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Toxoplasmose: Symptome, Therapie und Übertragung


Toxoplasmose: Symptome, Therapie und Übertragung

hm (CF)

Aktualisiert am 07.08.2015Lesedauer: 4 Min.
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Während der Schwangerschaft ist bei Kontakt mit dem Schmusetiger Vorsicht geboten.Vergrößern des Bildes
Während der Schwangerschaft ist bei Kontakt mit dem Schmusetiger Vorsicht geboten. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die für viele Menschen glimpflich und ohne Beschwerden oder Symptome verläuft. Für andere stellt sie jedoch ein großes gesundheitliches Risiko dar. Lesen Sie hier, was Schwangere, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Besitzer von Hunden und Katzen beachten sollten.

Toxoplasmose: Häufig ohne Symptome

Die Symptome einer Toxoplasmose treten nicht unmittelbar nach der Infektion mit dem bogenförmigen Parasiten "Toxoplasma gondii" auf: Die Inkubationszeit beträgt in einigen Fällen einige Tage, in anderen bis zu drei Wochen. Häufig verläuft eine Toxoplasmose jedoch ohne Beschwerden: Etwa 90 Prozent aller Betroffenen weisen keinerlei Krankheitssymptome auf. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch ein gesundes Immunsystem.

Verläuft die Toxoplasmose nicht beschwerdefrei, treten die typischen Symptome eines grippalen Infekts auf: Leichtes Fieber sowie Schmerzen im Kopf und in den Gliedern und Gelenken sowie Müdigkeit. Darüber hinaus können die Lymphknoten im Hals und im Nacken anschwellen. Auch Durchfall ist möglich. In sehr seltenen Fällen sind Beschwerden wie Netzhautentzündungen sowie Entzündungen an Herzbeutel, Leber oder Lunge möglich.

Die Infektionskrankheit bei geschwächtem Immunsystem

Aus verschiedenen Gründen kann das Immunsystem geschwächt sein – beispielsweise durch Arzneimittel oder aufgrund von Erkrankungen wie AIDS oder HIV. Bei einem entsprechend schwachen Immunsystem kann Toxoplasmose zu sehr viel schwerwiegenderen Symptomen führen: Bei einer Erstinfektion kommt es oft zu einer speziellen Art der Lungenentzündung, informiert die "Apotheken Umschau". Typische Symptome sind dann Atemnot, trockener Husten und Fieber.

Bei einer Reaktivierung einer unbemerkt vorhandenen Infektion ist häufig das Gehirn betroffen und es können sich Hirnabszesse bilden. Symptome wie Sehstörungen und Augenschmerzen sind ebenso möglich wie Lähmungserscheinungen, Krampfanfälle und Gleichgewichtsstörungen. Verbleibt ein solch schwerwiegender Fall von Toxoplasmose ohne Behandlung, kann er zum Tod führen.

Toxoplasmose-Therapie: Wann ist sie notwendig?

Eine Toxoplasmose-Therapie ist im Allgemeinen nicht notwendig, wenn Sie keine Beschwerden haben. Eine Behandlung ist nur dann notwendig, wenn der Betroffene deutliche Symptome zeigt. Patienten, die ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten auf eine Toxoplasmose-Therapie nicht verzichten.

Auch schwangere Frauen, die sich während der Schwangerschaft erstmalig mit Toxoplasmose infiziert haben, sollten sich in jedem Fall einer Behandlung unterziehen. Auch Neugeborene, die sich im Mutterleib angesteckt haben, erhalten in jedem Fall eine Behandlung.

So erfolgt die Behandlung der Infektionskrankheit

Üblicherweise behandeln Mediziner Toxoplasmose mit Antibiotika. Die Wirkstoffe können Pyrimethamin und Sulfadiazin sein. Diese töten die Krankheitserreger ab und unterbinden die Ausbreitung im Körper. Schwangeren verordnen Ärzte häufig zusätzlich Folsäure. Diese soll verhindern, dass das Knochenmark des ungeborenen Kindes geschädigt wird.

Toxoplasmose vorbeugen: Wichtige Hinweise

Damit es gar nicht erst zu einer Infizierung kommt, können Sie der Infektionskrankheit durch verschiedene Maßnahmen vorbeugen. So sollten vor allem Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf rohen Fisch oder rohes Fleisch, das bei der Zubereitung nicht ausreichend erhitzt wurde, verzichten. Zu den Lebensmitteln, auf die Sie verzichten sollten, gehören Produkte wie Hackfleisch, Salami, Mettwurst oder Carpaccio. Vom Verzehr von Rohmilch und Rohmilchprodukten von Ziegen und Schafen sollten Sie ebenfalls absehen.

