Medikamente verhindern HIV-Ansteckung bei Sex
Ungeschützter Sex trotz HIV muss nicht zur Ansteckung führen - vorausgesetzt, der Infizierte nimmt das Virus unterdrückende Medikamente ein.
Die Studie an rund 900 Paaren in Europa ist eine der bislang umfangreichsten Untersuchungen, bei denen ein Partner HIV-positiv und der andere HIV-negativ ist. Veröffentlicht wurde sie im Fachblatt "Journal of the American Medical Society" ("JAMA").
Keine Ansteckung - auch bei Sex ohne Kondom
Die untersuchten HIV-Infizierten nahmen Medikamente ein, welche die Virus-Last im Körper erheblich reduzieren. Im Untersuchungszeitraum, der sich im Schnitt auf 1,3 Jahre pro Paar belief, konnten die Wissenschaftler keinen einzigen Fall dokumentieren, in dem der Partner angesteckt wurde - selbst wenn sie Sex ohne Kondom hatten.
Dennoch keine Entwarnung
Ob ungeschützter Sex in solchen Fällen grundsätzlich unbedenklich sei, kann allerdings noch nicht vollständig beantwortet werden. In einem Kommentar zu den Befunden der Studie rieten die Infektionsforscher von einer generellen HIV-Entwarnung ab. Zwar sei das Infektionsrisiko bei einer medikamentösen Behandlung "gering", schrieben sie. Allerdings bedürfe es weiterer Untersuchungen, um dieses Risiko genau abschätzen zu können.
Homo- und heterosexuelle Paare untersucht
Rund zwei Drittel der untersuchten Paare waren homosexuell, ein Drittel war heterosexuell. Im Verlauf des Untersuchungszeitraums zogen sich zwar elf zu Beginn nicht infizierte Männer das HI-Virus zu. Allerdings hätten Untersuchungen ergeben, dass sie das Virus nicht von ihrem infizierten Partner hatten. Acht der elf Betroffenen hätten zugegeben, außerhalb der Beziehung ungeschützten gleichgeschlechtlichen Sex gehabt zu haben.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.