt Parens. Menschen lernen auf diesem Wege früh, ihre Aggressionen nicht auf den Verursacher ihres Ärgers, sondern auf naheliegende Opfer zu richten.

Aggressionen sind nicht angeboren

Aggressionen und Vorurteile sind allerdings nicht angeboren. Darüber sind sich Experten einig. Zerstörungswut und aggressives Verhalten werden durch psychische Leiden ausgelöst. "Kinder zu beschämen oder gar zu demütigen, ist ungeheuer schmerzhaft für sie", erklärt Parens. "Dadurch werden sie aggressiv und wütend." Traumatische Konsequenzen hätten vor allem Vernachlässigungen und emotionale Kränkungen, die von den eigenen Eltern oder Angehörigen ausgehen.

In der Jugend besonders verletzlich

Viele die Persönlichkeit prägenden Erfahrungen werden zwar schon in der Kindheit vermittelt, doch ist es gerade die Phase der Jugend, in der junge Männer besonders verletzlich sind. Der Grund sei im Unterschied zwischen intellektuellen und emotionalen Fähigkeiten zu sehen, der im Alter zwischen 14 und 19 am größten ist, so der australische Psychologe Nick Allen. Das belege auch die Gehirnentwicklung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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