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Stuhlgang anregen: So klappt's mit der Verdauung am Morgen


Stuhlgang am Morgen: Mit diesen Tipps klappt's

Von t-online
Aktualisiert am 22.11.2022Lesedauer: 4 Min.
ToilettengangVergrößern des BildesMit zunehmendem Alter wird der Darm träger – deswegen haben viele ältere Menschen ab und an Verstopfung. (Quelle: majivecka/getty-images-bilder)
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Einfach auf die Toilette gehen und das große Geschäft erledigen? Für viele Menschen ist das ein Problem, wenn sie unter Verstopfung leiden.

Helfen kann es, den natürlichen Rhythmus des Darms zu nutzen. Denn es gibt eine Tageszeit, zu der der Darm besonders aktiv ist.

So tickt der Darm

Die Verdauung ist ein komplexes System, dass von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Neben der Ernährung spielt zum Beispiel auch die Tageszeit eine wichtige Rolle, denn der Darm hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Die beste Zeit für das große Geschäft ist am Morgen, sagt Dr. Kenneth L. Koch, Direktor der Abteilung für Gastroenterologie der "Wake Forest School of Medicine" in Winston-Salem.

Dann nämlich hat der Verdauungstrakt nicht nur alles verarbeitet, was am Tag zuvor gegessen wurde. Der Darm ist besonders aktiv, weil er genau diese Reste loswerden wolle. Aufgrund dieser Tatsache funktioniert die Entleerung am Morgen leichter. Davon profitieren vor allem Menschen, die immer wieder mit Verstopfung zu kämpfen haben.

Der Darm mag Routine

Koch zufolge unterstützt auch eine gewisse Routine die Stuhlentleerung. Um die Darmtätigkeit zusätzlich anzuregen, gibt es verschiedene Maßnahmen. Mit folgenden Tipps können Sie Ihre Verdauung am Morgen anregen:

  • Wasser trinken: Trinken Sie direkt nach dem Aufstehen ein großes Glas warmes Wasser – am besten mit etwas Zitronensaft, denn die Säure regt die Bildung von Verdauungssäften an.
  • Kaffee: Starten Sie den Tag mit einer Tasse Kaffee. Das enthaltene Koffein wirkt stimulierend auf Stoffwechsel und Verdauung.
  • Tee: Als Alternative zu Kaffee eignet sich warmer Fenchel- oder Kamillentee. Dieser hat ebenfalls eine positive Wirkung auf den Darm und beugt außerdem Blähungen vor.
  • Atmen: Beginnen Sie den Tag mit ein paar Atemübungen. Dabei erhöht sich der Druck auf den Darm, weil die Organe etwas nach unten rutschen. Viele Patienten berichten von einem positiven Effekt dieser natürlichen inneren Massage.
  • Massage: Aktivieren Sie Ihren Darm mit einer sanften Bauchmassage. Ärzten zufolge werden durch die Massage der Bauchdecke Nervenverbindungen im Darm stimuliert, wodurch die natürliche Darmbewegung angeregt wird.
  • Frühstück: Bereiten Sie sich zum Frühstück ein ballaststoffreiches Müsli mit Joghurt und Obst – am besten Apfel oder eingeweichtes Trockenobst – zu. Ballaststoffe halten den Stuhl weich und unterstützen den Transport im Darm. Milchsäurebakterien fördern die Beweglichkeit des Darms ebenfalls und sorgen für eine harmonische Bakterienbesiedelung: Sie regen die Vermehrung von erwünschten Lakto- und Bifidobakterien an. Essen Sie außerdem in Ruhe im Sitzen und ohne Ablenkung.
  • Kein Stress: Vermeiden Sie Stress am Morgen und geben Sie sich und Ihrem Darm ausreichend Zeit für den Stuhlgang. Darmexperten weisen darauf hin, dass es bis zu zehn Minuten dauert, bis die natürliche Darmbewegung einsetzt und der Entleerungsvorgang startet. Das schnelle Rennen auf die Toilette mit Pressen und Drücken ist für den Darm purer Stress – und meist tut sich nichts. Daher gilt: Entspannen und warten, bis die natürliche Darmmotorik einsetzt.
  • Richtige Sitzhaltung: Statt zu pressen, sollten Sie lieber die richtige Sitzhaltung auf der Toilette einnehmen. Eine Möglichkeit, die Darmentleerung zu unterstützen, ist es, die sogenannte "Thinker-Position", also Denker-Position, einzunehmen, bei der man den Oberkörper nach vorne neigt, die Ellenbogen in Nähe der Knie auf die Oberschenkel stützt und den Kopf in die Hand legt. Es ist ebenfalls hilfreich, wenn man seine Füße auf eine Fußbank stellt, während man auf der Toilette sitzt. Dadurch wird der Winkel zwischen Oberschenkel und Oberkörper kleiner, der Enddarm begradigt und der Stuhl kann leichter herausgleiten.
  • Routine: Versuchen Sie Ihre Morgenroutine auch am Wochenende und im Urlaub beizubehalten.

Hinweis: Den Darm kann man "erziehen" und an einen gewissen Rhythmus gewöhnen. Wer morgens also keine Zeit hat und lieber später auf Toilette geht, kann seinen Darm auf diese Tageszeit trainieren. Wichtig ist aber, den Drang nie zu unterdrücken, denn sonst drohen Verstopfung, Blähungen und Bauchschmerzen.

Was tun bei Verstopfung?

Wer trotz Morgenroutine keinen regelmäßigen Stuhlgang hat, muss nicht direkt zum Abführmittel greifen. Diese sind zwar meist gut verträglich und können kurzfristig Abhilfe schaffen, sollten aber auf keinen Fall regelmäßig eingenommen werden, da der Darm sich sonst an die Unterstützung von Außen gewöhnt und noch träger wird.

Stattdessen gibt es zahlreiche Hausmittel, mit denen der Darm in Schwung gebracht werden kann. Eine ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung sind besonders wirksam im Kampf gegen einen Verstopfung. Wichtig ist außerdem, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit täglich braucht der Darm mindestens, um beweglich zu bleiben.

Kommt es dennoch immer wieder zu Problemen beim Stuhlgang, sollte man einen Arzt zu Rate ziehen, denn dann kann hinter den Verdauungsproblemen auch eine ernsthafte Erkrankung stecken.

Häufige Ursachen von Verstopfung

Mit zunehmendem Alter wird der Darm träger – deswegen haben viele ältere Menschen ab und an Verstopfung. Bei jüngeren Menschen kann es durch eine einseitige, ungesunde Ernährung oder zu wenig Flüssigkeit zu Verstopfung kommen.

Auch Medikamente können schuld sein. Opiate beispielsweise werden deshalb häufig mit Abführmitteln kombiniert. Rufen Antidepressiva oder Blutdrucksenker die Verstopfung hervor, sollten Patienten mit ihrem Arzt sprechen und eventuell auf ein anderes Präparat umsteigen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert der Magen?" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 17. November 2021).
  • gesundheitsinformation.de: "Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 1. Juni 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Reizdarmsyndrom". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 25. September 2019)
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