t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeLebenFamilieHaustiere & Tiere

Wildtiere: Waschbär und Marderhund bedrohen heimische Tierarten


Waschbär
Waschbär bedroht heimische Tierarten

dpa, dpa

20.08.2010Lesedauer: 2 Min.
Waschbär: Der Waschbär macht sich auch in deutschen Gärten breit.Vergrößern des BildesDer Waschbär macht sich auch in deutschen Gärten breit. (Quelle: imago)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Fuchs und Reh sind in den deutschen Wäldern nicht mehr unter sich. Fremde Wildtiere wie der Waschbär machen sich dort zunehmend breit - und den Einheimischen das Leben schwer. Jäger wollen die fremden Tierarten deshalb wieder loswerden.

Explosionsartige Ausbreitung

Eingewanderte Tierarten wie Waschbär und chinesischer Marderhund vermehren sich in Deutschland rasant. "Diese Arten breiten sich stärker aus, als von den Experten prognostiziert wurde", sagt Torsten Reinwald, Sprecher des Deutschen Jagdschutzverbands (DJV). Der Verband untersuchte zum zweiten Mal, wie häufig fünf heimische und sechs eingewanderte Tierarten in Deutschland vorkommen. Jetzt liegen die Ergebnisse von vier Tierarten vor. In den 1930er Jahren lebten gerade einmal zwei Waschbär-Paare in Deutschland: Ein Paar war bei Kassel ausgesetzt worden, ein anderes in Berlin ausgebüxt. Heute reicht die Population der Wildtiere von Hessen bis nach Berlin-Brandenburg. "In den letzten 20 Jahren hat sich die Population explosionsartig vermehrt", stellte Reinwald fest. Der Verband erwartet, dass die eher anspruchslosen Exoten heimische Tiere verdängen.

Waschbär und Marderhund haben hier kaum Feinde

Das spiegelt sich auch in der Jagd wider. Immer mehr Waschbären laufen den Jägern vor die Flinte. 1994/1995 wurden nur 200 der Tiere erlegt, 2008/2009 waren es bundesweit schon 30.000. Der Waschbär gehört zu den so genannten Generalisten. "Sie sind in Lebensraum und Nahrung nicht wählerisch." Außerdem haben sie - bis auf den Menschen - kaum Feinde oder Konkurrenten. Ähnliches gilt auch für den Marderhund, einem hundeartigen Tier, das aus China stammt. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden viele Marderhunde freigelassen und wanderten bis nach Deutschland. In Mecklenburg-Vorpommern und Bandenburg entdeckten ihn die Jäger in über 80 Prozent der Reviere.

Fremde Arten bedrohen heimische

Diese Allrounder unter den Tieren werden zur Gefahr für die wenig flexiblen Spezialisten. Der Waschbär etwa kann der heimischen Wildkatze in die Quere kommen - sie ist sehr anspruchsvoll und kommt nur selten vor. Der Marderhund hat den gleichen Lebensraum wie der Fuchs und könnte ihn ebenfalls verdrängen. Zwar wurden diese Annahmen noch nicht in Untersuchungen belegt, doch in den Vorpommerschen Boddenlandschaften sind die Gefahren bereits erkennbar. Dort brüten Seeschwalben, Regenpfeifer und Kiebitze am Boden. Der Marderhund räume die Eier aus und machte dem Nachwuchs so den Garaus.

Eindringlinge sollen kontrolliert und beseitigt werden

"Es wird immer wahrscheinlicher, dass Arten regional ausgerottet werden", sagte Reinwald. Mit den Ergebnissen lieferten die Jäger wichtige Daten, um fremde Arten frühzeitig erkennen zu können. Im nationalen und internationalen Recht gebe es strikte Vorgaben, wie mit gebietsfremden Tierarten umzugehen ist: Sie sollen daran gehindert werden, in die heimischen Gebiete einzudringen, die fremden Arten sollen kontrolliert und gegebenenfalls beseitigt werden.

Zuhause.de: Der Waschbär ist ungebetener Gast in Garten und Haus

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website