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Blähungen beim Baby: Was gegen die Luft im Bauch hilft


Schmerzhafte Krämpfe
Was tun, wenn das Baby Blähungen hat?

t-online, sc

Aktualisiert am 03.05.2022Lesedauer: 5 Min.
Dreimonatskoliken: Blähungen sind für ein Baby sehr schmerzhaft.Vergrößern des BildesDreimonatskoliken: Blähungen sind für ein Baby sehr schmerzhaft. (Quelle: Steve Debenport/getty-images-bilder)
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Nicht nur Erwachsene, sondern auch Babys leiden unter Blähungen. Für die Neugeborenen ist es ein besonders unangenehmer Zustand, weshalb sie viel schreien und weinen. Wir geben Tipps und nennen Hausmittel, die Eltern bei ihrem Baby einfach ausprobieren sollten.

Ungefähr ein Drittel aller Neugeborenen schreit und weint exzessiv viel nach der Geburt – diese Babys bezeichnet man umgangssprachlich auch als "Schreibabys". Das Phänomen des exzessiven Schreiens wird auch als "Dreimonatskoliken" bezeichnet, denn in der Regel dauert der Zustand nicht länger als drei Monate an.

Die starke Unruhe des Babys wird häufig auf Blähungen und Bauchkrämpfe zurückgeführt, die nicht nur das Kind belasten, sondern auch die frischgebackenen Eltern überfordern.

Allerdings ist nicht jedes Dauergeschrei ein Zeichen für Bauchschmerzen. Nur bei fünf Prozent der "Schreibabys" sei das laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung der Fall. Wenn Eltern mit der Situation nicht mehr klar kommen, sollten sie sich in einer Schreiambulanz oder anderen Beratungsstelle für Eltern Hilfe holen. Dort können auch die Ursachen für das Schreien ergründet werden.

Blähungen beim Baby: Was sind die Ursachen?

Warum manche Babys unter starken Blähungen und Bauchweh leiden, ist bisher nicht genau geklärt. Doch als eine Ursache wird der winzige Magen-Darm-Trakt des Säuglings gesehen: In den ersten Lebensmonaten ist er noch sehr empfindlich und reagiert auf jeden neuen Reiz übersensibel, außerdem ist der Stoffwechsel des Säuglings noch nicht ausgereift. Gelangt dann zu viel Luft in den kleinen Magen, führt das beim Baby zu Bauchschmerzen, die ihm sehr zu schaffen machen können.

Blähungen beim Baby erkennen: Symptome

Da Babys noch nicht äußern können, was sie bedrückt, sind Eltern oft ratlos. Sie tun sich schwer damit, zu ermitteln, woran es leidet. Oft kommen die Schmerzen am frühen Abend. Folgende Anzeichen weisen auf Blähungen bei Ihrem Baby hin:

  • Das Baby schreit und weint anfallartig und stundenlang, insbesondere direkt nach dem Stillen.
  • Das Baby zieht die Beine abwechselnd an und streckt sie wieder.
  • Beim Füttern krümmt sich das Baby und zieht die Beinchen an.
  • Der Bauch des Babys fühlt sich aufgebläht an.

Dreimonatskoliken: Wann tauchen die Blähungen auf?

Die Bauchschmerzen treten oft in den ersten Lebensmonaten auf. Manchmal beginnen sie schon zwei Wochen nach der Geburt. Typisch ist zudem, dass der Säugling am frühen Abend die Koliken bekommt.

Behandlung: Diese Tipps helfen gegen die Blähungen

Um die Blähungen und damit verbundenen Schmerzen beim Kind zu lindern, gibt es ein paar hilfreiche Methoden, die Sie ausprobieren können:

  • Sanfte Bauchmassagen: Massieren Sie das kleine Bäuchlein, indem Sie mit zwei Fingern im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Eine Windsalbe mit Kümmelöl kann die Wirksamkeit steigern.
  • "Fliegergriff": Eine weitere Möglichkeit, um die Luft im Magen aufzulösen: Dazu legen Sie das Kind in Bauchlage auf Ihren Unterarm und schaukeln es langsam hin und her. Stützen Sie dabei den kleinen Kopf mit der Hand.
  • Gymnastik: Schieben Sie die leicht angewinkelten Beinchen Ihres Babys Zehn- bis 15-mal sanft in Richtung Oberkörper.
  • Kirschkernkissen: Auch Wärme hilft bei Bauchweh beim Kleinen. Ein warmes Kirschkernkissen auf das kleine Bäuchlein hat eine beruhigende Wirkung und hilft der Verdauung.
  • Nahrung: Eltern sollten bei Babys, die zu Koliken neigen, besonders darauf achten, sie regelmäßig und rechtzeitig zu füttern. Hat das Baby zu viel Hunger, trinkt es hastig und schluckt dabei viel Luft. Zudem sollten kleine Pausen während der Mahlzeit eingelegt werden, sodass Zeit fürs Bäuerchen bleibt. Auch das kann Blähungen verhindern. Beim Fläschchen sollte das Loch im Sauger nicht zu groß sei, da sonst ebenfalls Luft in den Magen gelangt.

