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Eis: Speiseeis enthält oft Keime


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Jedes siebte Eis in Hessen mit Keimen belastet

jlu

03.08.2010Lesedauer: 2 Min.
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Bakterien im Speiseeis: Das Hessische Landeslabor beanstandete jede siebte Probe.Vergrößern des Bildes
Bakterien im Speiseeis: Das Hessische Landeslabor beanstandete jede siebte Probe. (Quelle: imago/imago-images-bilder)

Die Deutschen lieben Eis: Allein im letzten Jahr hat fast jeder acht Liter Speiseeis verdrückt. An Eisdielen kann kaum einer vorbeigehen, ohne sich mindestens eine Kugel zu gönnen. Doch Vorsicht: Eis von Eisdielen enthält oft viele Keime.

Jedes siebte Eis hat zu viele Keime

Nach Informationen des Radiosenders HR-Info hat das Hessische Landeslabor 362 Speiseeisproben aus hessischen Eisdielen getestet: 49 Proben wurden wegen zu vieler Keime beanstandet, das ist jedes siebte Eis. "Die Gesamtkeimzahl überstieg bei vielen Proben den Richtwert von 100.000 Keimen pro Gramm. Auch die Grenzwerte für Enterobakterien von maximal 500 Erregern pro Gramm wurden überschritten", erklärt Dr. Arthur Schiffmann, Experte für Lebensmittelhygiene am Hessischen Landeslabor. "Enterobakterien machen zwar nicht krank, ihr Vorkommen im Eis weist aber auf Hygienemängel hin", ergänzt Schiffmann.

Portionierer werden nur abgewischt

Schuld an der Verunreinigung sei der oft zu sorglose Umgang bei der Lagerung oder der Verarbeitung des Eises, sagte eine Laborsprecherin gegenüber HR-Info. Die meisten Probleme gebe es mit verunreinigten Portionierern. Denn diese würden häufig nur mit einem schmutzigen Lappen abgewischt und nicht unter fließendem heißen Wasser abgespült. Unhygienisch ist es auch, wenn die Eisverkäufer die Portionierer in stehendes Wasser tauchen. Dort verbreiten sich Erreger dem Labor zufolge besonders rasch. Das Schlimme: Jeder dritte beanstandete Mangel wurde nicht behoben. Das haben Wiederholungsprüfungen ergeben.

Sahneautomaten schlecht geputzt

Unappetitliches entdeckte das Labor auch in Sahne aus Aufschlagautomaten: Von 130 getesteten Proben aus Cafes, Konditoreien und Bäckereien seien 94 bemängelt worden - das sind fast drei Viertel der Sahneproben. "Hauptsächlich war die Sahne mit Pseudomonaden verunreinigt, ein Erreger, der Lebensmittel schneller verderben lässt", sagt Schiffmann. Als Gründe für die Verunreinigungen führten die Prüfer falsche Handhabung, unzureichende Säuberung oder mangelhafte Wartung der Automaten an. In einigen Fällen sei die flüssige Sahne auch nicht genügend gekühlt gewesen, berichtete das Labor. Allerdings habe es in keinem Fall Hinweise auf für den Menschen gefährliche Erreger wie Salmonellen oder Listerien gegeben.

Wenige Mängel bei Eis aus Rheinland-Pfalz

Wichtig: Die oben genannten Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf Hessen, Schätzungen über die Keimbelastung von Eis im gesamten Bundesgebiet lassen sich daraus nicht ableiten. So kam ein Eistest des Landesuntersuchungsamts Rheinland-Pfalz in diesem Jahr zu folgendem Ergebnis: Von den 381 Eisproben wurden 16 beanstandet. Gesundheitlich bedenklich waren nur zwei Proben. Bei ihnen fand das Labor den Erreger Aeromans hydrophila. Das Bakterium kann Magen-Darm-Infektionen und Durchfallerkrankungen auslösen.

Wer wissen möchte, wie stark das Speiseeis in seinem Bundesland mit Keimen belastet ist, kann sich an die jeweiligen Verbraucherzentralen oder die Landesuntersuchungsämter wenden.

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