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Borretsch – Verwendung: Ist das Gewürzkraut giftig?


Lecker, aber leicht giftig
Dieses Gewürzkraut sollten Sie nur in Maßen genießen

t-online, uc

Aktualisiert am 04.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Borretsch (Borago officinalis): Seine Blüten kann man mit einer Hippe (Klappmesser) abschneiden.Vergrößern des BildesBorretsch (Borago officinalis): Seine Blüten kann man mit einer Hippe (Klappmesser) abschneiden. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Er passt sowohl zu Kartoffel- und grünem Salat als auch zu Suppen und Soßen: Borretsch. Dennoch ist das einst so beliebte Gewürz heute fast vergessen. Grund genug, mehr über die blau blühende Pflanze zu erfahren.

Der Borretsch (Borago officinalis), auch Gurkenkraut genannt, war einst so bekannt wie Dill, Bohnenkraut und Kerbel. Entweder man zupfte das blau blühende Gewürz am Wegesrand oder man säte die pflegeleichte Pflanze im Frühjahr einfach selbst im Garten aus.

Ende Juni erntete man vom Boretsch – der manchmal auch nur mit einem r geschrieben wird – bereits laufend Blätter zum Würzen. Im Spätsommer wurde das Kraut dann besonders zum Einlegen saurer Gurken verwendet. Doch die große Zeit des Einweckens ist lange vorbei. Und auch der Borretsch ist ein wenig in Vergessenheit geraten.

Borretsch: Pflanze und Samen

Das Würzkraut, das zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) zählt, wächst etwa 40 bis 60 Zentimeter in die Höhe. Wird der Samen von April bis Juni im Garten ausgesät, gedeiht er in leichten Böden besser als in schweren.

Wenn er möglichst sonnig steht, entwickelt der Borretsch seine volle Würzkraft. Sie bleibt auch dann noch erhalten, wenn die Pflanze blüht. In den ersten Nachtfrösten geht das einjährige Gewürzkraut allerdings ein. Blätter und Triebe sollten Sie demnach vorher ernten.

Ist Borretsch giftig?

Nein, die Blätter und Blüten des Borretsch sind nicht giftig. Aber: Wenn Sie ihn in der Küche verwenden, sollten Sie ihn in Maßen genießen und nur selten essen. Denn in sehr großen Mengen kann er durchaus giftig sein. Darauf weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hin. Der Grund: Borretsch enthält sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA). Mit diesen sekundären Pflanzenstoffen hält sich die Pflanze Fressfeinde vom Leib.

Der Nachteil ist aber, dass diese Stoffe die menschliche Leber schädigen können. In Tierversuchen wirkten sie erbgutverändernd und krebsauslösend. Über ein Gericht wie Frankfurter Grüne Soße können zum Beispiel mehr Pyrrolizidinalkaloide in den Körper gelangen als pro Tag zulässig ist. Wichtig: Auch Oregano, Liebstöckel oder Majoran enthalten diese Pflanzenstoffe.

Borretsch: Verwendung in der Küche

Der nach Gurke schmeckende Borretsch besitzt einen erfrischenden und würzigen Geschmack. Er kann roh gegessen werden und eignet sich in Maßen vor allem für Salate, wie:

Tipp: Sie können Gurken im Salat auch einmal komplett durch Borretsch ersetzen. Zudem findet er in der Küche in Kohlgerichten Verwendung und gibt Suppen und Soßen eine ganz besondere Note.

Borretsch: Besondere Heilwirkung

Aber auch zum Verfeinern von fett- und cholesterinreichen Gerichten wird Borretsch traditionell eingesetzt: Hackfleisch- und Eiergerichte, Eintöpfe und Soßen profitieren nicht nur von dem feinen Geschmack, der für das Kraut charakteristisch ist, sondern auch von den in ihm enthaltenen Saponinen.

Die Pflanzenstoffe sollen sich positiv auf den Fettstoffwechsel auswirken, indem sie die Poren der Darmschleimhaut blockieren, sodass schädliches Cholesterin nicht vom Körper aufgenommen wird. Eine heilsame Wirkung wird auch dem Borretsch-Tee aus den Blättern oder Blüten nachgesagt. Dafür übergießen Sie eine Hand voll Blätter mit kochendem Wasser und lassen diese anschließend für zehn Minuten ziehen.

Ebenso zur inneren Anwendung soll sich Borretschöl eignen. Hier wird es als Kapsel oder in flüssiger Form als Naturheilmittel zur Behandlung von Neurodermitis angeboten. Der Grund: Das Öl ist reich an Gammalinolensäure, einer Omega-6-Fettsäure. Allerdings wurde in klinischen Studien von 2013 sowie 2019 keine nachweisbare Wirkung festgestellt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Böhmig, Franz: Rat für jeden Gartentag. Ein praktisches Handbuch für den Gartenfreund. Leipzig/Radebeul, 1980, S. 144, 224, 309.
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