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Gartenarbeit für Allergiker: ohne Beschwerden durch den Frühling


Gartenarbeit trotz Allergie – ohne Schniefen durch den Frühling

dpa-tmn, Anke Brosius

Aktualisiert am 30.04.2014Lesedauer: 4 Min.
Gartenarbeit auch für Allergiker möglich. Tipps für beschwerdefreien Frühling und Sommer.Vergrößern des BildesGartenarbeit auch für Allergiker möglich. Tipps für beschwerdefreien Frühling und Sommer. (Quelle: Peter Widmann/imago-images-bilder)
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Für Allergiker kann die Gartenarbeit im Frühling zur Tortur werden. Einen Garten völlig frei von Allergenen gibt es nicht. Trotzdem müssen auch Menschen mit Heuschnupfen, Insektenallergien und Co. nicht auf einen eigenen Garten verzichten. Mit diesen Gartentipps für Allergiker bleiben Sie beschwerdefrei. Eine überraschende Faustregel hilft bei der Pflanzenauswahl.

Bei Sonnenschein zieht es die meisten Menschen nach draußen. Manche müssen sich bei tollem Wetter aber erst recht ins Haus verziehen: Für Allergiker beginnt die leidvollste Zeit des Jahres. Wenn das Immunsystem auf Pollen oder andere pflanzliche Stoffe überreagiert, wird gerade im Frühling jeder Aufenthalt im Freien zur Strapaze – an Gartenpflege ist kaum zu denken. Dabei können auch Allergiker einiges tun, um in ihrem Garten weitestgehend beschwerdefrei zu arbeiten und zu erholen.

Einen Garten ohne Allergene gibt es nicht

Den allergenfreien Garten gibt es nicht, muss Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) in Mönchengladbach eingestehen. "Theoretisch kann jede Pflanze eine Allergie oder Überempfindlichkeit auslösen." Betroffene könnten aber schon bei der Planung und Gestaltung des eigenen Gartens ihre jeweiligen individuellen Allergieauslöser berücksichtigen.

"Neben den verbreiteten Pollenallergien können bei Berührung mit Pflanzenteilen auch Kontaktallergien eine Rolle spielen", erklärt die Expertin. "Pflanzendüfte können für Menschen mit überempfindlichen Atemwegen ein Problem sein. Pflanzen, die Bienen und Wespen anziehen, sind für Insektengiftallergiker mit Vorsicht zu genießen."

Garten kann man nicht komplett vor Pollen schützen

Die besonders problematischen Blütenpollen werden auf zwei Wegen verbreitet, erklärt die Biologin: Mit dem Wind oder mit Hilfe von Insekten. Um eine sichere Befruchtung zu gewährleisten, produzieren windblütige Pflanzen wie Hasel, Erle oder Birke große Mengen sehr feiner und leichter Pollen. Sie können über Hunderte von Kilometern weit fliegen. Davor ist kein sicherer Schutz möglich. "Man kann nur dafür sorgen, dass es im eigenen Garten keine zusätzliche Pollenquelle gibt." Dadurch verringert sich wenigstens die Pollenkonzentration in der Luft, und damit zumindest bei weniger stark empfindlichen Allergikern die auftretenden Allergie-Symptome.

Eigener Rasen trotz Graspollen-Allergie

Wer auf Graspollen reagiert, sollte dementsprechend auf Ziergräser in seinem Garten verzichten. Doch was ist mit dem Rasen? Wer keinen Steingarten anlegen will, sollte den Rasen so häufig mähen, dass das Gras nicht zum Blühen kommt, rät Schwalfenberg. Die Arbeit übernehme am besten ein beschwerdefreies Familienmitglied oder auch ein Kind aus der Nachbarschaft, das sich ein kleines Taschengeld verdienen will. "Denn der austretende Pflanzensaft enthält pollenverwandte Allergene und kann auch Heuschnupfen auslösen", erläutert die Expertin. "Außerdem können sich Pollen anderer Pflanzen, Pilzsporen und Staub zwischen den Grashalmen ansammeln."

