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So kochen Sie den perfekten Filterkaffee


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So gelingt der perfekte Filterkaffee

Anne Jäger - wanted.de

12.08.2015Lesedauer: 3 Min.
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Wir verraten, wie Sie das beste aus der Bohne holen.Vergrößern des Bildes
Wir verraten, wie Sie das beste aus der Bohne holen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wir Deutschen lieben Filterkaffee. Das beweist eine aktuelle Studie des Statistischen Bundesamtes. Nach dieser benutzen 62,3 Prozente aller Haushalte eine Filterkaffeemaschine. Dabei ist Filterkaffee nicht gleich Filterkaffee – es gibt zig unterschiedliche Methoden. Eine solche ist das Kaltbrühen. wanted.de hat mit einer Expertin über die Zubereitung des gesprochen.

Als Filterkaffee bezeichnet man jenen Kaffee, der von Hand gebrüht wird – also ohne den Druck einer Vollautomatik-Maschine. Um das Optimum aus dem Kaffee zu holen, muss man bei diesem die Dosierung, den Mahlgrad, das Filtermaterial sowie Wassermenge und –temperatur selbst steuern. Filterkaffee (oder Brühkaffee, wie er auch häufig genannt wird) ist also echte Handarbeit. Doch dieser Aufwand wird belohnt: Wer alles richtig macht und hochwertige Bohnen verwendet, könne hunderte unterschiedliche Aromen feststellen, erklärt Erna Tosberg, "ganz ähnlich wie bei einem guten Wein." Tosberg ist "Deutsche Barista Meisterin 2013" und gibt an der Kaffeeschule Münster Kurse zu dem Thema.

Wasser und Pulver mischen – so einfach geht’s nicht

"Es gibt sehr viele Brühparameter", klärt Tosberg auf, "mit einer schlechten Zubereitung >>

kann man die besten Zutaten ruinieren." Ein Paradefehler sei es beispielsweise, zu hartes Wasser zu benutzen. Dieses ist schon gesättigt und könne daher weniger Stoffe aus dem Kaffee aufnehmen. Aber von vorn - mit diesen Faustregeln gelingt der perfekte Filterkaffee: Schon beim Kaffeekauf sollte man auf Qualität und Frische achten. "Also am besten bei einem lokalen Röster einkaufen", rät die Barista. Dann gilt für die Menge an Kaffeepulver: 55 bis 60 Gramm pro Liter Wasser.

Die Bohnen sollten beim Mahlen weder erhitzen noch ungleichmäßig groß werden. "Je feiner der Mahlgrad, desto größer die Oberfläche, aus der extrahiert werden kann", erklärt Tosberg. Heißt: Je langsamer das Wasser das Pulver durchläuft, desto mehr Inhaltsstoffe können aufgenommen werden. Das Wasser sollte zwischen 92 und 98 Grad heiß sein, aber niemals kochen, "sonst schmeckt der Kaffee verbrannt." In der Regel sind Wasser und Pulver zwei bis vier Minuten in Kontakt (eine Ausnahme ist der Cold Dripper - dazu gleich mehr). >>

Kaffee kalt "brühen"

Von wegen "schnöde Filterplörre": Das Zubehör ist alles andere als schäbig. Nehmen wir zum Beispiel den Cold Dripper ("Kalt-Tropfer"). Die Firma Hario bietet ein Modell für stolze 278 Euro an. Öffnet man das Ventil des oberen Behälters, tropft kaltes Wasser zunächst ins Kaffeepulver und anschließend in die Kanne. Bis diese voll ist, können geschlagene fünf Stunden vergehen. Wer also morgens Kaffee trinken will, muss diesen abends ansetzen. Das Ergebnis: Das kalte Wasser löst andere Aromen als warmes, "zudem nimmt der Kaffee (…) häufig süßlich-schokoladige Noten an", erklärt die Expertin Tosberg. Ihre Empfehlung: kalt trinken. Dann ist er die "perfekte Erfrischung im Sommer."

Eine weitere Methode ist das Brühen im Siphon. Hierbei erhitzt eine Halogenlampe oder ein Spiritusbrenner Wasser in einem gläsernen Kubus, bis dieses durch ein Rohr in den obenliegenden Kaffeebehälter steigt. Der entstandene Unterdruck zieht den fertigen Kaffee wieder ins Glas. Und weiter geht’s in der kleinen Brüh-Kunde: In den Drip Pot ("Tropf-Kanne") legt der Koffein-Liebhaber am besten einen Baumwoll-Filter, der die Öle der Kaffeebohne weniger bindet als das übliche Filterpapier. So schmeckt der Kaffee vollmundiger. Anschließend das heiße Wasser in das Pulver schütten und das fertige Getränk landet in der darunterliegenden Karaffe.

Weitere Brüh-Medthoden

Die AeroPress bietet eine weitere Variante: Sie bestehet aus einem Brühzylinder, einem Presskolben und einem Kaffeefilter an der Unterseite des Brühzylinders. Im Zylinder mischt sich das Kaffeepulver mit Wasser, der Presskolben drückt den Kaffee durch einen Filter in die Kanne. Dann gibt es natürlich noch die Pressstempelkanne, die Espressokanne (mit der man keinen Espresso, sondern Kaffee kocht) und unzählige Methoden mehr. >>

Zugegeben, Filterkaffee ist nicht neu. Aber die Art und Weise, wie er gebrüht wird, nimmt neue Dimensionen an. "In letzter Zeit legen mehr Menschen Wert auf Qualität beim Kaffeeeinkauf und seiner Zubereitung", erzählt die Expertin. "Zubereitung und das Trinken werden entschleunigt und zelebriert, man nimmt Aromen bewusst wahr." Also: Weg vom in Massen produzierten "Schnell-schnell" hin zu Handgefertigtem und mehr Qualität – ähnlich wie in der Craft-Beer-Szene.

In diesen Cafés können Sie das Handwerk schmecken

Tosberg nennt es "ein Glück", dass es immer mehr Cafés in Deutschland gibt, die sich auf Filterkaffee spezialisiert haben. Sie empfiehlt beispielsweise die "Roestbar" in Münster, der "Playground" in Hamburg sowie die "Kaffeekommune" in Mainz sowie "Hoppenworth und Ploch" in Frankfurt. Solche Cafés sind übrigens eine gute Möglichkeit, professionell-gebrühten Filterkaffee mal zu probieren. Doch mit unserer Anleitung schaffen Sie das sicher auch zu Hause.

Sehen Sie die verschiedenen Methoden, Filterkaffee zu kochen, auch in unserer Fotoshow.

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