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Waschbär als Haustier: Geht das?


Weder zahm noch kuschelig
Waschbär als Haustier: Geht das?

om (CF)

01.08.2014Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Waschbären sehen zwar süß aus, sind aber wild und deshalb nicht als Haustier geeignet.Vergrößern des Bildes
Waschbären sehen zwar süß aus, sind aber wild und deshalb nicht als Haustier geeignet. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die kürzeste Antwort auf die Frage, ob Sie einen Waschbär als Haustier halten können, lautet: Nein. Bei dem putzigen Kleinbären handelt es sich nicht etwa um ein zahmes Kuscheltier, sondern um ein echtes Wildtier.

Waschbären gelten als "knuffig"

Sie sehen mit ihrer schwarzen Maske, ihren Knopfaugen und ihren kleinen Pfoten durchaus putzig aus, Hollywood stellt sie gerne als süß, aber auch clever und gerissen dar. Aber auch wenn es verlockend ist und Sie vereinzelt Gegenteiliges in Foren lesen oder von einem unseriösen Tierhändler hören: Einen Waschbären als Haustier zu halten, ist aus mehreren Gründen unverantwortlich.

Die Tiere sind extrem neugierig und weder erzieh- noch domestizierbar. Mitunter machen sie auch von ihren spitzen Zähnen Gebrauch, wenn sie sich bedroht oder beengt fühlen, wobei insbesondere die Männchen und Weibchen, die ihre Jungen beschützen wollen, in Gefangenschaft aggressives Verhalten zeigen. Man sieht es ihnen nicht auf den ersten Blick an, doch Waschbären können Haustieren wie Hunden und Katzen und auch Menschen ernsthafte Verletzungen zufügen.

Ein Wildtier hat im Haus nichts zu suchen

In Ihrem Wohnraum würde sich ein Wildtier wie der Waschbär mit Hingabe über die Zimmerpflanzen und die Möbel hermachen und innerhalb kürzester Zeit Ihre gesamte Wohnungseinrichtung zerlegen. Schließlich leben Waschbären normalerweise im weitläufigen Wald. Sie sind alles andere als saubere Esser und ausgezeichnete Kletterer, weshalb nichts vor ihnen sicher ist. Sie täten also weder sich noch dem Waschbären und schon gar nicht ihrer Einrichtung einen Gefallen.

Unter ganz bestimmten Auflagen können Waschbären in einem weitläufigen Gehege gehalten werden, wenn dieses vom Amtstierarzt abgenommen wurde. Informieren Sie sich jedoch rechtzeitig und umfassend über das jeweils geltende Landesrecht! Bedenken Sie außerdem, das Waschbären mit ungefähr 15 Jahren die Lebenserfahrung einer Hauskatze haben, genügend Bewegung braucht, um nicht zu verfetten und nicht alleine gehalten werden sollten. Nur, wenn Sie diese Auflagen erfüllen können, sollten Sie die Haltung eines Waschbären in Betracht ziehen. Das Halten in beengten Räumen entspricht jedenfalls nicht seinen natürlichen Bedürfnissen.

Was tun mit Waschbär-Findelkindern?

Die Versuchung, einen Waschbär als Haustier aufzunehmen, ist vor allem im späten Frühjahr groß. Dann werden vermehrt junge Tiere gefunden. Häufig ist das Wildtier jedoch nicht verwaist, sondern die Mutter befindet sich lediglich auf Nahrungssuche. Kehrt sie allerdings auch im Laufe der Nacht oder am frühen Morgen nicht zurück und ist das Jungtier auch am nächsten Tag noch allein, können Sie den zuständigen Förster oder Jagdpächter informieren und mit ihm über das weitere Vorgehen beraten.

Nehmen Sie das Wildtier auf keinen Fall mit, ob jung oder alt, gesund oder krank, sonst machen Sie sich der Wilderei schuldig. Das darf nur der Jagdausübungsberechtigte. Dieser ist allerdings berechtigt, die Aufzucht oder Pflege bedürftiger Tiere an andere zu übertragen.

Nach Bundesnaturschutzgesetz §20g Abs.4 gilt außerdem: "Die Tiere sind unverzüglich in die Freiheit zu entlassen, sobald sie sich dort selbstständig erhalten können." Kann dies nicht gewährleistet werden, können Sie auch eine Wildtier-Pflegestation benachrichtigen, sofern diese in Ihrem Bundesland vorhanden ist. Normale Tierheime hingegen nehmen lediglich Haustiere auf.

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