Römertopf: Aromatische Gerichte aus dem Tontopf

Die meisten kennen ihn und bei vielen schlummert ein Exemplar im Keller oder Vorratsschrank - ein Ton-Bräter oder Römertopf. Auch heute noch lassen sich unzählige Gerichte im Tontopf zaubern. "Lebensmittel, die in einem Ton-Bräter gegart wurden, schmecken unglaublich aromatisch und bleiben schön saftig", sagt Ira König, Autorin des Kochbuchs "Römertopf" (GU). Weitere Vorteile der Tontöpfe sind die fettarme Zubereitung und die Tatsache, dass die meiste Arbeit vom Backofen erledigt wird. Der Topf aus Ton liegt also auch heute voll im Trend.

Gesundes Kochen im Tontopf

"Der Ton-Bräter war in den 70er Jahren und Anfang der 80er in Mode, danach lösten ihn die mediterrane und asiatische Küche in puncto Beliebtheit ab", sagt König. Mittlerweile findet er jedoch wegen des allgemein steigenden Bewusstseins für gesunde Ernährung wieder vermehrt Verwendung. "Der Topf besteht komplett aus dem Naturmaterial Ton, die Oberfläche ist unbeschichtet", erklärt die Autorin. Vor jedem Gebrauch muss das Gefäß mindestens zehn Minuten in kaltem Wasser gewässert werden. "Deckel und Topf sollten dabei untergetaucht sein", rät König. So können sich die feinen Poren des Tons vollsaugen. "Wenn von beiden Teilen kleine Luftbläschen aufsteigen, hat der Topf genug Wasser aufgenommen."

Den Ton-Bräter nicht in den vorgeheizten Ofen stellen

Beim Kochen wird das im Topf gespeicherte Wasser zu Dampf und gart die Speisen so auf schonende Weise. Bei der Benutzung eines Ton-Bräters muss man vor allem darauf achten, das Gefäß zum Garen nicht in den vorgeheizten, sondern in den kalten Ofen zu stellen. "So kann sich der Topf langsam mit dem Ofen erwärmen. Bei zu großer Hitze würde das natürliche Material sonst springen", erklärt die Expertin. Zudem muss man beim Kochen auf die unterschiedlichen Garzeiten der einzelnen Zutaten achten. "Möhren brauchen zum Beispiel länger als Lauch bis sie gar sind, man muss sie daher kleiner schneiden", so Ira König.

Zubereiten mit dem Tontopf - so geht's

Für die Zubereitung werden die verschiedenen Zutaten wie Fleisch und diverse Gemüsesorten einfach nacheinander in den Bräter geschichtet. Fleisch oder Fisch kommen dabei laut König obenauf. Danach wird etwas Flüssigkeit angegossen und der Topf mit dem Deckel verschlossen. Bei Schmorgerichten bleibt der Topf bis zum Ende des Garvorgangs verschlossen. "Bei Aufläufen oder Gratins, die eine knusprige Kruste bekommen sollen, wird der Deckel etwa zehn Minuten vor Ende der Garzeit geöffnet", erklärt die Kochbuchautorin. So kann die oberste Schicht bräunen und kross werden.

Man kann auch süße Gerichte im Tontopf herstellen

Die Zubereitungsmöglichkeiten sind beim Kochen mit dem Ton-Bräter vielfältig. "Klassisch sind saftige Schmorgerichte wie zum Beispiel Gulasch, pikante Aufläufe, Gratins, Gemüsegerichte oder Hackbraten", erklärt König. Für Gemüsefans bieten sich zum Beispiel ein Ratatouille-Topf, Kartoffelgemüse mit Zaziki oder gefüllte Paprikaschoten an. Man kann in dem Bräter aber auch Wild und Fisch zubereiten. "Genauso schnell und einfach lassen sich köstliche Süßspeisen herstellen", sagt die Kochbuchautorin. Dazu zählen zum Beispiel Bratäpfel, süße Aufläufe, Konfitüren und sogar Kuchen.

Saftige Braten und süße Aufläufe

"Mediterrane Kartoffeln mit schwarzen Oliven und getrockneten Tomaten sind eine tolle Beilage", sagt Ira König. Für Vegetarier ist der Grünkern-Mandel-Braten eine abwechslungsreiche Hauptspeise. "Eines meiner Tontopf-Lieblingsgerichte sind Tiroler Ofen-Makkaroni mit Südtiroler Schinkenspeck und Bergkäse", sagt die Autorin. Fleischliebhabern empfiehlt die Expertin Lammhaxen auf Portweinzwiebeln, glasierte Entenkeulen auf Kartoffelgemüse oder Hähnchengeschnetzeltes. Beispiele für Fischgerichte aus dem Ton-Bräter sind eine Wirsing-Lachs-Lasagne oder ein Thunfischragout. "Bei den süßen Gerichten schmecken zum Beispiel ein Semmel-Mohn-Auflauf, Cranberry-Buchteln oder ein Nusskuchen mit Kürbis", so König.