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Herbst: Warum Marienkäfer Haus & Wohnung aufsuchen – & was gegen sie hilft


Marienkäfer drängen in Häuser und Wohnungen

dpa-tmn, rw

Aktualisiert am 03.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Plage: Marienkäfer (Harmonia axyridis) können im Herbst in Massen auftreten.Vergrößern des BildesPlage: Marienkäfer (Harmonia axyridis) können im Herbst in Massen auftreten. (Quelle: jmontgomerybrown/getty-images-bilder)
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Hunderte Marienkäfer krabbeln an der Hauswand. Auf der Suche nach einem warmen Winterquartier dringen sie immer wieder auch ins Haus und in die Wohnung ein. Dann hilft der Sockentrick.

Wenn sich im Herbst die kalte Jahreszeit ankündigt, zieht es Marienkäfer ins Warme. "Sie nutzen die letzten Sonnentage, um sich auf ihre Wanderungen in wärmere Regionen Europas zu begeben oder sich hier Überwinterungsplätze zu suchen", erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu).

Asiatischer Marienkäfer tritt in Massen auf

Bei sinkenden Temperaturen krabbeln Tausende Marienkäfer an der Hauswand durch das Fenster in die Wohnung. Mit einem einfachen Trick fangen Sie die Tiere ein.

Bei Massenansammlungen handelt es sich meist um Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis), die Deutschland zunehmend als Lebensraum für sich erobern. "Sie versammeln sich zu Hunderten oder sogar Tausenden an Hausfassaden", erklärt Senior-Referent Julian Heiermann vom Nabu. Vielerorts kommt diese Art schon häufiger vor als heimische wie Sieben- oder Zweipunkt-Marienkäfer.

In großer Zahl an Hauswänden, Balkongeländern und Fensterrahmen sieht man die Käfer meist an warmen und sonnenreichen Tagen Ende Oktober. In Amerika, wo dieses Phänomen ebenfalls zu beobachten ist, werden die Käfer deshalb auch "Halloween Beetle" genannt.

Marienkäfer kommen auch ins Haus

"Krabbeln sie durch offene Fenster in unsere Wohnungen, so geschieht dies eher zufällig", so der Nabu. "Marienkäfer machen es sich am liebsten in Hohlräumen gemütlich, etwa in Mauerritzen oder Dachsparren." Laut dem Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband (DSV) hingegen suchen die Insekten durchaus gezielt den warmen Unterschlupf in der Wohnung.

"Um zu verhindern, dass die Käfer zur Überwinterung ins Haus kommen, können Fliegenschutzgitter an den Fenstern angebracht werden", raten die Experten. Allerdings gelangten die Käfer auch über das Dach oder durch undichte Fensterrahmen ins Haus. "Erst im darauffolgenden Jahr werden die Häuser an sonnigen Februar- oder Märztagen wieder verlassen", so der DSV.

Marienkäfer fangen: Reflexbluten möglich

Schädlich oder sogar gefährlich sind Marienkäfer nicht – weder für den Menschen noch für die Fassade oder die Wohnungseinrichtung. Ganz im Gegenteil: Als natürlicher Fressfeind von Schädlingen wie Blattläusen haben die Käfer einen hohen Nutzen.

In der eigenen Wohnung will man die Tiere aber meist trotzdem nicht haben – zumal sie hier durchaus lästig werden können. "Werden die Käfer gestört, kommt es zum sogenannten 'Reflexbluten'" berichtet das Institut für Schädlingskunde auf seinen Webseiten. Dabei werde eine gelbliche Flüssigkeit aus den Gelenken der Laufbeine abgesondert, die Wände und Vorhänge verschmutzen könne und außerdem unangenehm rieche. Wer Käfer in der Wohnung vorfindet, sollte die nützlichen Tiere trotzdem nicht gleich töten.

Marienkäfer mit dem Sockentrick fangen

Einzelne Marienkäfer können vorsichtig mit dem Handfeger eingesammelt und draußen ausgesetzt werden. Bei größeren Ansammlungen rät Nabu-Experte Heiermann zum Sockentrick: Man stülpt den Bund einer Socke über das Staubsaugerrohr und schiebt den Rest locker in die Öffnung. Dann saugt man die Käfer auf niedrigster Stufe ein und kann sie bequem in der Socke nach draußen verfrachten.

Effektive Tricks gegen Marienkäfer im Haus

Damit die Käfer gar nicht erst ins Haus oder die Wohnung kommen, können Sie Vorkehrungsmaßnahmen treffen.

  1. Verschließen Sie alle Öffnungen und Löcher, durch die die Insekten ins Innere gelangen können. Dafür eignet sich Dichtungsband oder Silikondichtung. Ein weiterer Vorteil: Auch andere lästige Tiere wie Spinnen können so nicht mehr ins Haus kommen. Und Sie reduzieren die Zugluft in Ihren Räumen.
  2. Montieren Sie Fliegengitter. So krabbeln die Käfer nicht durch die Fensterspalte, wenn Sie gerade lüften.
  3. Intensive Gerüche sollen ebenfalls gegen Marienkäfer im Haus helfen. Hierzu zählen: Lavendel, Thymian, Lorbeerblätter und Vanille. Die getrockneten Kräuter werden auf die Fensterbank gestreut. Sie können die Substanzen aber auch als ätherische Öle auf ein Tuch träufeln, das Sie dann an die Einstiegsstellen der Käfer legen.
  4. Sind die Käfer im Haus, kann eine Lichtfalle helfen. In dunklen Räumen zieht es Insekten häufig zum Licht.

Einsaugen, wie teilweise empfohlen wird, sollten Sie die Käfer nicht. Denn auch hier ist ein Reflexbluten möglich. Das würde Ihren Staubsauger innen beschmutzen und später zu unangenehmen Gerüchen führen. Darüber hinaus wäre es aus Tierschutzgründen nicht schön, wenn Sie die bedrohte heimische Art einsaugten und dadurch töteten. Sie können die Tiere allerdings auffegen und dann mithilfe des Kehrblechs wieder in die Natur entlassen.

Heimischer Marienkäfer ist eine bedrohte Art

Der Europäische Marienkäfer ist in Deutschland nur noch selten anzutreffen. Er wird zunehmend von der asiatischen Art verdrängt, die wesentlich resistenter gegen Viren und Krankheiten sowie anspruchsloser bei der Nahrungswahl ist. Zudem frisst der Asiatische Marienkäfer teilweise die Larven der heimischen Marienkäferarten. Es ist daher wichtig, vor allem die nicht exotische Gattung im Winter vor der Kälte zu schützen. Woran Sie die unterschiedlichen Arten erkennen, erfahren Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Naturschutzbund Deutschland e. V.
  • Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband
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