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Hausmittel gegen Blasenentzündung: Das hilft bei einer Zystitis


Was tun bei einer Blasenentzündung?

t-online, dpa, ade

Aktualisiert am 24.10.2019Lesedauer: 6 Min.
Eine Frau wärmt ihren Unterleib: Bei einer Blasenentzündung kann eine Wärmflasche Linderung schaffen.Vergrößern des BildesEine Frau wärmt ihren Unterleib: Bei einer Blasenentzündung kann eine Wärmflasche Linderung schaffen. (Quelle: baona/getty-images-bilder)
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Wenn jeder Gang zur Toilette beim Wasserlassen schmerzt, haben Sie sich wahrscheinlich eine Blasenentzündung eingefangen. Dabei müssen Sie jedoch nicht immer zu Medikamenten greifen. Es gibt auch viele Hausmittel, die schnell und zuverlässig helfen.

Besonders bei der Behandlung leichter Blasenentzündungen gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln, die sich bewährt haben. Manche Mittel haben die meisten bereits zu Hause, andere sind in der Apotheke oder in Drogerien erhältlich.

Hausmittel gegen eine Blasenentzündung

Wasser trinken: Das wahrscheinlich beste und einfachste Hausmittel gegen eine Blasenentzündung ist Wasser. Während einer Blasenentzündung viel zu trinken, ist deshalb so wirksam, weil durch die Flüssigkeit die Keime herausgespült werden. Am besten trinken Sie bis zu drei Liter am Tag.

Tee: Zur Behandlung von Harnwegsinfekten eignen sich Kräutertees mit Kamille oder Salbei, die antibakterielle und muskelentspannende Wirkung haben. Darüber hinaus gibt es Blasen- und Nierentees aus Bärentraubenblättern und Birkenblättern, die Sie in Drogerien und Apotheken erwerben können. Diese wirken zusätzlich harntreibend.

Anwendung:

  1. Geben Sie zwei Esslöffel Bärentraubenblätter-Tee in 150 Milliliter heißes Wasser
  2. Lassen Sie den Tee circa 10 bis 15 Minuten ziehen
  3. Je nachdem, wie stark Ihre Beschwerden sind, trinken Sie drei bis vier Tassen am Tag

Außerdem sollten Sie so oft wie möglich auf Toilette gehen, denn so werden die Keime gründlich aus der Harnblase gespült.

Achtung: Nicht jedes Getränk ist gegen die Entzündung geeignet. Große Mengen an Kaffee, Alkohol und schwarzen Tee sollten Sie besser meiden, denn Koffein und Teein können die Blase zusätzlich reizen.

Wärme: Außerdem hilft gegen eine Blasenentzündung, ein heißes Sitzbad zu nehmen und sich danach ins warme Bett zu legen. Im Idealfall legen Sie noch eine Wärmflasche zwischen Ihre Beine. Die Wärme entspannt und hilft, Krämpfe im Blasenbereich zu lösen. Besonders wichtig sind auch warme Füße, die nicht auskühlen sollten, da sonst der ganze Körper schlecht durchblutet wird und seine gesunde Temperatur nicht mehr halten kann.

Senföle: Bei unkomplizierten Harnwegsentzündungen helfen pflanzliche Präparate aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Die Senföle haben eine keimtötende Wirkung auf die Blase und im Vergleich zu chemischen Antibiotika kaum Nebenwirkungen. Ein weiterer Vorteil von Rettich ist, dass der Körper nicht resistent gegen die pflanzlichen Wirkstoffe wird.

Cranberry: Viele Urologen empfehlen Preiselbeer- und Cranberrysaft zur Behandlung von Blasenentzündungen. Sie sollen Inhaltsstoffe beinhalten, die es den Bakterien erschweren sollen, sich an der Blasenwand festzusetzen. Ob der Saft der roten Beeren jedoch wirklich bei einer Blasenentzündung hilft, ist unter Wissenschaftlern umstritten.

Apfelessig: Zur Therapie von Blasenentzündungen kann auch Apfelessig hilfreich sein. Durch seine Vitamine und Minerale hält der Essig die Bakterien davon ab, sich im Körper weiter auszubreiten.

