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Kinderschutzbund fordert Stopp der RTL-Show "Die Super Nanny"


"Super Nanny"
Kinderschützer fordern Stopp der "Super Nanny"

t-online, dpa, dapd, mmh

Aktualisiert am 07.10.2011Lesedauer: 2 Min.
Für die einen eine Super-Pädagogin, für die andere ohne jede Erziehungskompetenz: Die Super-Nanny in der Kritik.Vergrößern des BildesFür die einen eine Super-Pädagogin, für die andere ohne jede Erziehungskompetenz: Die Super-Nanny in der Kritik. (Quelle: RTL / Stefan Gregorowius)
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Der Bundesverband des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) hat mit einem offenen Brief ein Ende der RTL-Coaching-Show "Die Super Nanny" gefordert. Anlass sei die Folge vom 14. September 2011 gewesen, in der Kinder vor laufender Kamera gewalttätigen Übergriffen ihrer Mutter ausgesetzt waren, teilte der Kinderschutzbund mit. Weder das RTL-Filmteam noch die Erziehungsexpertin hätten in das Geschehen eingegriffen.

In dem Brief an RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel heißt es: "Der Deutsche Kinderschutzbund Bundesverband hat mit Entsetzen zur Kenntnis genommen, dass in der zehnten Staffel der Sendung 'Super Nanny' wiederholt Kinder vor laufender Kamera in Situationen der Erniedrigung und Hilfslosigkeit zur Schau gestellt wurden". Der DKSB hält diesen Vorfall sogar für strafrechtlich relevant.

Reaktion des Senders

RTL wies die Vorwürfe des Kinderschutzbundes zurück: "Die psychischen und physischen Misshandlungen, die in dieser Sendung gezeigt werden, sind schon extrem und die Atmosphäre ist sehr belastend" sagte eine Sprecherin. "Dennoch: Täglich erfahren viele Kinder hinter geschlossenen Türen diese oder ähnliche Misshandlungen - das darf nicht verschwiegen und weiter tabuisiert werden. Es kann sich nichts verändern, wenn wir nicht hinschauen. Wenn wir jetzt darüber diskutieren, ob die Offenlegung einer Misshandlung von Kindern im Fernsehen nicht angemessen ist, dann verschließen wir die Augen und schauen weg, vergessen diese Kinder, die Hilfe brauchen, bagatellisieren und tabuisieren."

Doch offenbar gibt sich der Sender keine große Mühe mit Kritikern. Eine Leserin weist uns darauf hin, dass auch sie sich schon mit Kritik an RTL gewandt hatte und mit den selben "lapidaren" Argumenten offenbar in einem Standard-Brief abgefertigt wurde: "Ich muss mit Erschrecken feststellen, dass dem Kinderschutzbund der gleiche lapidare Brief gesendet wurde wie mir. Ich habe mich wegen der Sendung vom 14.Sep. bei RTL beschwert, da mit dem Leid der Kinder Geld verdient wird und mir wurde der gleiche Text als Antwort geschickt, wie oben stehend. Das allein zeigt schon wie sich RTL mit den Vorwürfen und Beschwerden beschäftigt, nämlich gar nicht, es wird einfach jedem das gleiche geschickt. Fertig. Einfach nur arm!"

Strafrechtlich relevante Übergriffe?

Der Kinderschutzbund appelliert an das Verantwortungsbewusstsein und die Fürsorgepflicht des Senders. Der DKSB fordert den Sender deutlich auf, sich mit den Kinderrechten vertraut zu machen. Die Organisation erinnert daran, dass schon mehrfach Sendungen von RTL wegen Verletzung des Kindeswohls und Zurschaustellung von Demütigung der beteiligten Kinder kritisiert wurden. Eine Verletzung der Menschenwürde in der Sendung "Super Nanny" wurde 2010 schon mit einem Bußgeld von 30.000 Euro belegt. Damals wurde, so die Begründung der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), das Kind "in seinem sozialen Selbstachtungsanspruch verletzt und zum Objekt der Zurschaustellung degradiert".

Der Fernsehpädagogin die Kompetenz abgesprochen

Weiter heißt es in dem offenen Brief: "Die erneuten Übergriffe gegen die Kinder der betroffenen Familie zeigen, dass ein Kamerateam und eine 'Fernsehpädagogin' nicht der berufene Personenkreis ist, um Familien, die sich in einer sehr schwierigen und subjektiv ausweglosen Situation befinden, zu helfen."

Zynisches Verhalten

Besonders zynisch empfanden die Kinderschützer Saalfranks Kritik, dass das Jugendamt zuvor nicht aktiv geworden sei. Auch sie hätte durch ihr Eingreifen Schläge verhindern können, finden die Kinderschützer. Das Jugendamt hätte auch eingeschaltet werden können, wenn der Dreh abgebrochen worden wäre.

Der offene Brief ist auf www.dksb.de veröffentlicht.

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