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Alleinerziehende auf Reisen


Reisen
Alleinerziehende auf Reisen

t-online, Robert Scholz

07.08.2009Lesedauer: 5 Min.
Vater spielt mit Kind am Strand.Vergrößern des BildesImmer noch Ziel schräger Blicke: Alleinerziehende auf Reisen. (Bild: Imago)
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Sommerzeit ist für viele Urlaubszeit – Koffer werden gepackt, Zelte verstaut und Routen geplant. Die schönste Zeit im Jahr beginnt für viele Familien mit der Fahrt in den Süden, in die Berge oder dem Flug in weit entfernte Länder. Viele Reiseanbieter locken schon lange vor der Reisesaison mit Familienrabatten, Familienzimmern und Kinderfreibeträgen. Doch meistens nur für zwei Erwachsene mit einem oder mehreren Kindern. Alleinerziehende können diese Angebote nicht nutzen, schließlich sind sie alleine mit ihrem Kind unterwegs. So wird der Pauschalurlaub für Singlemamas und -papas oftmals unerschwinglich, da die Kinder plötzlich den vollen Preis zahlen müssen und die Reise damit zu teuer wird. Doch gibt es nicht auch Angebote für alleinstehende Eltern mit Kind? Und auf welche Dinge können Alleinerziehende bei der Planung ihres Urlaubs achten, damit auch für sie die schönste Zeit des Jahres anbrechen kann?

Planung nicht ohne Kind

Was für komplette Familien gilt, ist für Singlefamilien noch wichtiger: Das Kind oder die Kinder sollten in die Planung mit einbezogen werden. Schließlich ist ein beschäftigtes und zufriedenes Kind die beste Voraussetzung für einen entspannten Urlaub für den Erwachsenen. Im Vorfeld der Reise sollte besprochen werden, ob beispielsweise ans Meer oder auf den Bauernhof gefahren wird. Natürlich hat die Mama oder der Papa das letzte Wort. Doch wird das Kind auf die Gegebenheiten am Urlaubsort besser eingehen, wenn es ein gewisses Mitspracherecht hatte und es sich darauf einstellen konnte. Schon vor dem Urlaub kann im Internet oder in Reiseführern geschaut werden, welche Ausflüge man machen kann, welche Besonderheiten in der Gegend zu finden sind und wo es die schönsten Spielplätze oder Strände gibt. Außerdem kann der Papa oder die Mama mit dem Kind besprechen, dass er oder sie im Urlaub nicht der Alleinunterhalter sein wird und dass der Urlaub entspannend für alle Beteiligten sein sollte. So kann sich das Kind im Vorfeld auf die Wünsche des Elternteils einstellen und ist möglicherweise etwas verständnisvoller, wenn der Erwachsene lieber sein Buch lesen möchte, als das zwanzigste Mal Uno zu spielen.

Internetrecherche lohnt sich

Fehlende Rabatte herkömmlicher Reiseanbieter haben im Internet eine Flut von alternativen Anbietern entstehen lassen. Von Urlaub auf dem Bauernhof mit Kinderbetreuung, Singlereisen mit Kind und möglicher Partnervermittlung, Buchungen in Fincas und Ferienanlagen mit anderen Alleinerziehenden und ihren Kindern bis hin zur Individualreise für Elternteil und Kind ist hier alles zu finden. Leider haben diese Leistungen ihren Preis. Teilweise zahlt der Alleinerziehende ein Drittel mehr für eine Buchung, bei der auf die Wünsche der Singlemamis und -papis eingegangen wird. Dafür versprechen die jeweiligen Anbieter bessere Anschlussmöglichkeiten an andere Alleinerziehende und deren Kinder oder sichere Betreuungsmöglichkeiten, damit sich auch der Erwachsene entspannen kann. Und gerade dieser Punkt verspricht einen gelungenen Urlaub. Schließlich wollen Eltern und Kinder eine gute Zeit verbringen. Meistens steht und fällt dies mit den Kontakten, die geknüpft werden können. Doch auch eine Beratung im Reisebüro kann sich manchmal lohnen. Denn einige Reiseveranstalter bieten mittlerweile Reisen an, bei denen es bereits bei einem Vollzahler eine Kinderermäßigung gibt. Diese Angebote sind meistens mit "Single mit Kind" gekennzeichnet und sind durch die Ermäßigung etwas billiger als die normalen Angebote. Es lohnt sich also in jedem Fall bei verschiedenen Reiseveranstaltern Angebote einzuholen, unabhängig davon, ob man eine spezielle Reise für Alleinerziehende oder einen klassischen Urlaub buchen möchte.

