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Zwerghamster: Arten, Haltung, Ernährung und Lebenserwartung


Beliebtes Haustier
Zwerghamster: Was Sie über die Haltung wissen sollten

t-online, sp

Aktualisiert am 12.07.2022Lesedauer: 6 Min.
Dsungarischer Zwerghamster: Diese Art ist vergleichsweise zahm und deshalb besonders beliebt in der Heimtierhaltung.Vergrößern des BildesDsungarischer Zwerghamster: Diese Art ist vergleichsweise zahm und deshalb besonders beliebt in der Heimtierhaltung. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Vier Zwerghamsterarten finden sich besonders häufig in deutschen Kinderzimmern. Hier finden Sie Informationen zu den Arten, deren Haltung und Kosten.

Ist ein Hamster das richtige Haustier für Sie?

Zwerghamster werden häufig als "Einsteiger-Haustier", besonders für kleinere Kinder, angeschafft. Das ist allerdings nicht ratsam, denn Zwerghamster eignen sich nicht als Spielgefährten für kleine Kinder. Die Tiere sind unruhig und aufgrund ihres zarten Knochenbaus gefährdet, selbst durch Kinderhände verletzt zu werden. Zudem sind die Nager eher scheue Tiere, die sich vor allem zum Beobachten eignen. Nur, wenn Sie sich täglich mit ihnen beschäftigen, werden die Tiere zahm. Sie sollten also viel Zeit und Geduld mitbringen.

Stellen Sie sich am besten folgende Fragen, bevor Sie sich für einen Hamster entscheiden:

  • Könnte es Probleme mit Allergien geben?
  • Sind alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Hamsters einverstanden?
  • Können Sie sich einen Hamster finanziell leisten (Kosten für Anschaffung, Futter, Tierarzt)?
  • Haben Sie genügend Zeit, sich für mindestens die nächsten zwei bis drei Jahre um ein Haustier zu kümmern?
  • Wer versorgt das Tier, wenn Sie nicht zu Hause sind (Urlaub, Krankheit)?
  • Sind Ihre Kinder alt genug, um den Schlaf-Wach-Rhythmus von Hamstern zu akzeptieren?
  • Gibt es ein anderes Haustier, das sich besser eignet (zum Beispiel wegen kleiner Kinder im Haus)?

Zwerghamster leben gerne allein

Wie alle Hamster sind Zwerghamster tendenziell Einzelgänger. Sie sollten vor allem Abstand davon nehmen, mehrere Hamster des gleichen Geschlechts zu halten. Ansonsten kann es sein, dass sie sich blutige Rangkämpfe liefern. Zwerghamster sind dämmerungs- und nachtaktiv und brauchen tagsüber ausreichend Ruhe. Sie können sich jedoch, im Gegensatz zum Goldhamster, ihrem Besitzer anpassen und sich an einen anderen Tagesrhythmus gewöhnen.

Zwerghamsterarten und ihre Eigenschaften

Es gibt 20 verschiedene Zwerghamsterarten. Als Haustier werden vier Arten jedoch am häufigsten gehalten: der Roborowski-Zwerghamster, der Dsungarische Zwerghamster, der Campbell-Zwerghamster und der Chinesische Streifenhamster. Letzterer verfügt über einen längeren Schwanz als die anderen Arten und gehört daher zur Gattung der Langschwanz-Zwerghamster (Cricetulus). Die anderen drei zählen zur Gattung der Kurzschwanz-Zwerghamster (Phodopus). Ihr kurzer Schwanz ragt nicht aus dem Fell heraus. Zwerghamster werden maximal drei Jahre alt, ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei eineinhalb bis zweieinhalb Jahre.

Roborowski-Zwerghamster

Mit einer Größe von nur sieben Zentimetern Länge ist der Roborowski-Zwerghamster der kleinste seiner Art. Er wird bis zu fünf Zentimeter lang und wiegt ausgewachsen gerade einmal 25 Gramm. Optisch lässt er sich gut von seinen Artgenossen unterscheiden, denn er besitzt als einziger keinen Aalstrich auf dem Rücken. Anders als die beiden anderen Phodopus-Arten, hat er auch keine Dreibogenlinie zwischen Rücken und Bauch, erklärt Experte Peter Fritzsche im Ratgeber "Hamster" (GU-Reihe). Das Fell dieser Hamsterart ist hauptsächlich sandfarben oder gelbgrau. Bauch, Pfoten und der kurze Schwanz sind allerdings weiß. Über den Augen hat der Roborowski-Zwerghamster helle Flecken.

