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WhatsApp-Nutzer stocksauer: Alternativen profitieren von Facebook-Deal


Nach Facebook-Übernahme
WhatsApp-Nutzer reagieren stocksauer auf Mega-Deal

swe

Aktualisiert am 21.02.2014Lesedauer: 3 Min.
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Facebook kauft WhatsApp, was viele Nutzer zu anderen Diensten wechseln lässt.Vergrößern des Bildes
Facebook kauft WhatsApp, was viele Nutzer zu anderen Diensten wechseln lässt. (Quelle: Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)

Am Mittwochabend hat eine Nachricht die IT-Branche überrascht: Facebook kauft WhatsApp für rund 19 Milliarden Dollar. Die Reaktion vieler Nutzer fiel erwartungsgemäß skeptisch aus und viele kündigten verärgert den Wechsel zu anderen Kurznachrichtendiensten an.

In Deutschland nutzen rund 30 Millionen Menschen den Dienst WhatsApp, der die klassische SMS oder MMS auf Smartphones mehr und mehr verdrängt. Bisher konnten weder eklatante Sicherheitsmängel noch fragliche App-Berechtigungen den WhatsApp-Boom stoppen.

Der Verkauf an die "Datenkrake" Facebook könnte der Erfolgsgeschichte nun erstmals einen Dämpfer verpassen. Denn das soziale Netzwerk ist dafür bekannt, sehr genaue Profile über seine Nutzer anzulegen – jede Interaktion wird protokolliert und gespeichert. Der Grund: Facebook nutzt diese Informationen, um sehr gezielt Werbung schalten zu können - schlicht um Geld zu verdienen.

WhatsApp-Nutzer stinksauer

Der gestern geschlossene Deal beunruhigt deshalb die WhatsApp-Nutzer und Facebook-Gegner, viele reagieren verärgert auf Mark Zuckerbergs Einkauf. Der T-Online.de-Leser Nizza zum Beispiel kündigte an: "Habe keinen Facebook-Account, Twitter oder sonstige "soziale" Netzwerke. WhatsApp habe ich, aber da jetzt Facebook Zugriff auf die Daten hat, werde ich es löschen."

Auch Rudi45 schlägt in diese Kerbe und verkündete, "WhatsApp heute Morgen gelöscht" zu haben. Eine Alternative war auch schnell gefunden: "Vorher meinen Freunden mitgeteilt, dass ich nur noch Viber nutze. So eine App ist in 3 Minuten installiert. Wer mich nun nicht mehr kontaktiert, ist ohnehin nicht wichtig."

Nur wenige bleiben dagegen gelassen. Leser Hlenartz ist der Meinung, dass Nutzer erst einmal abwarten sollten: "Solange bei WhatsApp alles so bleibt wie gehabt, kein Problem. Kommt da auch nur ein Hauch von Facebook rein, runter vom Handy. Der Facebook-Schrott kommt mir niemals aufs Handy."

Die WhatsApp-Übernahme wird auch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter heftig diskutiert, wo ebenfalls viele Schreiber wie etwa der Nutzer mlaff empfehlen, spätestens jetzt zu einem anderen Dienst zu wechseln: "Facebook kauft #WhatsApp? Ich installiere gerade die sicherere Alternative Threema".

Noch mehr Nutzerdaten für Facebook

Doch was ändert sich durch die Übernahme für den Nutzer eigentlich? WhatsApp-Erfinder Jan Koum versprach direkt nach der Bestätigung des Aufkaufs, dass alles beim Alten bleibe. Es hätte keine Partnerschaft zwischen den beiden Firmen gegeben, wenn die WhatsApp-Macher (insgesamt nur rund 50 Beschäftigte) dafür ihre Prinzipien hätte verraten müssen, so Koum auf dem Firmenblog. Zuckerberg bestätigte, dass es aus seiner Sicht dumm wäre, sich bei WhatsApp einzumischen und es nicht unabhängig sein zu lassen.

Über den Zukauf erhält Facebook aber Zugriff auf eine Masse neuer Daten. Denn WhatsApp lässt sich bei der Installation umfangreiche Berechtigungen einräumen. Manche davon sind nötig für die Funktion, andere wirken fragwürdig. So greift die App neben Adressbuch und Kamera auch auf den Standort des Nutzers zu. Viele dieser Daten werden an die Server in den USA übertragen, ohne dass der Nutzer etwas davon mitbekommt.

Für Mark Zuckerberg, der sein soziales Netzwerk mit personalisierter Werbung zu Geld machen will, sind die WhatsApp-Daten der 450 Millionen Nutzer Gold wert. In einer Stellungnahme zum Mega-Deal kündigte der Facebook-Gründer bereits an, dass es mehrere Möglichkeiten gebe, WhatsApp profitabel zu machen. Werbung gehöre laut seiner Aussage aber nicht dazu.

Die Befürchtung vieler WhatsApp-Nutzer, Teil einer riesigen Datenfarm zu werden, bleibt aber durchaus berechtigt, wie auch der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar warnt.

Alternativen dürften sich über mehr Nutzer freuen können

Doch egal welche Fraktion am Ende Recht behalten wird, Gewinner könnte die WhatsApp-Übernahme durch Facebook bereits hervorgebracht haben: die anderen, ähnlich funktionierenden Kurznachrichten-Apps.

Diese Vermutung bestätigte der Schweizer Entwickler Qnective dem Schweizer News-Portal "20 Minuten Online", der eine Alternativ-App namens MyEnigma anbietet. Seit der Nachricht über die Übernahme seien die Download-Zahlen von MyEnigma um das Zehnfache gestiegen.

Dienste wie Threema, Viber, Kakao Talk, Line oder Telegram werden in Online-Foren immer öfter als Alternativen empfohlen. Letztendlich kommt es darauf an, ob der Freundeskreis den Wechsel mitmacht oder das Adressbuch der WhatsApp-Alternativen leer bleibt.

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