Alternative Campingplatz

Eine günstige, wenn auch nicht so komfortable Möglichkeit den Urlaub zu verbringen, sind Ferien auf dem Campingplatz. Egal ob im Süden oder in den Bergen, in Deutschland oder im Ausland, im Zelt zu schlafen bringt finanzielle Vorteile und macht meistens auch den Kindern sehr viel Spaß. Das Leben in der Natur hat etwas Abenteuerliches und viele Kinder fühlen sich freier als in einer Anlage oder einem Hotel, in dem sie stark auf ihr Benehmen und ihre Tischmanieren beim Abendessen achten müssen. Außerdem sind die Tagespreise für den Stellplatz günstiger als ein Hotelzimmer und man kann als Selbstversorger selbst bestimmen, wie viel Geld man für Essen, Trinken und Extras ausgeben möchte. Ein großer Vorteil des Campingurlaubs ist, dass die Aufenthaltsdauer frei gewählt werden kann. Wenn beispielsweise wenig Kinder auf dem einen Campingplatz sind, kann die Singlefamilie leicht den Platz wechseln und sich einen neuen suchen, auf dem mehr Kinder und somit mehr „Freunde“ zu finden sind. Allerdings sind auch Zeltplätze in der Hauptsaison manchmal ausgebucht. Bei Pauschalreisen ist hier wenig Flexibilität gegeben, man muss sich nach der vorgegebenen Dauer des Aufenthalts richten, egal wie die Begebenheiten sind. Wer es etwas komfortabler mag, hat auf vielen Zeltplätzen die Möglichkeit, Wohnwagen oder Bungalows zu mieten.

Als Single zwischen Paaren

Nicht nur die Finanzen können dem Alleinerziehenden oder der Alleinerziehenden den Urlaub vermiesen. Auch der Umgang mit den anderen Urlaubern beispielsweise in der Clubanlage ist manchmal schwieriger als gedacht. Was teilweise schon zuhause ein Problem darstellt, kann inmitten fremder Menschen überdeutlich werden: Alleinerziehende treten in Konkurrenz zu Paaren und Komplettfamilien – ohne es selbst zu wollen. Man stelle sich vor: Frau oder Mann kommt am Urlaubsort an, freut sich mit dem Kind zusammen auf den wohl verdienten Urlaub, auf leckeres Essen, Meer und Sonne satt. Dumm nur, dass er oder sie von den restlichen Familien gemustert wird, als wären zwei Außerirdische in der Anlage gelandet. Jeder Schritt wird beobachtet und heimlich kommentiert. Auf den Gesichtern steht die Frage „Sind die nur zu zweit oder kommt das fehlende Elternteil vielleicht doch noch?“ Spätestens beim Abendessen wird klar, die sind wirklich „alleine“ unterwegs. Am Pool wird am nächsten Tag genau darauf geachtet, wen er oder sie anlächelt und mit wem versucht wird Kontakt aufzunehmen. Natürlich ist es unter solchen Umständen schwer, neue Kontakte zu schließen und Anschluss zu finden. Da Kinder feine Antennen für Stimmungen zwischen den Erwachsenen haben, ist es auch für das Kind des Alleinerziehenden schwer, Freunde zu finden. Also sind Kind und Elternteil auf sich alleine angewiesen. Das Kind ist gelangweilt und fordernd, es möchte schließlich Spaß haben im Urlaub. Der Erwachsene ist genervt und gestresst, er möchte schließlich ausruhen im Urlaub. Natürlich muss nicht jeder Urlaub so verlaufen, da es viele offene und tolerante Paare gibt, die gerne neue Kontakte schließen – auch zu Singles. Aber für Alleinerziehende ist es oftmals schwerer als für komplette Familien, Anschluss zu finden. Doch wer sich im Vorfeld auf diese Problematik einstellt, wird davon nicht überrascht und kann sich alternative Beschäftigungen zum hoteleigenen Pool suchen. Häufig ändert sich das Verhalten der Familien auch nach zwei bis drei Tagen, wenn klar ist, dass der Singlepapa oder die Singlemama nicht auf Brautschau ist, sondern „nur“ Urlaub machen möchte.

Auszeit vom Alltag

Wer sich dazu entschließt, alleine mit Kind in den Urlaub zu fahren, wird sich auf die Reise freuen und kann das auch tun. Die Kinder sind nach einer gewissen Eingewöhnungsphase meistens gut drauf und freuen sich über die (ungeteilte) Zeit mit Mama oder Papa. Und nicht nur Alleinerziehende müssen mit Problemen im Urlaub umgehen. Auch intakte Familien haben manchmal mit den Gegebenheiten in fremden Ländern zu kämpfen, wenn das Essen nicht schmeckt, die Kinder keine Freunde finden oder der Streit um Ausflüge und Aktivitäten vorprogrammiert ist.

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