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Stefan Raabs Duschkopf "Doosh" zeigt im Test kleine Schwächen


Energie
"Doosh" – der Duschkopf von Erfinder Stefan Raab im Test

Ralph Wefer sive Evermann

12.06.2013Lesedauer: 6 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Stefan Raab präsentiert auf einer Pressekonferenz in Köln stolz seine Erfindung.Vergrößern des Bildes
Stefan Raab präsentiert auf einer Pressekonferenz in Köln stolz seine Erfindung. (Quelle: Butlers)

Am 3. Juni 2013 präsentierte Stefan Raab den von ihm mit entwickelten Duschkopf "Doosh"

Um zu prüfen, ob sich "Doosh" tatsächlich so leicht montieren lässt, wie es Raab und die Produktverpackung versprechen, haben die Tester den Duschkopf an ihrer eigenen privaten Dusche ausprobiert. Wir haben für alle fünf Tests denselben Duschkopf verwendet, um uns zu vergewissern, dass der Anschluss auch nach mehrfacher Montage noch dicht hält.

Die Kriterien für den Test des Raab-Duschkopfs

Neben der Frage, ob sich "Doosh" tatsächlich wie versprochen in nur einer Minute montieren lässt, interessierte uns beim Test natürlich vor allem, wie angenehm es sich mit der neuen Brause duschen lässt – und zwar sowohl bei konzentriertem Wasserstrahl, der nur aus dem Mittelteil des Duschkopfs heraus strömt, als auch beim Duschen mit Handbrause und natürlich, wenn das Wasser aus allen 204 Strahldüsen des bumerangartig geformten Duschkopfs fließt.

Außerdem sollten die Tester ein Urteil darüber abgeben, ob der vergleichsweise hohe Preis gerechtfertigt erscheint. Mit 29,90 Euro kostet "Doosh" immerhin deutlich mehr als viele andere Duschbrausen. Zum Vergleich: Beim Online-Versand Amazon, über den "Doosh" ebenfalls angeboten wird, kostet ein Marken-Duschkopf von Hansgrohe mit fünf verschiedenen einstellbaren Strahlhärten nur 17,90 Euro. Selbst mit einem 1,60 Meter langem Metall-Duschschlauch vom selben Hersteller liegt der Markenartikel nur bei 25,73 Euro und ist damit immer noch günstiger als der Raab-Duschkopf, der ohne jegliches Zubehör verkauft wird.

Die Montage des Raab-Duschkopfs klappt weitgehend problemlos

Zumindest bei der Montage vermisst man solches Zubehör auch nicht. Bei allen Testern ließ sich "Doosh" einfach auf den vorhandenen Schlauch aufschrauben. Eine Testerin benötigte für den Austausch zusätzliches Werkzeug in Form einer Zange, was daran lag, dass sich am Gewinde des alten Duschkopfes und des Schlauchs leichte Verkalkungen gebildet hatten. Eine andere Prüferin hatte ebenfalls Schwierigkeiten, ihren bestehenden Duschkopf vom Schlauch zu lösen und holte sich dafür männliche Unterstützung. Bei den anderen drei Testern klappte der Austausch komplett problemlos. Die Schwierigkeiten beim Entfernen der alten Brause kann man wohl schwerlich dem Raab-Duschkopf anlasten.

Insgesamt löst "Doosh" an dieser Stelle also eines seiner Produktversprechen weitestgehend ein. In nur einer Minute soll man seine vorhandene Brause gegen den neuen Duschkopf ersetzen können. Das klappte zwar nur bei drei von fünf Testpersonen, aber auch die beiden anderen bewerteten die Montage als unproblematisch. Länger als drei Minuten für den gesamten Austausch benötigte niemand, so dass der Montageaufwand noch absolut im Rahmen liegt. Bei allen fünf Testern passte "Doosh" auf die bestehende Duschkopfhalterung.

Raab-Duschkopf: bequemes Duschen, ohne dass die Haare nass werden?

Das zweite und noch wichtigere Produktversprechen von "Doosh": Durch seine besondere Form, die an einen Bumerang erinnert, soll der neue Duschkopf bequemes Duschen ermöglichen, ohne dass dabei die Haare nass werden. Schon auf der Pressekonferenz zur Produktpräsentation machte Raab deutlich, dass hierin der wichtigste Vorteil von "Doosh" gegenüber gewöhnlich geformten Duschköpfen bestehe.

