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Grüne Smoothies: So tricksen die Hersteller


Farbstoffe, grüne Flaschen und wenig Gemüse
Wie die Hersteller bei grünen Smoothies tricksen

ag

13.09.2016Lesedauer: 2 Min.
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Grün verkauft sich besser. Bei der Produktion von grünen Smoothies kommen oft Farbextrakte zum Einsatz.Vergrößern des Bildes
Grün verkauft sich besser. Bei der Produktion von grünen Smoothies kommen oft Farbextrakte zum Einsatz. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Grüne Smoothies sind voll im Trend. Kaum ein Getränkeregal im Supermarkt kommt ohne die quietschgrünen Gemüsedrinks aus. Wegen ihrer vielen Vitamine und Mineralstoffe sollen sie besonders gesund sein.

Doch das "gesunde" Aussehen der Fertigdrinks verspricht mehr als diese halten: Bei vielen Produkten ist der Anteil an Blattgemüse eher gering.

Das zeigt eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Niedersachen. für sie nahmen die Tester dreizehn grüne Smoothies aus Supermärkten, Bioläden und Drogerien unter die Lupe. Das Ergebnis: In den meisten Drinks steckt mehr Obst als Grünzeug. Und: Bei der Farbe wird kräftig getrickst.

Bräunliches Püree in grünen Flaschen

Nur zwei Produkte enthielten mindestens zur Hälfte Gemüse, zwei kamen sogar ganz ohne aus. Hierzu gehören der "Ananas Kiwi und andere Früchte Smoothie" von "Schüttel mich" und der "Offizielle Smoothie der UEFA EURO 2016" von "Innocent".

Damit die Drinks auch ohne Gemüse grün aussehen, halfen die Hersteller teils mit färbenden Pflanzenextrakten nach. Drei hatten ihr bräunliches Püree einfach in grüne Flaschen gefüllt wie beispielsweise beim "Green Smoothie Rucola & Minze + Chlorella" von "true fruits".

Nur zwei Drinks stachen positiv hervor: der "Grüne Smoothie Gurke Grünkohl Spinat" von Alnatura und der "Green Smoothie" von "I’m Veggie". Beide haben einen Gemüseanteil von 59,7 Prozent.

"Schönfärberei" mit Pflanzenextrakten

Beliebte Farbextrakte, die zum Einsatz kommen, sind Konzentrate aus Algen wie Chlorella und Spirulina oder der Färberdistel Saflor. Da diese Stoffe in der EU nicht als färbende Lebensmittel gelten, müssen sie auf den Etiketten auch nicht als Zusatzstoffe deklariert werden.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen spricht von "Schönfärberei", da die Hersteller auf diese Weise eine höhere Menge von grünem Obst oder Gemüse vorgaukelten als tatsächlich enthalten seien. Dies trifft nach Ansicht der Verbraucherschützer auf den "Green Smoothy" von "Innocent", den "Green Smoothy" von Penny to go", "Apfel-Grünkohl-Limette" von "Saftig", "Ananas-Kiwi" von "Schüttel mich" und "Apfel-Ananas-Spinat" von "Rewe" zu.

Obstsaft für den süßen Geschmack

Ein weiteres Manko der vermeintlich gesunden Gemüsesäfte ist ihr hoher Fruchtanteil. Dieser macht die Drinks süßer und somit leckerer. Allerdings enthalten die Smoothies so auch viel Fruchtzucker und somit viele Kalorien. Verbraucherschützer empfehlen daher, vor dem Kauf einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen.

Gesunde Alternative: Grüne Smoothies selber mixen

Eine gesunde Alternative sind selbstgemachte grüne Smoothies. Denn bei ihnen kann man sicher sein, dass der Drink die wertvollen Nährstoffe aus dem Blattgemüse tatsächlich enthält. Zudem kann man selbst steuern, wie viel Obstsaft man beifügt.

Für Gemüsemuffel sind grüne Smoothies ein einfacher Weg, Mineralstoffe und Vitamine sich zu nehmen. Ein Ersatz für Blattgemüse in fester Form sind sie jedoch nicht. Denn mit einer ordentlichen Portion buntem Salat oder Frischkost wird deutlich mehr Blattgrün und Gemüse aufgenommen. Außerdem bilden sich beim Trinken von Gemüsedrinks nicht wie beim Kauen wichtige Verdauungsenzyme.

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