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Eingewanderte Sumpfkrebse bedrohen heimische Arten


Verbreitung muss eingedämmt werden
Eingewanderte Sumpfkrebse bedrohen heimische Arten

Von afp
24.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Rote amerikanische Sumpfkrebse sind in der Hauptstadt unterwegs.Vergrößern des BildesRote amerikanische Sumpfkrebse sind in der Hauptstadt unterwegs. (Quelle: Britta Pedersen/dpa)
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In Berlin werden immer öfter ungewöhnlich große Krebse gesichtet. Weil die Tiere potenziell andere Arten gefährden, wird nun versucht, ihre Verbreitung einzudämmen.

Wie kommt das Tier nach Deutschland?

Es handle sich dabei um den Roten Amerikanischen Sumpfkrebs, sagt Dirk Ehlert, Wildtierexperte und Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt. "Wir haben gestern mit Helfern rund 50 Krebse im Bereich Tiergarten eingesammelt", sagt Ehlert.

Das etwa handtellergroße Schalentier fällt durch seine tiefrote Farbe, zwei großen Scheren und Dornen auf. Weil der Krebs in anderen Weltregionen auf dem Speiseplan steht, könnten die Tiere von Delikatessenhändlern aus Amerika importiert worden sein. "Oder sie wurden von ihren Haltern illegal ausgesetzt", sagt er.

Dem Experten zufolge wurden die Krebse nicht nur im Tiergarten, sondern auch im Südwesten und Norden Berlins gesichtet. Auch in anderen Bundesländern sei der Sumpfkrebs inzwischen heimisch.

Darum gefährden sie andere Arten

Zu sehen sind die Tiere meist nicht, weil sie in Teichen und Seen leben. Der Starkregen der vergangenen Wochen habe aber den Wasserstoffgehalt des Wasser abgesenkt und die Uferhöhlen der Tiere überspült. Das könne die derzeit zu beobachtende Wanderschaft der Krebse durch Berlin erklären, sagt Ehlert.

Weil die Tiere auch Träger von Bakterien sind, gefährden sie möglicherweise andere Arten, etwa Lurche und andere Amphibien. Dagegen sei die Gefahr einer Verdrängung anderer Berliner Krebse relativ, sagt Ehlert. "In Berlin leben sonst zumeist Flusskrebse, die selbst erst vor hundert Jahren aus Amerika gekommen sind."

So wird ihre Verbreitung verhindert

Um die Ausbreitung der Sumpfkrebse zu verhindern, lässt die Behörde vereinzelt Tiere einsammeln. "Wir setzen aber vor allem auf die natürlichen Feinde der Krebse", sagt Ehlert. Füchse und Waschbären verspeisen demnach wandernde Krebse. "Im Tiergarten haben wir hunderte Jungaale ausgesetzt, die die Krebse fressen, wenn sie sich häuten und besonders weich sind."

Berliner Bürger dürfen die Tiere dagegen nicht einfach aufheben und auf den heimischen Grill legen. "Das Fangen von Wildtieren ist nicht erlaubt", sagt Ehlert. In Berlin zählt die EU derzeit neun invasive Arten, die das natürliche Gleichgewicht stören. Neben vier Krebsarten sind das die Rotwangen-Schmuckschildkröte, ein Fisch namens Blaubandbärbling und die Säugetiere Nutria und Waschbär.

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