Filzarbeit: Vielseitiges Basteln

Filzarbeiten können viele Formen annehmen: Neben Kleidungsstücken wie Schals, Jacken, Hüten oder Westen kann Filz beim Basteln in jede Form gebracht werden. So gibt es beispielsweise Skulpturen, Wohn-Accessoires und Schmuck aus dem weichen Material. Sie können den Werkstoff entweder verarbeitungsfertig im Handel kaufen oder selbst aus Wolle herstellen.

Vorteile von Filz

Filz ist nicht nur kältehemmend und wärmend, sondern weist außerdem Feuchtigkeit ab, ist temperaturbeständig und kann Schall dämmen. Wenn Sie nicht brennbares Material für Ihre Filzarbeiten verwenden, ist das Ergebnis sogar feuerfest: Basteln Sie etwa Ofenhandschuhe, ist diese Eigenschaft von Vorteil.

Ursprünglich wurde Filz aus Schafswolle produziert, die moderne Meterware gibt es aber auch aus Hanf, Jute, Sisal und diversen Chemiefasern. Dabei werden die Filzstoffe meistens mit unterschiedlichen Dichte- und Härtegraden beschrieben. Sie können Filz aber auch selber aus Wollgarn herstellen.

Grundlage zum Basteln: Nassfilzen

Um eine Filzarbeit aus Wolle anzufertigen, haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten: das Nassfilzen und das Trockenfilzen. Bei der nassen Variante benötigen Sie Wolle, warmes Seifenwasser und einen wasserfesten Untergrund oder eine große Schüssel. Reißen Sie Wollfäden zuerst in kleinere Stücke und legen Sie diese auf Ihrer Arbeitsfläche kreuzweise übereinander.

Gießen Sie nun einen Teil des warmen Seifenwassers darüber, das Material sollte gleichmäßig nass sein. Anschließend wird die Wolle durch ständige Bewegung so lange durchgewalkt, bis sich die Fasern langsam zu einem festen Stoff verbinden. Tipp: Die unterschiedlichen Lagen müssen anfänglich noch vorsichtig bewegt werden, damit Sie nicht verrutschen. Das Wasser sollte zudem eine gleichbleibende Temperatur behalten, gießen Sie also nach, sollte es zu kalt werden.

Die einzelnen verfilzten Teile lassen sich nahtlos in jede Form basteln. Wenn die gewünschte Gestalt erreicht ist, muss Ihre Filzarbeit unbedingt durch Ausspülen völlig von der Seife befreit werden.

Das Trockenfilzen

Um Filzarbeiten mit der Methode des Trockenfilzens zu basteln, benötigen Sie eine sogenannte Filznadel: Eine dünne Nadel, auf deren Oberfläche sich feine Widerhaken befinden. Zupfen Sie auch hier die Wolle in kleine Stücke. Indem Sie anschließend mit der Nadel immer wieder in das Material hineinstechen, verhakt sich die feine Fadenstruktur zusehends. Beachten Sie: Die Arbeit mit der Nadel birgt ein höheres Verletzungsrisiko, weil diese äußerst spitz ist und außerdem leicht brechen kann.

Ähnlich wie beim Nassfilzen, bekommen Sie durch diese Methode einzelne Filzteile, die entweder gleich zugeschnitten oder mit anderen zu einer größeren Form verbunden werden können.