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Mulch selbst herstellen: Tipps zum Mulchen gegen Unkraut


So macht man Mulch selbst

Von dpa, t-online, jb

Aktualisiert am 09.11.2023Lesedauer: 5 Min.
Mulch: Das Mulchen kann Unkraut verhindern.Vergrößern des BildesMulch: Das Mulchen kann Unkraut verhindern. (Quelle: eyecrave/getty-images-bilder)
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Mulch gehört bei vielen Gärtnern zum Geheimtipp. Denn durch dieses Substrat blühen Pflanzen erst richtig auf. Zudem lässt sich durch eine Mulchschicht Unkraut verhindern oder gar bekämpfen. Das Gute ist: Mit wenigen Mitteln können Sie Mulch selbst herstellen.

Egal ob Holzabfälle von Bäumen und Sträuchern, Rasenschnitt oder Laub: Diese und andere Gartenabfälle eignen sich bestens zur Herstellung von Mulch. Wir haben sieben Tipps zum Mulchen und zeigen, welche Materialien sich zur Herstellung von Mulch eignen und worauf Sie achten sollten.

Wozu dient Mulch?

Eine Mulchauflage schützt den Gartenboden vor Kälte, hält die Feuchtigkeit am Boden, gibt ihm neue Nährstoffe und hält Unkraut ab. Darüber hinaus schützt Mulch im Winter die Pflanzen bei zu starkem Bodenfrost und im Sommer vor dem Austrocknen bei zu hoher Sonneneinstrahlung. Mulchen ist also eine einfache und kostengünstige Lösung, wie Sie Ihrem Garten etwas richtig Gutes tun können.

Was ist Mulchen?

Mulchen ist das Abdecken der Beete mit geeigneten Materialien. Als Vorbild dient die Natur selbst, denn auch im Wald wird der Boden im Herbst von Laub bedeckt und erhält so eine natürliche und nährstoffreiche Schutzdecke.

Wieso sollte ich mulchen?

Viele Gärtner schwören auf die abgedeckten Beete, die als Geheimnis für einen gesunden Gartenboden und damit auch für eine reiche Ernte gelten. Dadurch, dass sich der Mulch auch zersetzt, ist er nämlich gleichzeitig ein natürlicher Dünger für die Pflanzen.

In mulchbedecktem Boden herrschen ausgeglichene Temperaturen, weil die Erde gegen starke Erwärmung oder große Kälteeinflüsse gut isoliert ist. Da die Mulchschicht langsam verrottet, reichert sie den Boden außerdem mit wertvollem Humus an. Das fördert die Vitalität der Bodenlebewesen, wie zum Beispiel von Regenwürmern. Außerdem schützt die Mulchschicht den Boden vor dem Austrocknen.

Woraus besteht Mulch?

Es gibt verschiedene Arten von organischem Mulchmaterial. Dazu gehören:

  • Brennnessel: geeignet für Beete, Obst- und Ziergewächse
  • Chinaschilf (Miscanthus Sinensis): geeignet für Beete
  • Holzhäcksel/Holzschnitt: geeignet für Ziersträucher
  • Rasenschnitt: geeignet für Beete
  • Rindenhumus/-kompost: geeignet für Staudenbeete, Ziergehölze
  • Rindenmulch: geeignet für Staudenbeete, Ziergehölze
  • Stroh: geeignet für Erdbeeren

Wer mit dem Mulchen nur das Unkraut verhindern und seinen Boden nicht mit Nährstoffen anreichern möchte, setzt bevorzugt auf mineralische Materialien wie Kies oder Splitt. Bei Steingärten ist dies eine gängige Praxis.

Wann ist welche Mulchart sinnvoll?

Neben der Unkrautunterdrückung spielt auch die höhere Bodentemperatur eine Rolle: Wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten oder Gurken bringen in warmer Erde deutlich bessere Erträge.

Stroh eignet sich vor allem für Erdbeeren aber auch für Salat gut. Die Früchte, die leicht von Schimmelpilzen befallen werden, bleiben damit eher trocken. Und Erdpartikel, die beim Gießen oder durch Regen hochspringen, verschmutzen die Erdbeeren nicht. Blaubeeren vertragen das Mulchen mit Kiefernholz gut.

Rindenmulch und Rindenkompost sollten Sie aufgrund des dadurch veränderten Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnisses nicht für das Gemüsebeet verwenden, erläutert der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde in Berlin. Auch bei Rosen sind diese beiden Mulcharten nicht zu empfehlen. Für das Gemüsebeet eignet sich in geringen Mengen Rasenschnitt. Rosen wachsen kräftiger, wenn auf den Boden eine dünne Schicht mit Kompost oder spezielle Rosenerde ausgetragen wird.

Auf der Baumscheibe von Gehölzen und unter Hecken können Sie gut gehäckselten Staudenschnitt und Laub verteilen.

Woraus kann ich Mulch selbst herstellen?

Sie können Mulch selbst herstellen: Angetrockneten Rasenschnitt können Sie leicht entsorgen, indem Sie ihn als Mulchmaterial für Sträucher verwenden. Das Gleiche gilt für gehäckselten Strauchschnitt. Auch Herbstlaub kann auf den Beeten landen.

Mulch aus Holzabfällen

Jeder Gartenbesitzer hat in seinem Garten Sträucher oder Bäume, die er jährlich zurückschneidet. Die hierbei anfallenden Holzabschnitte können zur Mulchherstellung in einem Häcksler zerkleinern und aufgefangen werden. Sollten Sie selbst keinen Häcksler besitzen, können Sie diesen im Baumarkt für rund 20 Euro am Tag ausleihen.

Wenn nur eine kleine Menge Verschnitt anfällt, können Sie die Zweige auch mit der Gartenschere in kleine Schnipsel zerschneiden und diese dann auf einem kleinen Beet oder in Pflanzkübel ausbringen.

