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Demenz-Krankheiten können hinter aggressivem Verhalten stecken


Demenz
Wenn Senioren plötzlich aggressiv werden

lvb

Aktualisiert am 10.08.2011Lesedauer: 2 Min.
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Viele Senioren leiden an Demenz.Vergrößern des Bildes
Viele Senioren leiden an Demenz. (Quelle: imago)

Die sonst so liebe Oma meckert auf einmal nur noch und Opa wird ausfallend, weil ihm der Kaffee nicht schmeckt: Viele Menschen ändern im Alter plötzlich ihren Charakter und werden scheinbar grundlos aggressiv. Dahinter können Demenzerkrankungen wie die Alzheimer-Krankheit stecken. Wir geben Tipps, was Angehörige tun können.

Wenn Schmerzen Senioren aggressiv machen

Angehörige sind meist erstmal verwundert, wenn Oma oder Opa plötzlich aggressiv werden, weil angeblich der Geldbeutel gestohlen wurde oder das Mittagessen nicht schmeckt. Doch scheinbar grundlose Aggressionen können Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein, sagt Susanna Saxl von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Wenn sie häufiger vorkommen, sollten Angehörige in jedem Fall versuchen herauszufinden, was dahinter steckt - auch mit Hilfe des Hausarztes. Möglich ist, dass der Betroffene Schmerzen hat, aber nicht genau sagen kann, wo es ihm wehtut.

Demenzerkrankungen machen hilflos

Darüber hinaus können Aggressionen im Zusammenhang mit anderen Anzeichen wie Vergesslichkeit auch auf Demenzerkrankungen hinweisen. Unter anderem bei Alzheimer und der Frontotemporalen Demenz kann es zu Aggressionen kommen. Bei Alzheimer-Patienten im Frühstadium ist häufig Hilflosigkeit im Umgang mit der eigenen Situation die Ursache, erklärt Alzheimer-Expertin Saxl. "Die Betroffenen merken, dass etwas passiert, was sie nicht verstehen." Beispielsweise wenn der Geldbeutel nicht da liegt, wo sie glauben, ihn hingelegt zu haben. "Manche Patienten denken dann, jemand will ihnen etwas Böses und reagieren aggressiv."

Was Angehörige keinesfalls tun sollten

Auf keinen Fall sollten Angehörige das aggressive Verhalten erwidern, so die Expertin. Wer kurz davor ist, selbst aus der Haut zu fahren, geht besser auf Abstand. Dabei kann es helfen, den Raum zu verlassen, bis man sich wieder beruhigt hat. Auf keinen Fall sollte man dem Patienten Vorwürfe machen oder ihn auf seine Defizite hinweisen, sagt Saxl. Aggressionen dürfe man keinesfalls persönlich nehmen. "Es ja ist nicht so, dass da plötzlich ein Mensch böse geworden ist", erklärt Saxl.

Helfen und ablenken

Statt auf Beschuldigungen oder Beschimpfungen einzugehen, sollte man dem Betroffenen Hilfe anbieten, beispielsweise, den vermeintlich gestohlenen Geldbeutel zusammen zu suchen. Auch kann es helfen, den Patienten vom Thema abzulenken.

Das Selbstwertgefühl steigern

Unabhängig von konkreten Streitigkeiten sollten Angehörige versuchen, das Selbstwertgefühl des Patienten zu steigern, erklärt Saxl. Dazu gehört Bewegung, beispielweise durch Spaziergehen oder Schwimmen. Zudem brauchen auch Demenz-Patienten sinnvolle Aufgaben - das kann Wäsche zusammenlegen oder Kartoffen schälen sein. Positive Gefühle vermitteln auch gemeinsames Singen oder das Aufsagen von Gedichten.

Um Unterstützung bitten

Treten Aggressionen häufiger auf, kann die Situation gerade für pflegende Angehörige sehr belastend sein. Hilfreich ist dann der Austausch mit anderen Betroffenen, beispielweise in Selbsthilfegruppen. Um eine Auszeit zu nehmen, könne man eine Kurzzeitpflege ausprobieren, rät Saxl. Schwierig kann sich auch die tägliche Köperpflege gestalten. Manche Patienten reagieren ablehnend, wenn ihnen dabei der eigene Sohn oder die Tochter helfen. Empfinden wiederum die Kinder in dieser Situation Ekel, können sich diese negativen Gefühle auf den Patienten übertragen. Hier kann man einen ambulanten Pflegedienst um Unterstützung bitten.

Und auch wenn die Gedächtnisleistung nachlässt: Demenzkranke seien sehr sensibel für die Gefühle, die ihnen entgegengebracht werden, betont Saxl. Angehörige sollten sich deshalb genau über das Krankheitsbild informieren und sich bewusst machen, dass die Aggressionen Teil der Krankheit sind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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