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HomeGesundheitSchwangerschaft

Umstrittener Bluttest auf Down-Syndrom auf dem Markt


Down-Syndrom
Über 70 Kliniken bieten umstrittenen Bluttest auf Down-Syndrom

Von dpa
20.08.2012Lesedauer: 2 Min.
Neuer Bluttest zur Analyse des Embryo-Erbguts.Vergrößern des BildesNeuer Bluttest zur Analyse des Embryo-Erbguts. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Mittel gegen die Menschenwürde oder gegen riskante Eingriffe bei Schwangeren? Ein Bluttest auf das Down-Syndrom hat zu hitzigen Diskussionen geführt. Nun ist er endgültig auf dem Markt.

Bluttest in 70 Kliniken und Praxen verfügbar

Der viel kritisierte vorgeburtliche Bluttest auf das Down-Syndrom ist seit 20. August 2012 auf dem Markt. Er sei in mehr als 70 Praxen und Kliniken in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und in der Schweiz verfügbar, teilte der Hersteller LifeCodexx in Konstanz mit. Der Test sei "ausschließlich schwangeren Frauen zugänglich, die sich in der zwölften Schwangerschaftswoche oder darüber befinden und die ein erhöhtes Risiko für Trisomie 21 beim ungeborenen Kind tragen". Der Chromosomen-Fehler Trisomie 21 führt zu geistigen Behinderungen und körperlichen Auffälligkeiten.

Kritik von Kirchen und Behindertenbeauftragtem

Ein Verbot des Bluttests hatte unter anderem der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe, gefordert. Er stützte sich bei seiner Argumentation auf ein Rechtsgutachten, wonach der Test mit geltendem Recht - wie der Menschenwürde - nicht vereinbar sei. Zum Kreis der Kritiker zählten Ethiker und Kirchen. Viele sehen die Gefahr der Selektion.

Keine rechtliche Voraussetzung für Verbot

Das Land Baden-Württemberg, Sitz des Herstellers und damit zuständig, hatte den Test nach früheren Angaben des Stuttgarter Sozialministeriums nicht verboten, weil dafür die rechtlichen Voraussetzungen nach dem Gendiagnostikgesetz nicht gegeben seien.

Einführung des Tests hatte sich verzögert

Die ursprünglich für Juli geplante Markteinführung des Tests hatte sich verzögert, da das Unternehmen dem Regierungspräsidium Freiburg nachträglich Fragen zum Medizinprodukterecht beantworten musste. Die Behörde gab Ende Juli grünes Licht. Eine Prüfung des Produkts durch das Präsidium sei damit nicht verbunden, hieß es damals. Anders als im Arzneimittelrecht gebe es für die Einführung von Medizinprodukten kein besonderes Zulassungsverfahren.

Früherkennung des Down-Syndroms ohne Eingriff möglich

LifeCodexx hatte den Bluttest nach eigenen Angaben von 2009 bis 2012 unter anderem in Zusammenarbeit mit führenden pränataldiagnostischen Zentren und Kliniken in Deutschland und der Schweiz entwickelt. Der Test ermöglicht die Erkennung des Down-Syndroms ohne Eingriff in den Mutterleib.

Test kann Fehlgeburten verhindern

Bislang testeten Ärzte mit einer Fruchtblasenpunktion, die medizinische Probleme bis hin zur Frühgeburt verursachen kann. Nach Einschätzung des Unternehmens kann der neue Test die Zahl der eingriffsbedingten Fehlgeburten "deutlich reduzieren und allein in Deutschland bis zu 700 Kindern das Leben retten, die jährlich durch Komplikationen bei invasiven Untersuchungen sterben".

Weiterer Test ist angekündigt

Unternehmensvorstand Michael Lutz kündigte zudem an: "In naher Zukunft wird der "Praena-Test" auch weitere chromosomale Veränderungen wie Trisomie 13 und 18 feststellen können."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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