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Die Rückkehr der Geschlechtskrankheiten


Sexualität
Die Rückkehr der Geschlechtskrankheiten

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28.09.2011Lesedauer: 2 Min.
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Geschlechtskrankheiten bleiben häufig unerkannt.Vergrößern des Bildes
Geschlechtskrankheiten sind in Deutschland weit verbreitet. (Quelle: imago-images-bilder)

Ob Syphilis, Chlamydien oder Tripper - Geschlechtskrankheiten haben sich in Deutschland in den vergangenen Jahren wieder stärker ausgebreitet. Viele Menschen unterschätzen das Risiko, das von sexuell übertragbaren Krankheiten ausgeht. Das sind die fünf häufigsten Geschlechtskrankheiten.

Chlamydien sind die häufigste Geschlechtskrankheit

Wie viele Menschen in Deutschland tatsächlich an sexuell übertragbaren Krankheiten leiden, ist schwer festzustellen, sagt Dr. Ulrich Marcus vom Robert Koch-Institut (RKI). Denn bis auf Syphilis und HIV sind diese Infektionen nicht meldepflichtig. Seit Ende 2002 erhebt das RKI aber bei Gesundheitsämtern, Fachambulanzen und Arztpraxen Daten zur Häufigkeit von Geschlechtskrankheiten. Etwa sechs Prozent der untersuchten Personen waren demnach 2008 mit Chlamydien infiziert. Dies sind Bakterien, die Entzündungen der Geschlechtsorgane hervorrufen, aber auch Augenbindehaut, Hals, Bronchien und Lunge befallen können. 4,5 Prozent der Untersuchten hatten Tripper (Gonorrhoe), rund drei Prozent Syphilis. Zum Vergleich: Etwa ein Prozent der Untersuchten war HIV-positiv.

Syphilis-Fälle nehmen rasant zu

Im Gegensatz zu den anderen Geschlechtskrankheiten werden Syphilis-Fälle bereits seit Jahrzehnten systematisch erfasst. Die Zahlen zeigen eine erschreckende Tendenz: Syphilis ist wieder auf dem Vormarsch. Ab Mitte der 80er Jahre ging die Zahl der gemeldeten Syphilis-Infektionen rapide zurück. Grund hierfür war vermutlich das Auftreten von Aids. Die Menschen achteten daraufhin eher auf geschützten Geschlechtsverkehr. Zwischen 1995 und 2000 wurden jährlich etwa 1150 Fälle registriert. Doch ab 2000 nahmen die Syphilis-Erkrankungen wieder zu. 2004 gab es 3350 Fälle, seitdem stabilisieren sich die Zahlen auf einem hohen Niveau - um die 3000 Infektionen werden jährlich registriert. "Damit ist die Zahl der Betroffenen inzwischen ähnlich hoch wie vor dem Bekanntwerden von Aids", sagt Marcus.

Kondome schützen - aber nicht hundertprozentig

Eine ähnliche Tendenz wie bei Syphilis könne man auch bei anderen Geschlechtskrankheiten wie Tripper oder Chlamydien annehmen, erklärt der Experte. Ein Grund hierfür sei, dass die Bevölkerung in Deutschland in den vergangenen Jahren zwar über Aids aufgeklärt worden sei, aber kaum über andere sexuell übertragbare Infektionen. "Viele Menschen wissen zum Beispiel gar nicht, was Chlamydien sind." Jahrelang wurde vor allem der Schutz vor Aids propagiert. Doch wer sich vor HIV schützt, beugt damit nicht unbedingt auch anderen sexuell übertragbaren Krankheiten vor. Selbst wenn man mit Sicherheit weiß, dass der Sexualpartner nicht mit HIV infiziert ist, heißt das noch lange nicht, dass er keine anderen Geschlechtskrankheiten in sich trägt. Denn Chlamydien oder Tripper zeigen oft keine eindeutigen Symptome. Kondome schützen zwar vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Allerdings kann die Infektion auch Körperstellen befallen, die nicht vom Kondom abgedeckt werden. Zudem wissen die wenigsten, dass sie sich schon beim Vorspiel, etwa über Oralverkehr, anstecken können - und schützen sich dabei oft nicht.

Infektion kann unfruchtbar machen

Dabei darf man das Risiko von sexuell übertragbaren Infektionen nicht unterschätzen. "Geschlechtskrankheiten können ernsthafte Folgeschäden nach sich ziehen", warnt Marcus, "Chlamydien können zum Beispiel unfruchtbar machen". Würde die Infektion aber rechtzeitig erkannt, sei sie gut behandelbar. "Darum ist es wichtig, über mögliche Symptome von Geschlechtskrankheiten aufzuklären", sagt der Experte. Doch auch wer keine Beschwerden hat, sollte sich auf Geschlechtskrankheiten untersuchen lassen, wenn er ungeschützten Sex hatte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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