Backpulver und Natron: Gegen eine Blasenentzündung können Sie aber auch versuchen, mit Hausmitteln aus der Küche vorzugehen – zum Beispiel mit Natron und Backpulver. Sie gleichen den Säure-Basen-Haushalt des Körpers aus, der während einer Blasenentzündung oft übersäuert ist.

Anwendung:

  1. Geben Sie eine Messerspitze Backpulver in eine Tasse Tee oder in ein Glas Wasser
  2. Trinken Sie drei Gläser/Tassen davon über den Tag verteilt

Führt zu viel Sex zu einer Blasenentzündung? Und hilft Cranberrysaft wirklich dagegen? Elf Fakten zur Blasenentzündung.

Symptome: Daran erkennen Sie eine Blasenentzündung

Die typischen Anzeichen einer Infektion der Harnwege sind:

  • Brennen beim Wasserlassen
  • häufiger Harndrang
  • unangenehmer Juckreiz
  • Blut im Urin
  • Schmerzen im Unterleib
  • Vaginaler Ausfluss (dick und gelblich)
  • Fieber
  • Schmerzen in der Nierengegend
  • Schüttelfrost

Häufig treten nur einige der Symptome auf. Doch je mehr Symptome sich anhäufen, desto wahrscheinlicher kommt eine Blasenentzündung in Frage. Achtung: Blut im Urin kann auch auf Blasenkrebs hinweisen. Bei rötlicher Verfärbung sollten sie daher umgehend einen Arzt aufsuchen.

Wann zum Arzt?

Einen Arzt sollten Sie spätestens dann aufsuchen, wenn sich nach drei bis vier Tagen – trotz Einsatz der Hausmittel – keine Besserung einstellt. Wenn sich die Symptome sogar verschlimmern, die Schmerzen beim Wasserlassen nicht mehr auszuhalten sind oder Sie sogar Blut im Urin entdecken, ist ein Gang zum Arzt unausweichlich.

Auch bei grippeähnlichen Symptomen wie Schüttelfrost und Fieber ist es wichtig, sich untersuchen zu lassen. Gehen Sie am besten schon bei den ersten Anzeichen direkt zum Urologen, der einen Urin-Schnelltest durchführt und Gewissheit verschaffen kann, ob eine Blasenentzündung vorliegt. Wird eine Blasenentzündung verschleppt, können die Bakterien in der Blase bis zur Niere hochsteigen und aus einer Blasenentzündung ganz schnell eine Nierenbeckenentzündung werden.

Ursachen und Risikofaktoren

Verursacher einer Blasenentzündung sind meist die sogenannten Escherichia coli-Bakterien. Sie sind in jedem menschlichen Darm vorhanden und in der Regel ungefährlich, solange sie dort bleiben. Gelangen die Bakterien jedoch durch die Harnröhre in die Blase, entzündet sie dort die Blasenschleimhaut.

Besonders Frauen sind von dieser schmerzhaften Entzündung betroffen: Nicht nur ist der weibliche Harnröhrenausgang näher am Darmausgang, die Harnröhren sind auch kürzer als bei Männern, weshalb die Bakterien schneller in die Blase gelangen können. Spermienabtötende Verhütungscremes und -gele sowie ein Diaphragma können eine Blasenentzündung zudem begünstigen. Die Experten raten daher, stattdessen zum Beispiel Kondome zu benutzen.

Begünstigt wird eine Blasenentzündung vor allem durch folgende Faktoren:

  • Häufiger Geschlechtsverkehr
  • Spermizide Verhütungsmethoden, zum Beispiel Diaphragmen
  • falsche Intimhygiene
  • falsche Unterwäsche und gegebenenfalls Slipeinlagen
  • Fehlfunktionen der Blase
  • Unterkühlung der Blase
  • ein geschwächtes Immunsystem
  • Blasenkatheter
  • Schwangerschaft und Wochenbett

Dauer und Verlauf

In der Regel ist eine akute Blasenentzündung nach spätestens zwei Wochen wieder verschwunden. Leidet man jedoch öfter als drei Mal im Jahr darunter, spricht man von einer “rezidivierenden Harnwegsinfektion”, also eine immer wiederkehrende Blasenentzündung. In diesem Fall haben die Bakterien möglicherweise eine Resistenz gegen Antibiotika entwickelt und können sich so immer wieder in der Blase einnisten. Im Volksmund wird sie oft als "chronische Blasenentzündung" bezeichnet.

