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Der vornehmsten Fahrlehrer schult zum Chauffeur und Gentleman


Der vornehmsten Fahrlehrer
Das Training für Chauffeur und Gentleman

PressInform/wanted.de

29.07.2014Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Andy McCann bildet im Auftrag von Rolls Royce Chauffeure aus.Vergrößern des Bildes
Andy McCann bildet im Auftrag von Rolls Royce Chauffeure aus. (Quelle: PressInform)

Oft genug sitzt der Besitzer eines Rolls-Royce nicht am Volant, sondern auf der Rückbank. Er lässt sich fahren. Das Luxusmobil angemessen zu bewegen ist eine Kunst. Deswegen bietet die englische Nobelmarke mit ihrem "White-Gloves-Training" eine fachkundige Ausbildung für angehende Chauffeure an.

Andy McCann ist quasi der vornehmste Fahrlehrer der Welt und achtet auf jede Kleinigkeit, wenn er die maximal sechs Teilnehmer für einen Tag unter seine Fittiche nimmt. "Früher hieß es, das Lauteste in einem Rolls-Royce ist die Uhr und nicht der Fahrer. Jetzt hört man die Uhren nicht mehr, also sollte die Klimaanlage das Lauteste sein“, erklärt der drahtige Endvierziger.

Er muss es wissen. Denn McCann macht aus guten Fahrern die besten Chauffeure. Solche, die dem Anspruch eines Rolls-Royce-Besitzers entsprechen. Very British eben.

Drei Minuten zu früh ist pünktlich

Für den Lenker der edlen Karosse ist zuvorkommende Pünktlichkeit ein Muss. Im wahrsten Sinne des Wortes. "Wenn der Chauffeur pünktlich ist, ist er schon zu spät. Er sollte drei Minuten früher parat stehen", sagt Andy. >>

Das Auftreten muss perfekt sein: Dazu gehört ein makelloser doppelter Windsor-Krawattenknoten. Der Schlips muss genau bis zur Mitte des Gürtels reichen.

Bloß keine Gummisohlen

Sind die Schuhsohlen aus Gummi, holt sich der Chauffeurs-Anwärter gleich die erste Belehrung ab. "Die Schuhsohlen müssen aus dünnem Leder sein. Nur so hat der Fahrer das perfekte Gefühl für Gas und Bremse", erklärt McCann. Schließlich geht es auch beim Fahrer um das entspannte Dahingleiten.

Das entspricht den Maximen eines jeden Rolls-Royce. "Effortless" (mühelos) nennt es McCann. Zudem könnten Gummisohlen lästige Quietschgeräusche auf den Pedalen verursachen, die dann die Klimaanlage übertönen. Eine andere Regel: Beim Parken sind die Vorderräder immer gerade. Das Fahren ist ein wichtiger Bestandteil des Trainings, aber beileibe nicht der Einzige. Schließlich erwarten die Gäste eine perfekte Rundum-Betreuung. >>

Das Verladen des Gepäcks beispielsweise folgt einem strengen Ritual. Zunächst werden die Koffer verstaut, dann erst die Tür für den Passagier geöffnet. So ist die Gefahr eines Diebstahls minimiert. "Dazu gehört, dass man den Taschen nie den Rücken zudreht", erläutert Andy McCann ein wichtiges kleines Detail.

Damit ist die Gepäckfürsorge noch längst nicht beendet. Die Taschen werden immer getragen. Ganz gleich, ob sie mit Rollen versehen sind oder nicht. Denn nur so ist sichergestellt, dass die Koffer keine dreckigen Spuren auf dem Parket in der Wohnung des Passagiers oder in der Hotel-Lobby hinterlassen.

Schreitet der Chauffeur um den Rolls-Royce herum, so geht er natürlich um das Heck und nicht um die Motorhaube. "Aus Respekt vor der Spirit-of-Ecstasy-Statue, die sich auf der Motorhaube befindet", erklärt der Ausbilder.

Selbstverständlich sind die Reihenfolge des Einsteigens und die Sitzplätze ebenfalls genau definiert. Natürlich wird erst der Dame die Tür geöffnet, ehe der Herr im Innenraum Platz nimmt. Der sitzt immer quer hinter dem Chauffeur.

Privatsphäre ist alles

Auch das Verhalten während der Fahrt unterliegt strengen Regeln. Beginnt der Gast nicht innerhalb von einer Minute ein Gespräch, nachdem er beispielsweise seine Mails gecheckt hat, klappt der Fahrer den Rückspiegel nach oben. Damit ist die Privatsphäre der Passagiere gewährleistet. Damit diese nicht durch unnötige Geräusche gestört werden, wird der Blinkerhebel bei Richtungswechseln nur einmal angetippt.

Ebenso selbstverständlich ist es, dass sich der Chauffeur über seine Gäste informiert. Also wird die Klimaanlage selbstredend nach den Wünschen des Passagiers eingestellt und auch das Lieblingsgetränk ist an Bord. >>

Das Aussteigenlassen muss ebenfalls geübt werden. Denn ein Rolls-Royce-Chauffeur hat aus gutem Grund auch bei Sonnenschein immer einen Regenschirm parat. So kann er die Gäste vor unliebsamen Blicken schützen, wenn sie das Fahrzeug verlassen.

Steigt die Dame im kurzen Rock aus, schützt sie der aufgespannt Schirm vor Blicken und den Kameras der Papparazzi. Die beiden gegenläufigen Türen erledigen den Rest. Wie gut das ausgeklügelte Sichtschutz-Prinzip funktioniert, konnte Andy McCann beweisen, als er einen weiblichen Hollywoodstar aus dem Rolls-Royce geleitete, ohne dass den Paparazzi ein Schnappschuss gelang.

Garderobe dem Gastland angepasst

Genauso gewissenhaft wie er es von seinen Schülern erwartet, bereitet sich Andy McCann auf den Lehrgang vor. In Asien würde man ihn im Anzug für einen PC-Verkäufer halten, also tritt der Ausbilder in dieser Region in einem schlichten Polohemd auf.

Die Tradition der Chauffeurs-Trainings geht auf den Firmengründer Henry Royce zurück. Der erkannte bereits 1912, dass damit die Pannen minimiert und die Autos zuverlässiger würden. Seit einem Jahr hat die britische Edelmarke diese Tradition wieder aufgegriffen. Nicht ganz aus Eigennutz: Denn oftmals reden die Chauffeure ein gewichtiges Wort mit, wenn es um die Anschaffung eines neuen Automobils geht.

Viele der Kurse finden in Asien und vor allem in China statt. Die meisten der Schüler sind ehemalige Taxifahrer. Die hören genau hin, wenn Andy McCann unter anderem über die richtige Wahl der Schuhsohle doziert. Impressionen des Chauffeur-Trainings finden Sie in unserer Fotoshow.

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