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Laub entsorgen: So beseitigen Sie abgefallene Blätter richtig | Bußgeld droht


Hohe Bußgelder
Falsch entsorgtes Laub kann teuer werden

Von dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 22.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Laub harken: Die Blätter lassen sich vielseitig nutzen. Für den Biomüll sind sie zu schade.Vergrößern des BildesLaub harken: Die Blätter lassen sich vielseitig nutzen. Für den Biomüll sind sie zu schade. (Quelle: Zbynek Pospisil/getty-images-bilder)
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Laubbäume bringen Gemütlichkeit in den Garten: kühlender Schatten im Sommer, buntes Farbenmeer im Herbst. Doch wohin mit den abgefallenen Blättern? Mülltonne, Biotonne oder auf den Komposthaufen?

Laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist die Biotonne nicht der beste Ort für abgefallenes Laub. Die Kapazität reicht meistens schlicht nicht aus, um sämtliches Herbstlaub zusammen mit den übrigen organischen Abfällen aufzunehmen. Auch im Restmüll sollte man die heruntergefallenen Blätter nicht entsorgen – aus demselben Grund. Wohin also mit dem Laub?

Herbstlaub nicht im Wald entsorgen

In den Wald gehört Gartenlaub erst recht nicht. Für das illegale Entsorgen jeglicher pflanzlicher Abfälle kann ein Bußgeld von bis zu 300 Euro fällig werden. Bei größeren Mengen kann das Vorgehen je nach Bundesland aber auch mit bis zu 2.000 Euro geahndet werden. Durch die Strafen soll verhindert werden, dass die artenreichen Waldränder durch fremdes Laub gestört werden.

Alte Blätter nicht verbrennen

Seit 2015 dürfen Sie gemäß dem Kreislaufwirtschaftsgesetz Laub in den meisten Kommunen nicht verbrennen. Dasselbe gilt übrigens für Rasen-, Strauch- oder Baumschnitt. Der Grund: Es können giftige Dämpfe entstehen. Zudem belastet die starke Rauch- und Rußbildung sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit stark. Und: Wertvolle Biomasse geht durch das Verbrennen verloren, sagen sowohl Umweltschützer als auch das Bundesumweltministerium.

Darüber hinaus können beim Verbrennen kleine Insekten, Nagetiere und Co., die sich im Laubhaufen verstecken, verbrannt und somit auch getötet werden.

Bei einem Verstoß gegen das Gebot kann eine Strafe von bis zu 50.000 Euro fällig werden.

Info

In einigen Bundesländern ist das Verbrennen von Gartenabfällen in geringen Maßen teilweise erlaubt. Am besten fragen Sie vorab bei der Landesregierung Ihres Bundeslandes, dem Grünflächenamt Ihrer Stadt oder Ihrer Gemeinde beziehungsweise Kommune nach.

Kompost mit Laub auffüllen

Einen Teil des Laubes können Sie auf dem Komposthaufen verwerten. Dabei sollte der Kompost aber maximal zu 20 Prozent aus Laub bestehen. Günstig ist eine intensive Durchmischung mit anderen organischen Materialien wie dem letzten Rasenschnitt, abgeschnittenen Staudenresten und Zweigen sowie Küchenabfällen.

Achtung

Speiseabfälle und von Pilzen oder von Schädlingen befallene Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost.

Langsam verrottendes Laub wie Walnuss-, Eichen-, Kastanien- oder Pappelblätter sollten Sie schreddern, bevor es auf den Komposthaufen kommt. Eichenlaub etwa braucht sonst mehrere Jahre, bis es verrottet ist.

Herbstlaub verwerten und Nützlinge ansiedeln

Den Rest des Laubes kann man in den Ecken des Gartens zusammenharken, wo es am wenigsten stört. Dort dienen Laubhaufen nützlichen Kleintieren wie Igeln als Winterquartier. Es ist allerdings wichtig, den Haufen an einer windgeschützten Stelle anzulegen und ihn bis zum Frühling in Ruhe zu lassen, um den Winterschlaf der Tiere nicht zu stören.

Laub dient als Frostschutz für Gartenbeete

Leicht verrottendes Laub findet laut den Experten der Landwirtschaftskammer auch in den Gartenrabatten einen sinnvollen Platz: Die ökologisch wertvolle Blattmasse sorgt hier für eine ausgeglichene Bodenfeuchtigkeit und schützt die Pflanzen vor Frost. Auch Bodenlebewesen freuen sich über den zusätzlichen Schutz bei Früh- und Nachtfrösten. Die Laubschicht dürfe allerdings nicht zu dick sein, da sie sonst Fäulnisprozesse unterstütze.

Ein weiterer Vorteil der Laubschicht ist, dass sie im Laufe der Zeit verrottet und sich dadurch wertvoller Humus bildet. Besonders gut gedeihen dadurch Himbeeren, Erdbeeren und Pflanzen, die häufig in Wäldern vorkommen.

Tipp

Wenn mehr Laub anfällt, als Sie im Garten verwerten können, gibt es einen weiteren Trick, die alten Blätter sinnvoll zu nutzen: Bauen Sie sich einen Laubkorb aus Maschendraht. Hier kommt das überschüssige Laub hinein und kann nach und nach verrotten. Somit haben Sie im Folgejahr etwas Humus, den Sie in Ihrem Garten austragen können.

Laub auf dem Recyclinghof entsorgen

Wer trotz all dieser Tipps noch immer nicht weiß, wo er mit seinem Laub hinsoll, der kann beim Wertstoffhof seiner Gemeinde nachfragen. In einigen Kommunen nehmen die Recyclinghöfe Herbstlaub und Grünabfälle aus dem Garten kostenlos entgegen.

Darüber hinaus gibt es auch andere Möglichkeiten, die alten Blätter loszuwerden. So finden Sie in der Zeitung oder im Internet via Kleinanzeigen häufig Abnehmer. Fragen Sie auch beim Grünflächenamt oder Ihrem Gemeindeamt nach, ob es Personen oder Unternehmen gibt, die das alte Laub gerne nehmen.

Wohin mit dem Laub auf dem Gehweg?

Grundstückseigentümer müssen laut vieler Straßenreinigungssatzungen der Städte die heruntergefallenen Blätter von den Gehwegen und öffentlich zugänglichen Flächen entfernen. In Mietshäusern wird diese Pflicht teilweise auch auf den Hausmeister oder die Mieter übertragen. Wird das Laub nicht entfernt und entsteht dadurch beispielsweise ein Personen- oder Sachschaden, kann der Grundstückseigentümer oder der Pflichtenträger hierfür haftbar gemacht werden.

Entsorgen dürfen Sie die heruntergefallenen Blätter jedoch nicht einfach in den Rinnstein. Hier könnten sie die Gullys und Kanalisation verstopfen. Auch hier sollten Sie das Laub lieber im Recyclinghof abgeben. Sammelsäcke hierfür können Sie von Ihrer Kommune erhalten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
  • Bußgeldkatalog
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