Das Wasser reflektiere nicht vom Körper, weil es sich auf so viele einzelne Düsen verteile, was zu einer geringeren Fließgeschwindigkeit und damit zu weniger Strahlhärte führe. Bei gewöhnlichen Duschköpfen sei das anders. Wenn man diese auf Schulterhöhe absenke und das Wasser dann auf den Nacken auftreffe, spritze es wegen des hohen Drucks häufig zurück. Dabei würden die Haare dann eben doch häufig nass, so "Doosh"-Erfinder Raab. Außerdem hätten ihm mehrere Frauen berichtet, dass sie es als unangenehm empfänden, sich unter der abgesenkten Brause ständig hin und her zu drehen, damit alle Körperteile etwas von dem warmen Wasser abbekämen.

Duschen mit auf volle Breite eingestelltem Raab-Duschkopf ist angenehm

In diesem Punkt ist "Doosh" tatsächlich eine Verbesserung gegenüber herkömmlichen Duschköpfen, die vor allem Frauen sehr zu schätzen wissen. All unsere Tester empfanden den sehr weichen Wasserstrahl, der bei voller Breite aus den 204 Strahldüsen der Brause kommt, als angenehm. Duschen, ohne dass die Haare nass werden, klappe "besser als gewohnt", so die einhellige Bewertung. Eine Probandin bestätigte sogar fast wörtlich, was Erfinder Raab bei seiner Präsentation erklärte. "Da der Wasserstrahl im breiten Modus sehr sanft ist, spritzt es nicht von den Schultern ab wie gewöhnlich. Und durch die Breite wird doch der ganze Körper mit Wasser bedeckt. Hervorragend!", schwärmt die Testerin.

Einer anderen Probandin fiel sogar noch ein Zusatznutzen auf: Beim Rasieren der Beine unter der Dusche sei der breite Wasservorhang sehr angenehm, weil man sich dadurch nicht ständig unter einem dünnen Wasserstrahl hin und her drehen müsse. Weniger begeistert zeigte sich der kurzhaarige männliche Proband in unserer Testreihe. Er habe nicht den Bedarf, dass beim Duschen die Haare trocken bleiben, weshalb sich der Effekt bei ihm auch nicht positiv auf die Bewertung auswirkte. Er monierte dafür das Duschgefühl beim Wasserstrahl in voller Breite, wenn man mit dem Gesicht zur Brause duscht.

Aber immerhin: Weil das Wasser beim breiten Strahl mit verhältnismäßig wenig Druck aus den 204 Einzelstrahldüsen kommt, blieben die Haare all unserer Tester tatsächlich trocken. Dieses Versprechen löst "Doosh" also uneingeschränkt ein.

Konzentrierter Strahl soll auch das herkömmliche Duschen verbessern

Gerade dieser geringe Wasserdruck ist jedoch für das herkömmliche Duschen von Nachteil. Das weiß auch Duschkopf-Erfinder Stefan Raab. "Wenn ich doch mal die Haare waschen will, dann brauche ich mehr Power", habe ihm eine Bekannte berichtet, die einen von Raabs ganz frühen Prototypen getestet habe, bei dem nur die Funktion in voller Breite zur Verfügung stand. Deshalb hat der heute erhältliche "Doosh" einen Umschaltknopf in der Mitte der Brause. Auf Knopfdruck kommt das Wasser dann nur noch aus dem Mittelteil. Der Wasserdruck wird dadurch automatisch größer, da dieselbe Menge Wasser nun aus weniger Düsen fließt. "Und zwar mit einem Druck, den Sie von normalen Düsen nicht kennen", versprach Raab auf der Pressekonferenz den versammelten Journalisten.

Dass zwischen den beiden Funktionen mit einem Knopf und nicht etwa mit einem Drehmechanismus umgeschaltet wird, hat einen ganz praktischen Hintergrund: "Meistens hat man beim Duschen ja rutschige Finger und rutscht sonst ständig ab", erklärt Raab dazu.