Roborowski-Zwerghamster sind etwas geselliger als die anderen Zwerghamster-Arten. Das Männchen hilft dem Weibchen bei der Aufzucht der Jungen. Diese Zwerghamster sind sehr aktiv und lassen sich nicht gerne in die Hand nehmen.

Dsungarischer Zwerghamster

Der Dsungarische Zwerghamster wird bis zu zehn Zentimeter lang und etwa 45 Gramm schwer. Seine natürliche Fellfarbe ist grau. Bauch, Pfoten und Schwanz sind weiß bis grauweiß gefärbt. Am Rücken verfügen die Nager über einen charakteristischen Aalstrich. Rücken und Bauch werden durch eine deutliche Linie voneinander getrennt. Im Winter färbt sich das Fell des Dsungarischen Zwerghamsters weiß.

Dsungarische Zwerghamster sind vergleichsweise zahm und deshalb besonders beliebt in der Heimtierhaltung. Manchmal kommen sie von sich aus auf die Hand und lassen sich hochnehmen. Dennoch sollten auch sie allein gehalten werden.

Campbell-Zwerghamster

Diese Zwerghamsterart wird im Zoofachhandel am häufigsten angeboten. Campbells Zwerghamster werden bis zu zehn Zentimeter lang und 50 Gramm schwer. Der Rücken der Wildform ist gelbbraun mit einem schwarzen Aalstrich. Eine in Bögen verlaufende Linie trennt den weißen Bauch vom Rücken. Um das Maul besitzen sie charakteristische helle Flecken, die an ein "Milchbärtchen" erinnern.

Campbells-Zwerghamster betreiben eine gemeinschaftliche Brutpflege. Sie leben friedlich über einen längeren Zeitraum mit ihren Artgenossen zusammen. Im Gegensatz zum Dsungaren sind sie etwas scheuer, gewöhnen sich jedoch an ihren Besitzer, wenn sie einzeln gehalten werden.

Chinesischer Streifenhamster

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Der Chinesische Streifenhamster ist mit bis zu zwölf Zentimetern Länge der größte der vier Arten. Er wird bis zu 45 Gramm schwer. In Färbung und Aussehen ähnelt er Campbells- und Dsungarischen Zwerghamstern. Durch seinen langen Schwanz lässt sich der Chinesische Streifenhamster deutlich von den anderen drei Arten unterscheiden. Zudem wirkt er wesentlich schlanker als die Kurzschwanzhamster.

Diese Zwerghamster sind klare Einzelgänger. Die Männchen beteiligen sich nicht an der Brutpflege und werden von den Weibchen verjagt. Einzeln gehalten gewöhnen sie sich leicht an ihren Besitzer. Nimmt man sie in die Hand, klammern sie sich an einem Finger fest anstatt herunterzuspringen.

Auswahl und Ausstattung des Käfigs

Ein Hamster braucht natürlich ein artgerechtes Zuhause. Ein geeignetere Zwerghamster-Käfig sollte laut Tierärztlicher Vereinigung für Tierschutz mindestens 100 Zentimeter breit und 50 Zentimeter tief sein. Wenn Ihr Platz beschränkt ist, können Sie eine kleinere Käfiggrundfläche durch mehrere Etagen ausgleichen. Die Grundfläche eines Hamsterkäfigs sollte allerdings nie unter 0,5 Quadratmetern liegen. Empfohlen wird eine Grundfläche ab einer Größe von einem Quadratmeter.

In den Hamsterkäfig gehören üblicherweise

  • ein Schlafhäuschen als Rückzugsort,
  • ein Futternapf, am besten aus Porzellan oder Steingut,
  • ein Laufrad (Durchmesser sollte bei Zwerghamstern 20 bis 25 Zentimeter betragen),
  • eine Hamstertoilette und
  • eine Trinkflasche.