Alternativ können sich Allergiker auch einen Rasenmäher-Roboter anschaffen. Dieser dreht fortwährend leise auf dem Rasen seine Runden und mäht das Gras kontinuierlich ohne Zutun des Gartenbesitzers. Fast alle großen Gerätehersteller haben inzwischen eigene Modelle auf den Markt gebracht. Wie das Verbrauchermagazin Öko-Test 2013 in einer Untersuchung für die April-Ausgabe seines Magazins herausfand, arbeiten viele der Rasenmäher-Roboter durchaus zufriedenstellend.

Überraschende Faustregel hilft bei der Pflanzenauswahl

Auch für die Beetbepflanzung gibt es Allergiker-Tipps: "Je prächtiger die Blüte, desto unproblematischer", weist Helge Masch, Leiter des Botanischen Sondergartens in Hamburg-Wandsbek, auf eine wichtige Faustregel für Pollenallergiker hin, die zunächst wie ein Widerspruch klingt. Ihre auffälligen, großen Blüten haben diese Pflanzen nicht etwa, um besonders viele Pollen auszubilden, sondern um mit ihrer Pracht Insekten zur Bestäubung anzulocken. Sie begnügen sich mit wenigen Pollen, die zudem relativ groß und schwer sind. Der Gartenexperte empfiehlt, im Handel gezielt nach Pflanzen mit dem Etikett "Bienenweide" zu suchen. Auch als "Bienentrachtpflanze" werden solche Gewächse manchmal geführt. Insektenallergiker hingegen sollten eben diese Pflanzen meiden.

Gute Hecken für Allergiker

Hecken zur Abgrenzung des Grundstücks und von Beeten können zwar Staub und Pollen grob filtern, sagt Schwalfenberg. Diese werden dann aber bei Pflegemaßnahmen wie dem Heckenschnitt auch wieder freigesetzt. Manche Heckenpflanzen wie Liguster haben zudem selbst ein hohes Allergiepotenzial. Masch schlägt für niedrige Umfassungen die Berberitze vor. Koniferen sind zwar hinsichtlich Pollen unproblematisch, können aber Kontaktekzeme auf der Haut verursachen. Auch Kirschlorbeer kann bei Berührung oder Schnitt Überreaktionen hervorrufen.

Als freiwachsende Hecken oder einzeln stehende Ziersträucher kommen Rosen sowie Forsythien, Deutzien, Hortensien, Spierstrauch oder Schneeball infrage. Robert Markley vom Verband der Gartenbaumschulen im nordrhein-westphälischen Haan hat noch einen Tipp für Allergiker: "Von vielen Gehölzen gibt es auch auf Zwergwuchs gezüchtete Gartenformen, die nicht zur Blüte kommen."

Was Allergiker bei der Gartenarbeit beachten sollten

Wenn möglich, sollte man Gartenarbeiten nach einem Regen verrichten, raten die Experten unisono. Dann sei die Belastung deutlich geringer. Bei der langfristigen Planung solle man zudem einen Pollenkalender zurate ziehen, empfiehlt Allergieexperte Masch weiter. Wer gegen Frühblüher allergisch ist, verschiebt langwierige Gartenarbeiten besser auf den Herbst. Wer auf Pilzsporen reagiert, nutze eben Frühjahr und Frühsommer. Einen solchen Pollenkalender finden Sie zum Beispiel bei t-online.de. Das Problem: Nicht alle Gartenarbeiten sind völlig frei planbar.

Für die alltägliche Rasenpflege empfiehlt Masch, möglichst früh am Morgen zu mähen, wenn das Gras noch feucht ist. Oder der Rasen werde vor dem Mähen nass gemacht. "Aber nur leicht feucht, nicht tropfnass", warnt der Hamburger Gartenexperte. Sonst schade man den Halmen und vor allem dem Gerät, dessen Mähwerk durch das nasse Gras verstopft würde.

Auch vor einem Heckenschnitt rät er, die Pflanzen kurz abzubrausen, und damit einen Großteil des Staubs und der Pollen herunter zu spülen. Um allergische Reaktionen beim Kontakt mit Pflanzensaft zu vermeiden, sind bei Schnittarbeiten lange Ärmel und Handschuhe Pflicht.

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