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Mitralklappeninsuffizienz trifft fast 1 Mio. Menschen in Deutschland


Mitralklappeninsuffizienz
Bis zu eine Million Menschen in Deutschland haben eine undichte Herzklappe

Cordula Melchior

Aktualisiert am 29.02.2016Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Ein erfahrener Arzt kann Fehler an der Herzklappe mit dem Stethoskop hören.Vergrößern des Bildes
Ein erfahrener Arzt kann Fehler an der Herzklappe mit dem Stethoskop hören. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Es beginnt mit Atemnot bei Belastung. Später geraten Betroffene auch ohne große Anstrengung außer Atem. Eine Herzklappenerkrankung entwickelt sich oft schleichend, nicht immer wird sie frühzeitig bemerkt. Vor allem bei einer sogenannten primären Mitralklappeninsuffizienz ist eine frühe Diagnose allerdings entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden.

"Die Mitralklappeninsuffizienz ist der zweithäufigste Herzklappenfehler in Deutschland", sagt Professor Stephan Baldus, Kardiologe am Herzzentrum der Universität zu Köln und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Nicht nur ältere Menschen sind betroffen. Insgesamt leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie etwa 800.000 bis 1 Million Menschen in Deutschland an der Herzklappenerkrankung.

Ist die Mitralklappe undicht, sinkt die Leistungsfähigkeit

Die sogenannte Mitralklappe befindet sich zwischen dem linken Herzvorhof und der linken Herzkammer. Sie besteht aus zwei segelartigen Teilen und sorgt dafür, dass das Blut aus den Lungen nur in Richtung des Körperkreislaufs gepumpt wird und nicht zurück fließt.

Wird die Klappe undicht, fließt bei jedem Herzschlag ein Teil des Blutes zurück in den Vorhof, gleichzeitig kommt weniger Blut im Körperkreislauf an. Betroffene sind dadurch weniger leistungsfähig, die linke Herzkammer wird auf Dauer überlastet. Als Folge wird das Herz noch schwächer und kann sogar versagen.

Betroffene bemerken die undichte Herzklappe oft lange Zeit nicht. Erst wenn die Insuffizienz ein gewisses Ausmaß erreicht hat, verringert sich die Leistungsfähigkeit. Patienten spüren Atemnot bei Belastung, später auch in Ruhe. Auch Ödeme, also Wassereinlagerungen, vor allem in der Lunge, nächtlicher Husten sowie Herzklopfen sind mögliche Symptome.

Bei Herzschwäche schließt die Klappe oft nicht mehr richtig

Die Ursachen für eine Mitralklappeninsuffizienz sind vielfältig. Mediziner unterscheiden die primäre Form, bei der angeborene Anomalien dazu führen, dass die Herzklappe nicht richtig schließt.

Häufiger ist allerdings die sekundäre Form, die oft als Folge einer Herzschwäche auftritt. Hiervon sind vor allem ältere Patienten betroffen. "Bei der sekundären Form ist die Klappe funktional intakt", sagt Baldus. "Da die Herzkammer durch die Herzschwäche aber größer wird, können die Segel der Mitralklappe nicht mehr richtig schließen."

Auch Keime können die Klappe schädigen

In seltenen Fällen kann auch eine bakterielle Entzündung die Herzklappe schädigen. "Die Klappensegel schmelzen dann regelrecht dahin und können ihre Funktion nicht mehr erfüllen", erklärt der Kardiologe. In diesem Fall ist eine rasche Operation oft der einzige Ausweg.

Ein kleiner Clip macht die Klappe dicht

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Erkrankung. Bei der sekundären Mitralklappeninsuffizienz wird zunächst die Grunderkrankung, also die Herzschwäche, medikamentös behandelt. Erst wenn Betroffene stark unter Atemnot leiden, kommt eine Operation in Betracht. Alternativ kann durch die Leistenvene ein kleiner Clip eingesetzt werden, der sogenannte Mitraclip, der das Schließen der Mitralklappe mechanisch unterstützt. Vorteil dieser Methode ist, dass sie ohne Operation möglich ist und daher gerade für Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche als besonders schonend gilt.

Anders bei der primären Mitralklappeninsuffizienz. "Patienten profitieren stark von einer frühzeitigen Rekonstruktion der Herzklappe, auch wenn sie zunächst kaum Beschwerden haben", sagt Stephan Baldus. Dabei werden die Segel in einer Operation repariert oder auch die Haltefäden der Klappe durch neue korrigiert. Sind Betroffene schon sehr alt oder geschwächt und ist damit eine Operation zu riskant, kommt auch hier das Mitralklappenclip-Verfahren in Betracht.

Weitere Informationen rund um das Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf der Herzstiftungs-Homepage unter www.herzstiftung.de.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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