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Nierenkrank: nur ein Drittel der Erkrankten weiß davon


Nur jeder dritte Betroffene weiß von seiner Nierenkrankheit

Tonja Ariane Schewe

03.03.2016Lesedauer: 2 Min.
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Viele haben eine Nierenerkrankung, ohne es zu merken.Vergrößern des Bildes
Viele haben eine Nierenerkrankung, ohne es zu merken. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Mindestens zwei Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer chronischen Nierenkrankheit (CKD). Eine aktuelle im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichte Studie zeigt, dass die Bedeutung der Erkrankung hierzulande bislang unterschätzt wurde. Alarmierend ist vor allem, dass nur jeder dritte Betroffene davon weiß.

Bei Menschen mit einer CKD hat sich die Nierenfunktion gegenüber Gesunden bereits halbiert oder noch weiter verschlechtert. "Das Heimtückische an der Krankheit ist, dass Sie sie nicht spüren", sagt Professor Jan Galle, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN). Das hat zur Folge, dass die Mehrheit der Betroffenen nichts unternimmt, um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. "Viele dieser Menschen werden über kurz oder lang dialysepflichtig", sagt der Projektleiter der Studie Professor Matthias Girndt.

"Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße"

Zu den Risikofaktoren einer chronischen Nierenkrankheit zählen in erster Linie Diabetes und Bluthochdruck. Diabetes mellitus verdoppelt das CKD-Risiko, Bluthochdruck verdreifacht es sogar. Rauchen erhöht ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für eine chronische Nierenkrankheit. "Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße," erklärt Galle. "Die genannten Risikofaktoren schädigen die Gefäße im gesamten Körper und eben auch in den Nieren."

Schmerzmittel gehen auf die Nieren

Auch wer regelmäßig Schmerzmittel schluckt, riskiert eine Nierenschädigung. Als besonders kritisch gelten die sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika. Hierzu zählen Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Voltaren, die bei Gelenkbeschwerden breit eingesetzt werden. "Wenn Sie diese Medikamente über Jahre hinweg täglich einnehmen, ist die Gefahr einer Nierenschädigung relativ hoch", warnt Galle. Weitere Risikofaktoren sind starkes Übergewicht sowie eine familiäre Vorbelastung.

Im Alter lässt die Nierenleistung nach

Menschen mit den genannten Risikofaktoren sollten ihre Nierenfunktion jährlich vom Hausarzt kontrollieren lassen. Darauf weißt die DGfN anlässlich des Weltnierentags am 10. März 2016 hin. Dies gilt auch für Menschen, die älter als 60 Jahre alt sind. "Die Nierenleistung lässt im Alter nach", erklärt Galle. "Ein 80-Jähriger hat nur noch eine Nierenleistung von circa 60 Prozent."

Nierenkrankheit rechtzeitig stoppen

Für Nierenkranke ist es wichtig, Blutzucker und Blutdruck richtig einstellen zu lassen. Die DGfN rät des Weiteren, nierenschädigende Medikamente zu ersetzen und mit dem Rauchen aufzuhören. "Wir empfehlen außerdem die Umstellung auf eine gesunde Ernährung", sagt DGfN-Pressesprecher Galle, "also viel frisches Gemüse und weniger fette Gerichte essen - und natürlich viel Wasser trinken." Von Fertiggerichten sollten Nierenkranke möglichst die Finger lassen. Denn sie enthalten nicht nur viel Salz, sondern auch Phosphate. Und die können geschädigte Nieren schlecht ausscheiden.

Wie Sie weiteren Nierenschäden vorbeugen

Zwar lassen sich bereits geschädigte Nieren nicht mehr vollständig erneuern. Bis zu einem gewissen Maße können sie sich aber wieder regenerieren. "So beobachte ich eine gewisse Erholung der Organe, wenn der Bluthochdruck richtig eingestellt ist", berichtet Galle. Häufig genüge dies schon, um eine Dialyse zu vermeiden. "Eine Nierenleistung von 30 Prozent reicht fürs Leben", so der Experte. "Man muss nur Sorge tragen, dass sie nicht schlechter wird.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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