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Badedermatitis: So entsteht sie, so schützen Sie sich vor ihr


Planschen mit Parasit
Juckreiz und Quaddeln: Diese Krankheit droht im Badesee

  • Claudia Zehrfeld
Von Claudia Zehrfeld

Aktualisiert am 17.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Planschen im See macht Spaß – dort können sich die Badenden aber auch eine Badedermatitis zuziehen.Vergrößern des Bildes
Planschen im See macht Spaß – dort können sich die Badenden aber auch eine Badedermatitis zuziehen. (Quelle: Goami/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wenn sich nach dem Schwimmen im Badesee stark juckende Pusteln auf der Haut bilden, kann dahinter eine Badedermatitis stecken. Wie diese entsteht und was Sie dagegen tun können, lesen Sie hier.

Saugwürmer leben nicht nur in tropischen Gewässern, sondern auch in deutschen Badeseen. Als Larve werden sie als Zerkarien bezeichnet. Der mit dem bloßen Auge nicht zu erkennende Parasit befällt normalerweise Wasservögel, gelegentlich bohrt er sich aber auch in die Haut von Menschen. Bei ihnen kann er die sogenannte Badedermatitis (Zerkariendermatitis) auslösen.

Badedermatitis: Das sind die Symptome

Den ersten Hautkontakt mit Zerkarien bemerken Schwimmer meist gar nicht. Die Immunabwehr tötet die Eindringlinge schnell ab. Daraus resultiert jedoch eine Sensibilisierung, die bei einem zweiten Kontakt einen Hautausschlag, teilweise am ganzen Körper, verursacht. Kinder und Allergiker sind besonders gefährdet.

Der Ausschlag ist laut Umweltbundesamt zwar wegen des starken Juckreizes sehr unangenehm, aber in der Regel harmlos. Wenn die Quaddeln aufgekratzt werden, kann es allerdings zu Infektionen kommen.

Zu den Symptomen einer Badedermatitis zählen:

  • Die Haut prickelt, brennt und juckt (direkt nach dem Baden oder einige Tage später). Die Hautreaktion ist vergleichbar mit jener bei einem Mückenstich.
  • Kleine, rote Flecken treten innerhalb von zwölf Stunden nach dem Baden auf.
  • Bläschen und Quaddeln bilden sich an den Folgetagen.
  • Übelkeit, Fieber und Erbrechen können bei hypersensiblen Personen auftreten – in diesem Fall sollte ein Notarzt gerufen werden, rät das Umweltministerium des Landes Brandenburg.

Behandlung: Das kann bei einer Badedermatitis helfen

Die Hautveränderungen sind zu Beginn sehr unangenehm, heilen aber nach spätestens 20 Tagen ab. In der akuten Phase helfen juckreiz- und entzündungshemmende Salben, Gele oder Lotionen. Auch kalte Kompressen können Linderung bieten. Bei sehr starkem Juckreiz können orale Antihistaminika eingenommen werden. Betroffene sollten sich an einen Arzt oder Apotheker wenden.

An den betroffenen Hautstellen sollte nicht gekratzt werden, da sie sich andernfalls leicht infizieren können.

Zerkarien befinden sich meistens an der Wasseroberfläche

Zerkarien kommen in praktisch allen Regionen Deutschlands vor, wenn die Bedingungen für eine Vermehrung günstig sind, erklärt das Umweltbundesamt auf Anfrage von t-online. Die ersten Zerkarien können laut Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg im Frühsommer auftreten. Lang anhaltendes Sommerwetter mit Wassertemperaturen über 20 Grad fördert die Entwicklung der Larven. Je nach Wetterlage gibt es dementsprechend Badesaisons, in denen viele Zerkarien auftreten, aber auch welche mit wenigen.

Zur Verbreitung der Zerkarien trägt auch die Häufigkeit von Wasservögeln (Endwirt) und Wasserschnecken (Zwischenwirt) bei, heißt es aus dem Umweltbundesamt. Denn das Leben der Erreger der Badedermatitis folgt einem Zyklus: Die Parasiten befallen zunächst Wasservögel. Die Wurmeier gelangen dann durch den Vogelkot ins Wasser. Dort infizieren sie wiederum Schnecken, in denen sich die Zerkarien entwickeln. Sie werden ins Wasser ausgeschieden und suchen sich ihren Weg, um wiederum Wasservögel zu befallen.

Zerkarien können im Wasser zwei bis drei Tage überleben. Üblicherweise halten sie sich an der Wasseroberfläche auf.

Zerkariendermatitis: So schützen Sie sich

Um sich vor einer Zerkariendermatitis zu schützen, raten das Umweltbundesamt und das Ministerium für Umwelt des Landes Brandenburg:

  • Meiden Sie flache Uferbereiche und schilfreiche Bereiche, da sich dort die Schnecken aufhalten, aus denen die Zerkarien freigesetzt werden. Gehen Sie, wenn möglich, lieber über Stege ins Wasser.
  • Tragen Sie wasserabweisende Sonnencreme auf. Diese erschwert das Eindringen der Zerkarien.
  • Füttern Sie keine Wasservögel im Badestellenbereich.
  • Duschen Sie nach dem Baden, rubbeln Sie sich mit einem Badetuch gut ab, um noch nicht in die Haut eingedrungene Zerkarien zu entfernen, und wechseln Sie Ihre Badekleidung.
  • Achten Sie auf Informations- und Warntafeln vor Ort.
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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