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Familie: Väter an der Erziehung beteiligen


Erziehung
Test: Geben Sie sich als Vater genug Mühe?

t-online, rw; rev

Aktualisiert am 28.03.2012Lesedauer: 3 Min.
Eine intensive Beziehung zum Kind ist auch für die Väter selbst eine Bereicherung.Vergrößern des BildesEine intensive Beziehung zum Kind ist auch für die Väter selbst eine Bereicherung. (Quelle: imago-images-bilder)
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Immer mehr Väter übernehmen Erziehungsaufgaben. Doch daneben gibt es noch Familien, in denen Haushalt und Kinder Frauensache sind. Frauen seien für die Kindererziehung einfach besser geeignet, lautet oft die Rechtfertigung. Experten hingegen wissen längst, wie wichtig die Rolle des Vaters für die Entwicklung von Kindern ist. Hier können Väter testen, ob sie der Verantwortung gegenüber ihren Kindern gerecht werden.

"Ich will die Väter dazu bringen, dass sie nicht erst in der dritten Ehe realisieren, dass sie wichtig für ihre Kinder sind", so der Paar- und Familientherapeut Achim Schad aus Solingen. Das heiße nicht, dass alle Väter nun auch in Teilzeit arbeiten sollen. Entscheidend für eine gute Vater-Kind-Beziehung ist nicht die Quantität sondern die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit. Wenn der Vater zu Hause ist, sollte er für seine Kinder auch greifbar und ansprechbar sein und sich nicht nur mit dem Hinweis auf seinen anstrengenden Job auf die Couch zurückziehen.

Warum Väter so wichtig für ihre Kinder sind

Wie wichtig die Orientierung an einem männlichen Vorbild, einer männlichen Bezugsperson für Kinder ist, macht Schad genauso deutlich. Untersuchungen zeigten, dass Kinder, die eine gute Beziehung zu ihren Vätern hatten, sich emotional stabiler und kognitiv besser entwickeln, so der Fachmann. Ein Grund: Väter gingen ganz anders mit Kindern um als Mütter. Diese agierten eher fürsorglich, behütend, manchmal übervorsichtig. In der Erziehung von Vätern hätten mehr Aktionen mit einer gewissen Risikobereitschaft Platz. Die Väter schafften es, sich innerlich besser von ihren Kindern abzugrenzen, sind dadurch etwas egoistischer und ermöglichen den Kindern so ganz andere Erfahrungen.

Männer haben andere Erziehungsmethoden

Ein Beispiel, das Schad anführt: Wenn ein Kind sich morgens nicht anziehen will, diskutieren Mütter häufig so lange, bis ihre Nerven blank liegen und sie letztlich doch zu spät in den Kindergarten kommen. Väter fackeln dagegen meist nicht lange, da sie pünktlich im Büro sein wollen. Wenn das Kind dann um acht nicht angezogen sei, gehe es eben im Schlafanzug in den Kindergarten und die Kleidung komme in den Rucksack. Wird es dann von anderen Kindern ausgelacht, könnte das eine wichtige und sehr lehrreiche Erfahrung sein.

Väter müssen ihre Rolle in der Familie neu finden

Verstärkt wird die Bedeutung der Väter in der Erziehung dadurch, dass die Berufe in den Bereichen Erziehung und Grundschullehramt fest in weiblicher Hand sind, was in den letzten Jahren für viel Diskussionsstoff sorgte. Wenn sich dann auch noch die Väter zu Hause aus allem heraushalten, fehlt nicht selten nahezu jeder männliche Einfluss auf die Entwicklung von Kindern, bis sie ein Alter erreicht haben, in dem ganz wesentliche Verhaltens- und Denkmuster festgeschrieben sind. "Umso wichtiger ist es, dass Väter heute ihre Rolle in der Familie neu definieren", appelliert Schad an die Männer, ihre Position und ihr Verhalten innerhalb der Familie neu zu überdenken.

Der Job ist nicht alles

Klar ist dabei auch: Kinder hauptsächlich als Belastung wahrzunehmen, wäre eine einseitige und falsche Einstellung. Gerade Kleinkinder können den Alltag der Väter auf eine vorher nicht gekannte Art und Weise bereichern und ein Quell der Lebensfreude und der Entschleunigung sein. "Immer mehr Väter stellen fest, dass der Beruf nicht alles ist, dass der Kontakt zu ihren Kindern eine Bereicherung darstellt und dass Väter für die Entwicklung ihrer Kinder wichtig sind", weiß auch Experte Schad.

"Lasst den Männern ihren Stil!"

Je stärker sich Väter in die Kindererziehung einschalten, desto leichter kommt es aber auch zu Meinungsverschiedenheiten unter den beiden Elternteilen. Mama sagt "Hü", Papa "Hott". Das Kind ist verwirrt und zwischen den Eltern entwickeln sich häufig Spannungen. "Hier helfen klare Zuständigkeitsbereiche. Paare sollten klären, wo der Vater und wo die Mutter für die Erziehung hauptsächlich zuständig sind", rät Familientherapeut Schad. Außerdem sieht er die Mütter in der Pflicht, den Vätern auch einen Platz in der Kindererziehung freizuräumen, in den diese dann hineintreten können. Ihnen empfiehlt er: "Lasst doch den Männern ihren Stil! Davon profitiert Ihr auch. Denn wenn Ihr sie ein bisschen in Ruhe machen lasst, haben sie richtig Spaß daran, und die Kinder profitieren sehr", formuliert Schad seine Erwartung an die Mütter. "Wenn eine Mutter lernt, loszulassen, ist es nicht nur eine Entlastung für Sie, sondern gleichsam eine Bereicherung für die Vater-Kind-Beziehung."

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