Verteilen Sie eine drei bis fünf Zentimeter dicke Schicht aus Kleintierstreu sowie zusätzlich Heu zum Verstecken. Was außerdem nicht fehlen darf, ist ein Sandbad. Das Wälzen im Sand ist ein angeborenes Verhalten der Hamster, mit dem sie sich von Parasiten befreien.

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Damit Sie den Käfig gut reinigen können, sollte die Bodenwanne herausnehmbar und aus Plastik sein. Achten Sie darauf, dass die Gitterstäbe des Käfigs an der Seite waagrecht angeordnet sind – zwischen senkrechten Gitterstäben kann sich Ihr Hamster leicht einklemmen.

Natürlich können Sie auch auf ein anderes Material zurückgreifen. Holzkäfige eignen sich sehr gut und sind besser belüftet als Aquarien, in denen es schnell zu stickig werden kann.

Einen Holzkäfig selbst bauen

Einen Hamsterkäfig können Sie natürlich auch selbst bauen. Sie sollten bei der Wahl des Materials verschiedene Dinge beachten. Unbehandeltes Holz eignet sich zwar sehr gut, da es ungiftig für die Nagetiere ist, allerdings kann der Urin dort schneller einziehen, wenn der Hamster anstatt auf Streu oder Sand lieber direkt auf das Holz uriniert. Wenn der Boden des Käfigs allerdings ausreichend dick (ca. 20 bis 40 cm) eingestreut ist und Sie eine bestimmte Ecke für die Hamstertoilette vorsehen, sollte dies aber normalerweise nicht passieren.

Bestimmte Holzarten sollten sie auf keinen Fall für den Bau Ihres Hamsterkäfigs verwenden. Holz von Nadelbäumen wie Tanne, Fichte oder Kiefer eignet sich aufgrund enthaltener Harze und Öle genauso wenig wie das der Eiche, da es Gerbsäure enthält. Sehr gut ist hingegen das Holz von Pappeln, Buchen oder Birken.

Beachten Sie beim Käfigbau auch, dass Häuser und andere Gegenstände, auf die Hamster klettern können, nicht höher als 15 bis 20 Zentimeter sind. Hamster stellen sich wenig geschickt beim Klettern an und können Höhen schlecht einschätzen. Am besten eignet sich ein Hamsterkäfig, der aus mehreren Räumen besteht beziehungsweise ein Haus mit Kammern enthält, da dies dem natürlichen Lebensraum sehr ähnlich ist.

Das richtige Futter

Das richtige Futter für den Zwerghamster setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

  • pflanzliches Trockenfutter (etwa 50 Prozent)
  • Frischfutter (rund 40 Prozent)
  • tierisches Eiweiß (etwa 10 Prozent)

Trockenfutter gibt es als Futtermischung im Zoohandel zu kaufen. Achten Sie darauf, dass der Zuckergehalt niedrig ist und der Rohfettanteil fünf Prozent nicht übersteigt. Die Mischung enthält idealerweise 15 bis 20 Prozent Eiweiß.

Als Frischfutter eignen sich Karotten, Äpfel und Gurken, aber auch Birnenstücke, Salat, Kürbis oder Erdbeeren sowie frische Kräuter wie Minze, Brennnessel oder Kamille. Als Eiweißnahrung bieten sich etwa Magerquark, Frischkäse, Hundefutter aus der Dose sowie lebende Mehlwürmer, Grillen oder Heuschrecken an. Diese sind im Zoofachhandel erhältlich.

Anfallende Kosten bedenken

Der Zwerghamster selbst kostet nur etwa fünf bis zehn Euro, die Anschaffungskosten für Käfig und Käfigzubehör belaufen sich insgesamt jedoch schnell auf über 100 Euro. Hinzu kommen monatliche Kosten von ca. zehn Euro für Futter und Einstreu. Darüber hinaus sollten Sie vorsorglich zumindest ein wenig Geld für einen Tierarztbesuch ansparen, falls ihr Zwerghamster einmal krank wird.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Peter Fritzsche: "Hamster" (GU-Verlag)
  • Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
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