Hausmittel und Medikamente gegen Blähungen bei Babys

Zusätzlich können Sie zu Hausmitteln und Medikamenten greifen, die das Wohlbefinden des Babys steigern können. Als Hausmittel eignen sich gut Tees aus Anis, Fenchel oder Kümmel, die dem Baby in kleinen Mengen zwischen den Mahlzeiten gegeben werden können. Dabei sollten Sie auf die richtige Temperatur achten, denn zu heiß sollte es für die Kleinen nicht sein.

Apropos Kümmel: Die entkrampfende Wirkung des Heilkrautes kann dem Säugling auch in Zäpfchenform zugeführt werden, die unter anderem gegen Verstopfungen helfen. Sind die Blähungen besonders schlimm, helfen Entschäumer mit dem Arzneimittel 'Simplex', um die Luft im kleinen aufgeblähten Bauch aufzulösen, damit die Gase besser entweichen können. Vor dem Einsatz sollten Sie jedoch den Kinderarzt fragen, wie Sie das Mittel richtig portionieren. Den Entschäumer und die Kümmelzäpfchen bekommen Sie in der Apotheke.

Spezialnahrung in Ausnahmefällen

Zur Spezialnahrung wird geraten, wenn beim Baby keine der oben genannten Maßnahmen gegen die Blähungen helfen und der Arzt Nahrungsunverträglichkeiten, wie zum Beispiel von Laktose, feststellt. Die Spezialnahrung sollte dem Baby allerdings erst nach Rücksprache mit dem Arzt zugeführt werden, da sie anders zusammengesetzt ist als normale Säuglingsmilch.

Blähungen vorbeugen: Ein Bäuerchen wirkt Wunder

Wenn das Baby gerade noch am trinken ist, sollten Sie es auf keinen Fall dabei stören. Das Kleine wird vor Empörung kräftig brüllen und somit reichlich viel Luft schlucken – was zu Blähungen führt.

Um die Winde bei Ihrem Baby zu verhindern, ist es besser abzuwarten, bis die Mutter beim Stillen die Brust wechselt oder das Baby freiwillig den Sauger der Flasche freigibt. Dann ist der Zeitpunkt da, um ein erstes Bäuerchen zu provozieren. Reiben Sie dafür Ihrem Kind sanft den Rücken oder klopfen leicht drauf, bis es aufstößt. Außerdem sollte das Baby niemals in Hektik gestillt oder gefüttert werden, denn auch das führt zu einer vermehrten Aufnahme von Luft.

Blähungen bei Stillkindern

Babys, die gestillt werden, haben in der Regel weniger Probleme mit Blähungen als Flaschenbabys. Das liegt daran, dass sie den Milchfluss an der Brust besser kontrollieren können, langsamer saugen und dabei weniger Luft schlucken. Sie nehmen kleinere Portionen zu sich und werden in der Regel in aufrechter Position gestillt. Das sorgt in der Summe dafür, dass sie weniger zu Blähungen neigen.

Auf der anderen Seite ist es nicht zu leugnen, dass die Ernährung der stillenden Mutter einen enormen Einfluss auf die Muttermilch und somit auch auf die Verdauung ihres Babys hat. Nahrungsmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte oder Zwiebeln sollten ganz vom Speisezettel gestrichen werden, da diese Blähungen auslösen. Daher ist es wichtig, dass stillende Mütter auf eine Ernährung ohne blähende Lebensmittel achten.

Blähungen bei Flaschenkindern

Ein Flaschenbaby hingegen schluckt bei der Nahrungsaufnahme mehr Luft, was der Konstruktion der Flasche geschuldet ist. Dementsprechend kann dieser Umstand zu gehäuften Blähungen führen. Dagegen können Sie mit Anti-Kolik-Fläschchen entgegenwirken: Mithilfe eines Ventils, das für einen Druckausgleich sorgt, verhindern diese Fläschchen, dass das Baby zu viel Luft beim Trinken schluckt und beugen somit auch Blähungen vor.

Wann zum Arzt?

Normalerweise verschwinden die Koliken nach drei Monaten von ganz allein und bereiten dem Baby keine weiteren Probleme. Allerdings kann das Baby auch ein halbes Jahr lang immer wieder unter den Bauchschmerzen leiden, wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erklärt. Sollten die Blähungen beim Baby länger als drei Monate andauern und Hausmittel nicht helfen, kann ein Besuch beim Arzt notwendig werden. Insbesondere bei folgenden Anzeichen sollten Sie einen Kinderarzt kontaktieren:

  • Trinkverweigerung, Ausspucken der Mahlzeit
  • Durchfall oder ungewöhnlich fester Stuhlgang
  • Minimale Gewichtszunahme oder gar Gewichtsverlust
  • Fieber

Wenn Sie diese Symptome bei Ihrem Kind entdecken, ist schnelles Handeln gefragt, um eine ernsthafte Krankheit ausschließen zu können.

Verwendete Quellen
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
  • kinderarzt.at
  • focus.de
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