Eine weitere chronische Form der Blasenentzündung ist die sogenannte "interstitielle Zystitis": der Unterschied zur normalen Zystitis ist, dass sie nicht durch Bakterien ausgelöst wird und andere Ursachen hat, die bisher aber nicht genau geklärt werden konnten. Es wird vermutet, dass Bestandteile des Urins die Blasenwand reizen oder schädigen.

Wenn Sie zu chronischen Blasenentzündungen neigen, sollten Sie bereits im Alltag vorbeugende Maßnahmen treffen wie zum Beispiel:

  • viel trinken
  • regelmäßig auf Toilette gehen und die Blase entleeren
  • auf die richtige Intimhygiene wie richtiges Säubern und passende Unterwäsche achten
  • auf ein gesundes Immunsystem achten und Unterkühlung meiden
  • regelmäßig Tees aus Kapuzinerkresse, Meerrettichwurzel oder Birkenblättern trinken, auch Cranberrysaft soll helfen

Taucht eine Blasenentzündung öfter als drei mal im Jahr auf, kann es auch vorkommen, dass der Arzt ein dauerhaftes Präparat verschreibt.

Ist eine Blasenentzündung ansteckend?

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Ja, denn eine bakterielle Infektion kann immer übertragbar sein. In öffentlichen Einrichtungen wie Schule oder Großraumbüros ist die Gefahr groß, sich mit den Bakterien anzustecken, die zu einer Blasenentzündung führen. Vor allem auf den Toiletten lauern besonders viele Erreger. Deshalb ist es ratsam, sich regelmäßig die Hände zu waschen, damit die Bakterien keine Chance haben, in die Harnröhre zu gelangen.

Auf direktem Weg infiziert man sich mit den E.coli-Bakterien beim Stuhlgang. Damit die Bakterien nicht in Kontakt mit der Harnröhre kommen, sollten Frauen sich daher nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten, also von der Scheide in Richtung After, säubern.

Blasenentzündung beim Mann

Anders als Frauen, leiden Männer bis zu viermal seltener an einer Blasenentzündung. Zum einen liegt das daran, dass ihre Harnröhre länger ist. Zum anderen ist die Entfernung zwischen After und Harnröhreneingang viel weiter als bei Frauen, weshalb es schwieriger für Bakterien ist, den Weg in die männliche Harnröhre zu finden.

Haben sich Männer dennoch eine Blasenentzündung zugezogen, ist meist die Prostata mit im Spiel. Ist diese altersbedingt vergrößert oder liegt eine Entzündung an der Prostata vor, ist das Risiko für eine Blasenentzündung für den Mann größer.

Blasenentzündung bei Kindern und Babys

Wenn Ihr Kind häufiger “Pipi machen” muss als üblich, dann ist es ein Anzeichen dafür, dass es wahrscheinlich an einer Blasenentzündung leidet. Auch bei Kindern sind Mädchen sind häufiger betroffen als Jungs, denn durch die verkürzte Harnröhre von Mädchen können die Bakterien die Blase schneller erreichen.

Säuglinge sind übrigens anfälliger als ältere Kinder, denn wenn die Windel mal nicht dort sitzt wo sie soll, können Darmbakterien schnell in die Harnröhre gelangen. Ob Ihr Baby an einer Blasenentzündung leidet, erkennen Sie oft daran, dass es häufiger weint und sich unwohl fühlt. Kommen Symptome wie Fieber oder übel riechender Urin dazu, sollten Sie den Kinderarzt kontaktieren.

Blasenentzündung bei Tieren

An einer Blasenentzündung können übrigens nicht nur Menschen, sondern auch Tiere leiden. Auch im Tierreich sind die Weibchen wesentlich häufiger von der schmerzhaften Infektion betroffen, während Rüden stärker darunter leiden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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