Einige Tester monieren geringen Wasserdruck beim herkömmlichen Duschen

Das Umschalten mithilfe des zentral in der Mitte des Brausekopfes angebrachten Knopfes klappt tatsächlich ordentlich, wie unsere Testpersonen bestätigen. Ein differenzierteres Bild ergibt sich, was die Strahlhärte, also den Wasserdruck angeht, der aus den Düsen des mittleren Teils kommt. "Damit können Sie im Zweifel auch Ihren Hof kärchern, wenn Sie anständigen Druck auf der Leitung haben", witzelte Raab noch auf der Pressekonferenz. In unserem Test allerdings stellte sich heraus, dass drei der fünf Tester den Wasserdruck keineswegs als höher, sondern als spürbar geringer empfanden, als es bei ihrer eigenen Brause der Fall ist. "Zu wenig Wasserdruck", so das Urteil einer Testerin. Raabs Versprechen, der Druck sei höher als bei gewöhnlichen Duschköpfen, hielt "Doosh" in unserem Test also nicht in jedem Fall ein. Von "Hof kärchern" jedenfalls kann keine Rede sein.

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Als Handbrause ist der Raab-Duschkopf nicht gut geeignet

Die größte Schwäche des Raab-Duschkopfs liegt aber ganz woanders: Seine außergewöhnliche Form mit einer Breite von etwa 40 Zentimetern macht ihn unhandlich. Als Handbrause ist "Doosh" also nicht gut geeignet. Ob in einer geschlossenen Duschkabine oder in der Badewanne mit Dusche: Mehrere Testpersonen berichteten, sie seien mit dem Duschkopf mehrfach an die Wand beziehungsweise den Duschvorhang angestoßen.

"Schlechtes Handling, der Duschkopf wirkt zu groß", lautete daher ein Urteil. "In schmalen Duschen stößt man ab und an gegen die Wände. Das gefällt nicht", so eine andere Bewertung. Und nicht nur beim Duschen selbst kann die bumerangartige breite Form von "Doosh" zu einem negativen Faktor werden. "Für meinen Geschmack zu sperrig, was mich beim Reinigen der Dusche stören würde", moniert eine Testperson. So positiv sich die "Doosh"-Form auswirkt, wenn man seine Haare trocken behalten möchte, so sehr muss der Duschkopf gerade dieser Formgebung Tribut zollen, wenn es um seine Handhabung als Handbrause geht.

Preis-/Leistungs-Verhältnis des Raab-Duschkopfs für die Tester in Ordnung

Auch wenn es am Markt technisch mindestens ebenbürtige Duschköpfe gibt, die deutlich günstiger als der Raab-Duschkopf sind, empfanden unsere weiblichen Testpersonen den Verkaufspreis von 29,90 Euro nicht als problematisch. Keine einzige Probandin bewertete das Preis-/Leistungs-Verhältnis schlechter als "eher gut". Einmal heimste "Doosh" in dieser Kategorie sogar ein "sehr gut" ein. Lediglich der männliche Tester, der von den "Doosh"-Vorzügen weniger profitiert, bewertete das Preis-/Leistungs-Verhältnis als "eher schlecht".

Auch objektiv muss man zwar festhalten, dass man für 30 Euro viele technisch mindestens ebenbürtige Produkte erwerben kann, jedoch ist der Preis offenbar nicht so hoch, dass er den meisten Verbrauchern unangenehm auffallen würde. Insbesondere für die in erster Linie als Kundschaft anvisierten Frauen scheinen die Qualitäten des Raab-Duschkopfs dessen Preis zu rechtfertigen. Hinzu kommt, dass "Doosh" in Deutschland gefertigt wird, wodurch sich der doch verhältnismäßig hohe Verkaufspreis ein Stück weit erklärt.

Insgesamt schneidet der Raab-Duschkopf im Test gut ab

Insgesamt konnte "Doosh" in unserem Test durchaus überzeugen. Vor allem seine beiden wichtigsten Produktversprechen "einfache Montage" und "bequemes Duschen, ohne dass die Haare nass werden" kann er einhalten. Vor allem mit letzterem versucht Erfinder Raab ja auch, eine Marktlücke zu schließen und ein vermeintlich bestehendes Duschproblem weiblicher Verbraucher zu lösen. Da wird es den Erfinder freuen, dass alle Frauen im Test seinem Duschkopf an dieser Stelle äußerst zufriedenstellende Eigenschaften attestieren, die sich auch in den Gesamtbewertungen spiegeln.

Alle vier weiblichen Testpersonen bewerteten "Doosh" in ihrem Gesamturteil mit Noten zwischen "2+" und "2-". Beim männlichen Prüfer hingegen reichte es nur zu einer "4". Kein Wunder: Er profitiert nicht von den Vorzügen des Raab-Duschkopfs, so dass hier die zweifellos bestehenden Schwächen stärker ins Gewicht fielen.

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