Gemüse und Obst sollten Sie vor dem Verzehr gründlich abwaschen und sich regelmäßig und sorgfältig die Hände waschen. Reinigen Sie sämtliche Küchengeräte, mit denen Sie rohes Fleisch, Obst oder Gemüse berührt haben.

Toxoplasmose in der Schwangerschaft: Risiko für das Baby

Wenn sich eine Frau während der Schwangerschaft erstmals mit der Krankheit infiziert, stellt dies auch für ihr ungeborenes Baby eine Gefahr dar: Infiziert sich ein ungeborenes Kind, können die Folgen schwerwiegend sein. Im ersten Drittel der Schwangerschaft ist eine Fehlgeburt möglich, auch Fehlbildungen gehören zu den Risiken. Kinder können außerdem noch Jahre später unter den oben genannten Symptomen leiden.

Die Behandlung von Toxoplasmose in der Schwangerschaft

Ein wichtiges Ziel der Toxoplasmose-Therapie in der Schwangerschaft ist deshalb, eine Infektion des Ungeborenen zu verhindern. Zu diesem Zweck erhält die werdende Mutter meist ab der 16. Schwangerschaftswoche Antibiotika sowie Folsäure. Darüber hinaus sind regelmäßige Ultraschalluntersuchungen sowie eventuell Nabelschnurpunktionen üblich. Wenn das Kind mit einer Toxoplasmose-Infektion auf die Welt kommt, erhält es meist ebenfalls Antibiotika.

Toxoplasmose-Test in der Schwangerschaft

Aufgrund der Risiken für das Kind, empfiehlt das Robert Koch-Institut Schwangeren einen Toxoplasmose-Test. Dieser überprüft, ob die werdende Mutter immun ist, die Krankheit also bereits in der Vergangenheit hatte. In diesem Fall besteht keine Gefahr mehr für das Kind. Werden keine Antikörper im Blut festgestellt, empfiehlt das Robert Koch-Institut, den Test in regelmäßigen Abständen zu wiedeholen, um eine Infektion frühzeitig erkennen zu können.

Die Kosten für den Test werden nur in begründeten Fällen von gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Der Test gilt als individuelle Gesundheitsleistung und kostet etwa 15 bis 25 Euro.

Hund als Zwischenwirt, Katze als Endwirt der Krankheit

Toxoplasmose gehört zu den sogenannten Zoonosen – sie ist also eine Krankheit, die zwischen Tieren und Menschen übertragbar ist. Verschiedene Säugetiere, beispielsweise der Mensch oder der Hund, können der Zwischenwirt sein. Endwirte sind jedoch immer Katzen. In ihrem Körper erhält der Krankheitserreger seine geschlechtsreife Form, die Toxoplasmose-Eier scheidet die Katze mit ihrem Kot aus. Während Menschen sich also über Hunde nicht mit der Krankheit infizieren können, ist dies über Katzenkot möglich.

Da eine Toxoplasmose bei den meisten Menschen harmlos verläuft, stellt der Kontakt mit Katzen im Allgemeinen kein Risiko dar. Schwangere sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten jedoch einige Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Katzen

Ein potenzielles Risiko für Katzenbesitzer ist der eigene Garten: Katzen vergraben ihren Kot häufig in der Erde, wo die Erreger über Jahre hinweg überleben können. Schwangere und Immungeschwächte sollten deshalb zur Sicherheit nicht in der Erde graben oder wenigstens Handschuhe bei der Gartenarbeit tragen. Selbst angebautes Gemüse und Obst, das in Bodennähe wächst, sollte vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden.

Katzenbesitzer sollten außerdem für ein sauberes Katzenklo sorgen: Ein Familienmitglied, das nicht zur Risikogruppe zählt, sollte es täglich mit heißem Wasser reinigen. Gehören Sie zu einer der Risikogruppen, geben Sie Ihrer Katze Dosen- oder Trockenfutter anstelle von Frischfleisch, da eine Infizierung über rohes Fleisch möglich ist.

Körperkontakt mit Ihrer Katze stellt ein eher geringes Risiko dar. Berühren jedoch nicht das After des Tieres und waschen Sie sich nach dem Streicheln die Hände.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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