Mulch aus Laub

Wenn Sie im Herbst das Laub zusammentragen, sollten Sie es gut trocknen lassen. Anschließend können Sie es häckseln oder mit einem Rechen oder einer Harke stark zerkleinern und es so auf den Boden ausbringen.

Mulch aus Rasenschnitt

Vor dem Mulchen mit Rasenschnitt sollten Sie die Halme gut trocknen lassen. Schneller geht es, wenn Sie den Schnitt an sonnenintensiven Tagen auf eine große Fläche austragen und ab und zu wenden. Dadurch trocknet er schneller. Anschließend können Sie den Rasenschnitt als Mulch verwenden.

Mulch aus Kompost

Besteht der Kompost beispielsweise aus Gemüseresten wie Blätter von Karotten, Kohl oder Kohlrabi oder Gemüseschalen, können Sie diesen als Mulch verwenden. Er sollte dann mit etwas getrocknetem Gras oder Stroh vermengt werden. Anschließend können Sie den so angefertigten Mulch dünn auf Ihren Rasen austragen.

Das ist bei Mulch aus Laub und Rinde zu beachten

Unter einer Mulchdecke aus Laub wachsen Pflanzen nicht so gut. Der Grund: Das Laub hat einen hohen Anteil an Kohlenstoff und enthält nur wenig Stickstoff. Mikroorganismen benötigen allerdings für die Umsetzungsprozesse Stickstoff. Daher ziehen sie diesen dann aus dem Boden. Der Stickstoffgehalt im Boden sinkt. Die Folge: Die Pflanzen hungern. Daher sollten Hobbygärtner neben einer Laubdecke den Gewächsen auch organischen Stickstoffdünger, etwa Hornspäne oder -mehl, gönnen, damit für Mikroorganismen und Pflanzen ausreichend von dem Hauptnährstoff zur Verfügung steht.

Dasselbe Problem besteht auch bei Rindenmulch. Das Produkt aus dem Baumarkt oder Gartencenter enthält reine, frische Kiefernrinde und unterdrückt dadurch das Unkraut am besten. Der Nachteil ist aber auch bei diesem Mulch, dass die Bodenabdeckung dem Untergrund Stickstoff entzieht. Sorgen Sie daher ebenfalls für einen entsprechenden Ausgleich.

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Der Mulchrasenmäher

Ein Rasen ist fast in jedem Garten vorhanden. Beim Rasenmähen fällt Rasenschnitt an, den Sie sehr gut zum Mulchen verwenden können. Die zerkleinerten Grashalme zersetzen sich sehr viel schneller als lange Halme und geben dabei wertvolle Nährstoffe an den Boden ab. Auch der Rasen selbst profitiert vom Mulchen: Dafür gibt es spezielle Mulchrasenmäher, die bei Bedarf auf Mulchbetrieb umgestellt werden können. Ansonsten verteilen Sie einfach welken Rasenschnitt auf Ihren Gartenbeeten. Zur besseren Durchlüftung können Sie das Gras auch noch mit Holzhäckseln vermischen.

Richtig mulchen

Beim Mulchen sollte unbedingt auf die richtige Verteilung geachtet werden: Damit sich keine Fäulnis an den Pflanzen bildet, sollten Sie das Material um die Pflanzen herum so verteilen, dass ausreichend Luft an Stiel oder Stamm gelangen kann. In der Regel sollte der aufgebrachte Mulch eine Stärke von fünf bis zehn Zentimetern haben. Bei einer zu dicken Schicht erstickt der Boden förmlich und kann die Nährstoffe nicht in Energie umwandeln.

Bei frischem Grasschnitt sollten Sie darauf achten, dass er ausreichend angetrocknet ist, bevor er auf den Boden ausgestreut wird, sonst lockt er schnell Schnecken an und verdichtet sich. Außerdem sollte die aufgetragene Schicht nicht zu dick sein, da der Rasenschnitt dann verklumpt und die Bodenatmung vermindert.

Schneckenbefall durch Mulch?

Auch bei anderen Mulcharten kann es passieren, dass durch sie vermehrt Schnecken angelockt werden, sobald es regnet. Es ist daher sinnvoll zu mulchen, wenn Regen für die kommenden Tage nicht angekündigt ist. Ein weiterer Trick, um den Schneckenbefall zu verhindern, ist die Verwendung von scharfkantigem Holzschnitt. Ist dieser für Ihre Pflanzen ungeeignet, können Sie auch vereinzelt Holzhäcksel um die für Schnecken attraktiven Gewächse streuen.

Vor dem Mulchen Unkraut entfernen

Wichtig ist, dass Sie den Boden vor dem Mulchen gründlich von Wurzelunkräutern wie Giersch und Quecke befreien, da sie sonst früher oder später durch die Schicht hindurchwachsen würden und dann umso schwieriger zu entfernen wären.

Wann sollte ich mulchen?

Einen festen Zeitpunkt zum Mulchen gibt es nicht. Im Sommer kann der Mulch wertvolle Nährstoffe an den Boden abgeben und ihn dadurch deutlich aufbessern. Außerdem sorgt die Schicht dafür, dass die Feuchtigkeit im Boden gehalten und die Verdunstung herabgesetzt wird. Im Herbst und Winter ist er zudem ideal als Frostschutz für die empfindlichen Pflanzenwurzeln.

Sobald Pflanzen größer als zehn Zentimeter sind, können Sie mulchen. Beete, die neu eingesät wurden, sollten Sie am besten in der Anfangszeit nicht mulchen, weil die Saat ansonsten nicht aufgehen würde.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Mein schöner Garten
  • Gartenjournal
  • Eigene Recherche
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